Kultur auf Hochtour

Kultur auf Hochtour

Mitglieder vom Kulturkreis.jetzt trafen sich, um über coronakonforme Veranstaltungen
zu beraten und das Programm für die zweite Jahreshälfte festzulegen.

Auch wenn das kulturelle Leben in den vergangenen Monaten durch die Pandemie nahezu komplett zum Erliegen gekommen ist, zeigt sich der Kulturkreis.jetzt im Heimatbund Lüttringhausen lebendiger denn je: Den Shutdown nutzten die Mitglieder beispielsweise, um die Möglichkeiten von Videoplattformen und Live-
streaming auszuprobieren. Sie etwa stellten ein Konzert sowie eine bilinguale Lesung ins Netz.
Doch schon bald sollen wieder Veranstaltungen mit Live-Publikum stattfinden.

Töttern zur Kommunalwahl
Mitglieder des Kulturkreises trafen sich vergangene Woche mit genügend Abstand untereinander zu einer außergewöhnlichen Mitgliederversammlung auf den grünen Bänken der Heimatspielbühne, um über anstehende Projekte und Veranstaltungen zu beraten.

Seit Langem geplant ist etwa im Rahmen der Kommunalwahl die Lüttringhauser Talkrunde „Töttern“ mit den Kandidaten der demokratischen Parteien für das höchste Amt der Stadt. Moderator Thorsten Greuling hatte schon frühzeitig den großen Saal des CVJM für die Veranstaltung reserviert, der genügend Platz für Publikum bietet.

So sollen sich am 26. August, ab 19 Uhr, die designierten Kandidaten einen spannenden verbalen Schlagabtausch liefern. Dazu zählen der amtierende Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD), der auch von den Grünen und der FDP mitgetragen wird, sowie die CDU-Herausforderin Alexa Bell und Roland Kirchner (Kandidat der Wählergemeinschaft in Remscheid).

Auch ein weiterer Töttern-Abend zum Thema „Nachhaltig Weihnachtsshoppen – Geschenke lokal kaufen“ ist für den 19. November, dann wieder im Rathaus Lüttringhausen, geplant.

Nicht stattfinden wird dagegen das mittlerweile schon traditionelle Bahnhofsfest, das für September am Bahnhof Lüttringhausen geplant war. Es sei noch ungewiss, ob das noch geltende Veranstaltungsverbot bis dahin aufgehoben sei, argumentierten die Anwesenden. Engagierten Künstlern und geladenen Gästen könnte nicht erst kurzfristig abgesagt werden. Das Bahnhofsfest soll auf das Frühjahr 2021 verschoben werden.

Ähnlich entschieden die Mitglieder auch über die Teilnahme an der diesjährigen Nacht der Kultur. Der Kulturkreis werde sich dieses Jahr nicht an der längsten Nacht in der Stadt beteiligen, obwohl diese nach jetzigem Stand noch immer stattfinden soll.

Das bestätigte zumindest Anja Hamm vom Stadtmarketing auf Nachfrage unserer Redaktion: Aktuell, berichtete Hamm, laufe eine Abfrage bei den Mitwirkenden. Ende Juni/Anfang Juli, so geht sie derzeit aus, stünden die Ergebnisse fest. Wenn herauskommt, dass sich die meisten nicht beteiligen wollen, könnte eine generelle Absage der Nacht der Kultur die Konsequenz sein. Doch aktuell liege auch noch kein konkretes Konzept vor, wie diese Nacht mit mehreren Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet coronakonform funktionieren könnte.

Derweil überlegen die Lütteraten, die abgesagte Literatur-Veranstaltung im Dorfkern, die „Gertenbuchstraße“, in den Herbst zu verschieben. Möglicherweise könnte sie aber auch mit dem bundesweiten Vorlesetag und der seit Jahren laufenden Veranstaltung „Remscheid liest“ kombiniert werden.

Dass die Restriktionen die Kulturschaffenden in den vergangenen Wochen und Monaten besonders hart getroffen haben, berichtete Christian Wüster, Kulturkreis-Mitglied und Vorsitzender der Lüttringhauser Volksbühne. Wie bereits im LA/LiB berichtet, hat die Volksbühne einen Spendenaufruf gestartet, um das finanzielle Loch durch die abgesagten Heimatspiele abzufedern.

„Eine Spielsaison werden wir wohl ohne Aufführungen irgendwie überleben können, doch wir wissen ja auch noch nicht, wann wir wieder proben oder gar wieder spielen können.“ Sollte etwa eine zweite Ansteckungswelle des Coronavirus im Herbst kommen und ein weiterer Lockdown, würde auch die geplante Aufführung der Volksbühne im Teo Otto Theater im November ausfallen und die Pleite des Vereins, der die Miete der Räume für Proben und Kulissen aufbringen muss, bedeuten.

Gut zu wissen
Auf der neugestalteten Homepage des Kulturkreises.jetzt können sich Interessierte über die Aktivitäten der Mitglieder informieren. Die bilinguale Lesung von Judith Bintakies und Ulla Wilberg ist von dort aus abrufbar. Ein zweiter und dritter Teil sind bereits in Planung.

www.kulturkreis-jetzt.de

Bildquellen

  • Mitgliederversammlung des Kulturkreises.jetzt an der Heimatspielbühne.: Foto: Cristina Segovia-Buendía

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