Neue Fahrbahndecke

Neue Fahrbahndecke
Die Sanierung der Kreuzbergstraße ist für die Sommerferien geplant – mit einer dreiwöchigen Vollsperrung. Einzelhändler sind damit nicht einverstanden.

Ein Flicken hier, eine Naht da – die Kreuzbergstraße ist an vielen Stellen sanierungsbedürftig. Lange schon hat sich die Bezirksvertretung (BV) Lüttringhausen für die Instandsetzung der Hauptschlagader durch
Lüttringhausen eingesetzt. Im Sommer ist es nun soweit.

Umsatzeinbußen
Von der Kreuzung Klausener Straße/Kreuzbergstraße rauf bis zu den Verkehrsinseln am Verkehrsknotenpunkt Eisernstein soll die Fahrbahndecke erneuert werden. Die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) haben dafür eine dreiwöchige Bauzeit mit Vollsperrung der Kreuzbergstraße in dem Bereich einkalkuliert.

Auch die provisorische Fußgängerquerung am Rathaus wird dann endlich zur dauerhaften Insel. Grundstücke sollen anfahrbar bleiben und auch der Lieferverkehr für die anliegenden Geschäfte soll gewährleistet sein. Aufgrund der Vorgabe der Verkehrsbehörde müssen die Arbeiten an der viel befahrenen Hauptstraße zwingend in den Sommerferien durchgeführt werden, erklärt TBR-Chef Michael Zirngiebl.

Noch steht aber nicht fest, welche der sechs Wochen davon betroffen sind. Das hängt von der ausführenden Firma ab. Die Ausschreibung für das Projekt ist da, die Vergabe aber noch nicht abgeschlossen. Das Konzept sorgt allerdings nicht bei allen für Begeisterung: Ansässige Einzelhändler und Mitglieder des Marketingrates Lüttringhausen haben sich an die Politik mit der Bitte gewandt, statt einer Vollsperrung, die Sanierungsarbeiten abschnittsweise durchzuführen. Sie befürchten erhebliche Umsatzeinbußen, weil Kunden die Geschäfte nicht mehr direkt anfahren können.

Die Umleitungen führen in Richtung Goldenberg von der Kreuzung Eisernstein über die Schulstraße, Lockfinker Straße und Klausener Straße. Aus Remscheid kommend müssen Autofahrer dann an der August-Erbschloe-Straße in die Remscheider Straße einfahren, führt Gerald Hein, TBR-Geschäftsbereichsleiter für Straßen und Brückenbau. Die Einbahnstraßenregelung für das Teilstück runter zur Richthofenstraße wird für die Bauzeit umgekehrt, sodass man diese runter fahren kann in Richtung Kirche und von dort aus weiter in Richtung Lindenallee. Die weiteren Details für die Verkehrsführung, auch mit den Auswirkungen für die Nebenstraßen, müssen noch geklärt werden.

„Eine dreiwöchige Sperrung ist so oder so schon hart. Aber gerade in diesem Jahr durch Corona noch härter“, erklärt der Vorsitzende des Marketingrates, Markus Kärst. Durch eine abschnittsweise Sperrung sei ein Geschäft nur einige Tage und nicht die kompletten drei Wochen davon betroffen, argumentiert Kärst. Wer nicht gesehen werde, werde auch nicht von den Kunden wahrgenommen. Gerade der Fluktuationsverkehr sei für viele Einzelhändler extrem wichtig – der falle dann jedoch weg.
In einer Videokonferenz wurde die Problematik bereits mit Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU) durchgesprochen.
Er habe durchaus Verständnis für die Sorgen der Geschäftsleute, folge aber auch der Argumentation der TBR.

Eine dreiwöchige Vollsperrung sei zum einen kostengünstiger und ginge schneller als das Arbeiten in Abschnitten, erklärt Gerald Hein. Eine einspurige Führung sei keine Option, ergänzt der Experte, da die Fahrbahn nicht breit genug sei. Durch Aufstellen von Barken und dem Sicherheitspersonal würde man bei der Asphaltfertigung automatisch einen Teil der anderen Fahrbahnseite einnehmen.

Für die Maßnahme auf der Landesstraße habe sich die BV lange eingesetzt, so Stuhlmüller weiter. „Ich bin froh, dass sie nun endlich durchgeführt wird“, betont er. Michael Zirngiebl, der ebenfalls Verständnis für die Geschäftsleute hat, hätte am liebsten jetzt schon die Sanierung durchgeführt. Doch aufgrund der Vorgaben ist das nicht möglich. „Wenn Vorschläge von Anliegern kommen, die nicht zu einer längeren Bauphase führen, gehen wir darauf gerne ein und sprechen auch gerne noch einmal darüber“, sagt er.

Ein Schreiben mit einem alternativen Vorschlag des Marketingrates sei auf dem Weg zu Zirngiebl, sagt Kärst. Daran, dass die Arbeiten im Sommer erfolgen, lässt sich allerdings nichts ändern. „Es ist wichtig, dass die Maßnahme in diesem Jahr läuft. Das haben wir der BV auch versprochen“, ergänzt TBR-Chef. Sorgen, dass sich keiner auf die Ausschreibung meldet, hat er nicht. Das Baugeschäft laufe trotz Corona-Pandemie normal. Andere Großbaustellen wie in Bergisch Born oder an der Ring-/Rader Straße laufen nach Zeitplan.

Bildquellen

  • Die Kreuzbergstraße wird vom 20. Juli bis voraussichtlich 7. August für die Sanierung voll gesperrt.: Foto: LA/LiB-Archiv_Anna Mazzalupi

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