Mach et joot!

Mach et joot!

Monsignore Thomas Kaster dankte im Namen der Gemeinde für das engagierte Wirken Peter Bonzelets (l.). Besonders persönliche Worte fand Pfarrvikar i.R. Helmut Fassbender (hinten l.)

VON STEFANIE BONA

Mit viel Musik und einer lebendigen Abschiedsmesse, wie es der Arbeit von Kirchenmusiker Peter Bonzelet in beinahe 19 Jahren Tätigkeit in Lennep und Lüttringhausen entsprochen hat, sagte die Katholische Kirchengemeinde St. Bonaventura und Heilig Kreuz “Adieu” oder vielleicht sollte man besser sagen: “Mach et joot”. Denn wie berichtet zieht es den beliebten Organisten und Chorleiter gen kölscher Heimat, um dort fortan im Kirchengemeindeverband Mauenheim-Niehl-Weidenpesch Dienst zu tun.

Weltoffen und einladend

In der mehr als voll besetzten Kirche Heilig Kreuz gab es eingebettet in die Liturgie des Sonntagsgottesdienstes viele herzliche Worte für den scheidenden Mitarbeiter, der von der Orgelempore aus noch einmal buchstäblich den Ton und den Takt angab. “Wir lassen dich nicht gerne gehen”, bekannte Stadtdechant Monsignore Thomas Kaster, der als leitender Pfarrer nunmehr auch die Verantwortung über die ehemals selbstständige Gemeinde in Lennep und Lüttringhausen trägt. Gleichzeitig zeigte er Verständnis dafür, dass Bonzelet noch einmal einen beruflichen Wechsel gewagt und auch angestrebt hatte. Einen langen gemeinsamen Weg unter dem Kirchendach legten Pfarrvikar Helmut Fassbender und Kantor Bonzelet zurück. Dementsprechend persönlich fielen seine Dankesworte aus. In seiner Predigt spannte der Theologe geschickt den Bogen von der biblischen Botschaft zum Wirken des Peter Bonzelet, dessen Arbeit im besten Sinne Früchte getragen hat. Als die Kirchenmusik wegen verschiedener Vakanzen sozusagen brach lag, brachte der Kölner vor 18 eineinhalb Jahren wieder Schwung ins musikalische Leben der Gemeinde Heilig Kreuz, die später mit St. Bonaventura in Lennep fusionierte. Fassbender erinnerte an die vielen Impulse, die Peter Bonzelet in-, aber auch genauso außerhalb der Kirchenmauern fürs kulturelle, musikalische und soziale Leben in Remscheid gegeben hatte, etwa in dem er zahlreiche Benefiz- und Spendenaktionen organisierte und umsetzte – zuletzt mit großem Engagement für die Ukrainehilfe. Ein Zeichen ökumenischer Verbundenheit setzte der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Lüttringhausen, der neben dem Kirchenchor und dem Chor BonaVoce von St. Bonventura und Heilig Kreuz den musikalischen Rahmen der Messe gestaltete. Von den Kindergärten der Gemeinde gab`s ein entzückendes Ständchen, das Pastoralteam dankte ebenso wie der Kirchenvorstand, der Kantorenkonvent des Evangelischen Kirchenkreises Lennep und viele andere mehr. Nach dem Schlusssegen regnete es Geschenke, es gab herzliche Umarmungen und vor allem tosenden Applaus für den scheidenden Organisten, der seinerseits auch noch einmal ans Mikrophon trat. Er habe die Gemeinde immer als offen und willkommen heißend erlebt und das auch unabhängig von Religion, Konfession oder Kultur des Einzelnen. Diese Bereitschaft, unvoreingenommen auf andere zuzugehen, möge man sich bewahren, so sein Appell, dem er mitsamt der Gottesdienstbesucherinnen und -besucher, Chören und Bläserensemble mit dem Bläck Fööss Hit “Unsere Stammbaum” noch einmal klingend Nachdruck verlieh.

Gut zu wissen

Es gibt einen kirchenmusikalischen Nachfolger, der am 1. Juni seinen Dienst antreten wird. Peter Bonzelet selbst wird mit seiner Familie in Lüttringhausen wohnen und auch Chorleiter des Remscheider MGV Germania bleiben.