Versorgung im Viertel

Versorgung im Viertel

Die Politik setzt sich für die Belebung der Leerstände am Hasenberg ein.
Heute bot zum ersten Mal ein Verkaufswagen frische Lebensmittel im Quartier an.

der eine bessere Nahversorgungsstruktur. Dafür setzen sich schon seit geraumer Zeit Bürger, Vereine und Verbände ein. Doch Ideen, etwa die des „DORV-Konzepts“, das von der IG Hasenberg 2016 forciert wurde, entpuppen sich häufig als nicht wirtschaftlich und haben sich zerschlagen. Stattdessen stehen die Bäckereifiliale und der ehemalige Supermarkt am Hasenberger Weg weiterhin leer. Allein der Kiosk hält die Stellung, versorgt die Hasenberger auch mit Brötchen.

Knapper Parkraum
Sowohl in der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung (BV) Lennep als auch als Anfrage der Politiker stand das Thema auf der Tagesordnung der Sitzung in der Klosterkirche. Baudezernent Peter Heinze hatte zumindest teilweise positive Nachrichten. Auf der Fachmesse Expo Real in München im vergangenen Jahr sei man auch mit Betreibern von Supermarktketten und Discountern ins Gespräch gekommen.

Das Interesse daran, ein Geschäft in der großen Siedlung zu eröffnen, bestehe durchaus. Einzig die Ladenfläche des vorhandenen und leerstehenden Geschäftes sei zu klein. Benötigt werde eine Fläche für einen Neubau.

Eine große Hilfe für die Hasenberger, von denen viele auch schon älter und entsprechend weniger mobil sind, wäre die Erweiterung des Kiosks um die Räume der benachbarten, leerstehenden Bäckereifiliale. Das Interesse seitens des Betreiberpaares ist seit Längerem da, erklärte der Fragesteller in der Einwohnerfragestunde. Passiert sei bisher allerdings nichts. Die GEWAG, Eigentümerin der Immobilie, stehe in Kontakt mit den Betreibern, erklärte Heinze. Der Ausgang der Verhandlungen sei noch offen.

Ursula Czylwik (SPD) sprach noch ein weiteres Problem an, das im Wohnquartier herrscht: Parkplatzmangel. Der Bedarf sei aufgrund veränderter Verhältnisse gestiegen, der Trend gehe zum Drittwagen. Die Parkraumsituation beschreibt Czylwik als „desolat“. Zusätzlich werde sie durch parkende LKW sowie die Standorte für die Sammelcontainer für Papier, Glas und Altkleider der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) noch verschärft.

Deshalb bittet die SPD die Verwaltung, zu prüfen, inwieweit neuer Parkraum geschaffen oder die Situation verbessert werden kann. Für die Container, versicherte Michael Zirngiebl, TBR-Chef, sei man bereits auf der Suche nach alternativen Standorten und auch im Gespräch mit der GEWAG für eine Lösung. Langfristig, erklärte Heinze, würde das Thema des verknappten Parkraumes gesamtstädtisch immer mehr in den Fokus rücken. „Langfristig muss man sich darauf einstellen, dass Parkplätze nicht mehr kostenfrei zur Verfügung stehen.“

„Man muss sich den Gegebenheiten anpassen und das Umfeld attraktiv machen“, ist sich Czylwik sicher. Dazu gehöre auch die Möglichkeit, Geld abzuheben. Die Stadtsparkasse, so die Lokalpolitikerin, täte gut daran, die Entscheidung zur Filialschließung für den Standort zu überdenken. Das sei eine „Fehlentscheidung“ gewesen.

Gut zu wissen
Einen ersten Anfang bei der Verbesserung der Nahversorgung machte heute, 27. August, der Verkaufswagen der Firma M&B Landfrisch aus Schwerte, der nun einmal wöchentlich donnerstags in der Zeit von 9 bis 13 Uhr am Hasenberger Weg gegenüber des Kiosk mit frischen Lebensmitteln stehen wird. Initiiert hat das Angebot CDU-Mitglied Alexander Schmidt.

Zusätzlicher Service Der Frischemarkt aus dem Südbezirk bietet zudem einen Lieferservice für weniger mobile Menschen an – auch zum Hasenberg. Per Anruf unter Telefon 4 62 63 80 oder per E-Mail an order@frischmarkt-rs.de kann die Bestellung vormittags aufgegeben werden. Abends erfolgt die Lieferung bis zur Haustüre.

Bildquellen

  • Am Hasenberger Weg gibt es nur noch den Kiosk und den Friseur.: Foto: Anna Mazzalupi

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