Ergebnis im zweiten Anlauf

Ergebnis im zweiten Anlauf

Baudezernent Peter Heinze zeigt, welche Arbeiten am Kreisverkehr Eisernstein nun noch anstehen. Im Oktober soll der Kreisel fertig sein.

VON STEFANIE BONA

Am neuen, noch nicht ganz fertiggestellten Kreisverkehr Eisernstein blühen Wildblumen, während einer rund halbstündigen Information durch Baudezernent Peter Heinze fließt der Verkehr erstaunlich leise. Auf Einladung der SPD kamen am Freitagnachmittag ca. 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger, die Mitglieder der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Lüttringhausen und des SPD-Ortsvereins Lüttringhausen zusammen, um sich vom Baufortschritt ein Bild zu machen. Und auch Sven Wolf, Oberbürgermeisterkandidat der Sozialdemokraten in Remscheid, vernahm die frohe Kunde, dass die Bauarbeiten im Oktober beendet werden sollen – drei Monate früher als geplant.

Lkw fahren sich fest

Nach der Begrüßung durch Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Heinz-Jürgen Heuser blickte Peter Heinze kurz in die Vergangenheit. Aus unterschiedlichen Gründen konnten die an sich fertigen Planungen für einen Umbau der Kreuzung Eisernstein nicht umgesetzt werden. Als man 2020 Möglichkeiten und vor allem Fördermittel dazu sah, musste der Kreisel komplett neu geplant werden. „Alle Normen hatten sich geändert“, zeigte der Dezernent auf – selbst ein bekennender Befürworter von Kreisverkehren. Generell habe sich die Meinung zu dieser Art, einen Kreuzungsbereich zu gestalten, zum Positiven gewandelt. Dass es nun noch einmal fünf Jahre dauerte, bis die Maßnahme im zweiten Anlauf gestartet werden konnte, hänge mit der komplexen Planungsarbeit zusammen. „Vieles von dem, was da durchdacht werden muss, nimmt man als Bürger gar nicht wahr.“ Inzwischen wurden die Verkehrsinseln und insgesamt 15 Ampeln entfernt, die unterirdische Ferngasleitung verlegt, die Mittelinsel angelegt und die ersten Fußgängerüberwege geschaffen. Derzeit fließt der Verkehr bekanntlich nur am Kreisverkehr vorbei in Richtung Lennep, da nunmehr im nächsten Bauabschnitt der Kreisel in Fahrtrichtung Wuppertal gebaut wird. Die Baustelle verlaufe weitgehend reibungslos, stellte Heinze fest. Anwohnende berichteten allerdings von Autos und vor allem LKW, die sich wegen fehlender oder nicht ausreichender Beschilderung in den kleinen Nebenstraßen festfahren würden. Auch die Andienung des Lütter-Centers an der Lindenallee funktioniere nicht. Eine Zuhörerin wies auf den aus ihrer Sicht sehr breiten Bürgersteig an der Schulstraße hin, was zu Lasten der Fahrbahnfläche ginge. „Wenn da der Bus an der Haltestelle steht, kommt kein Auto mehr vorbei und die Fahrzeuge stauen sich bis in den Kreisverkehr hinein“, hatte sie beobachtet. Wie sich der Verkehr indes tatsächlich entwickeln wird, wird man wohl erst nach Fertigstellung beurteilen können, wenn der Kreisel voll funktionsfähig ist und den „normalen“ Verkehr, der aktuell umgeleitet wird, aufnehmen kann.

Mehr Stau in Richtung Lennep

Was allerdings schon heute auffällt ist, dass sich nun regelmäßig am Tag bereits weit vor der Einfahrt zur Richthofenstraße Staus bilden. Denn nun fließt der Verkehr in Richtung Lennep durch den Kreisverkehr ungehindert, während sodann auf der Strecke über die Lüttringhauser Straße die Autobahnauffahrten mit mehreren Ampeln kommen. „Da gibt es ja seit Jahren ein Problem mit der Autobahn GmbH“, verwies Bezirksbürgermeister Heuser auf die schlechte Kommunikation zwischen Kommune, Land und Bund. Kurz vor Abschluss der Arbeiten muss der gesamte Bereich des neuen Kreisels noch einmal für zwei Tage abgesperrt werden, um die Asphaltdecke aufzutragen. Und die neue Skulptur soll, wie berichtet, auf der Mittelinsel aufgestellt werden. Hinzu kommt die Bepflanzung, die Wildblumenwiese sei nur eine temporäre Lösung, so Peter Heinze. So braucht es noch ein bisschen Geduld, bis es am Kreisverkehr Eisernstein buchstäblich rund läuft.
Gut zu wissen
Am Kreisverkehr Eisernstein entstehen eine Asphaltfläche von 4.400 Quadratmetern, 2.450 Quadratmeter Gehwege und 14.000 Quadratmeter Grünfläche. Außerdem wird es vier neue Bushaltestellen, sieben Gehwege und drei Groß-Hinweisschilder geben. Der Kreisel hat einen Innendurchmesser von 10 Metern und einen Außendurchmesser von 17,5 Meter. Weil es dort keine Ampelanlagen mehr geben wird, werden die Betriebskosten langfristig niedriger ausfallen. Das gesamte Vorhaben kostet 2,5 Millionen Euro, davon investiert die Stadt Remscheid eine Million in das Projekt. Der Rest wird durch Fördermittel des Landes getragen.

Zweiter Termin:
Auch die CDU bietet einen Besichtigungstermin an. Am Montag, 30. Juni, werden erneut Baudezernent Heinze und weiterhin Axel Raue, Betriebsleiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR), als Experten zur Verfügung stehen. Zudem ist ein Besuch am Baugebiet Am Schützenplatz geplant.

Die Wildblumenwiese wird spätestens im Herbst durch neue Anpflanzungen ersetzt.

Bildquellen

  • Baustellenbesichtigung Eisernstein_bona_13.25_: LLA Foto Bona