„Eine Prise Rampensau“

„Eine Prise Rampensau“

Stephanie Hoffmann ist von der Volksbühne bekannt. Im Stück von „Wüstheater“ spielt sie die Hauptrolle.

Bekannt wie ein bunter Hund ist die vielfältig aktive Stephanie Hoffmann: Seit ihrer Schulzeit spielt die heute 53-Jährige leidenschaftlich gern Theater. Auch als Vorleserin ist sie regelmäßig im Einsatz, um anderen ihre Liebe zur Literatur zu vermitteln. Aktuell steht sie für das junge „Wüstheater“ auf der Bühne und spielt in „Renaissance und Anachronismus“ die Hauptrolle.

Komödie Remscheid
Bühnenluft schnupperte Stephanie Hoffmann erstmals in der Theater-AG des Leibniz-Gymnasiums, damals als Oberstufenschülerin. Sie war in der elften Klasse, als sie der AG beitrat. Dort gefiel es ihr so gut, dass sie nach dem Abi der Truppe ein weiteres Jahr treu blieb.

„Über einen Zufall fiel mir dann ein Handzettel der kleinen Komödie Remscheid in die Hände“, erinnert sich Hoffmann. Bei ihren ersten Boulevard-Komödien wurde Klaus Hendel von der Bühne Remscheid auf die talentierte Frau aufmerksam, der sie gleich für sein Theaterprojekt gewann. „Eigentlich wurde ich gefragt, dort mal auszuhelfen“, erzählt die Remscheiderin und schmunzelt. Daraus wurden schließlich 15 Jahre, in denen sie mehrere Stücke, Komödien, Thriller und Dramen spielte. „Mit der Bühne Remscheid spielte ich auch meine erste Hosenrolle als Liebhaber in einem Shakespeare-Stück.“

Einen großen Traum habe sie sich damals erfüllen können, als sie einen Tucholsky-Abend als Rezitatorin gestaltete, begleitet von Musikern. Danach hörte Hoffmann aus beruflichen und familiären Gründen auf.

Denn auch, wenn ihr die Schauspielerei eine riesige Freude bereitet, „es ist auch ein sehr zeitintensives Hobby“, bemerkt Hoffmann. „Es ist Fluch und Segen zugleich.“ Denn bevor ein Schauspieler auf der Bühne stehen und die Zuschauer mit seiner Spielfreude begeistern kann, stehen viele Wochen und Monate Arbeit an. „Man muss natürlich zuerst den Text lernen, dann kommen die zahlreichen Proben.“ Viele Abende habe sich Hoffmann um die Ohren geschlagen, ehe sie auf der Bühne glänzen konnte. „Aber ich habe es immer gerne gemacht.“

Vor einigen Jahren wurde sie dann, nach ihrer Auszeit, als Schauspielerin reaktiviert: „Auch das war wieder ein Zufall“, erzählt Hoffmann und schmunzelt erneut. „Die Lüttringhauser Volksbühne fragte mich damals an, ob ich nicht aushelfen könnte.“ Auch da sagte sie erneut zu und blieb fünf Jahre.

„Das Besondere an der Volksbühne ist, dass es Theater in Mundart ist. Aber es ist auch ein sehr besonderer Verein, in sich sehr gesellig und wo wirklich alle auf der Bühne stehen.“ Eine weitere Besonderheit, führt Hoffmann an, sei das Konzept des Freilichttheaters. „Auf dieser Bühne hat man einfach einen ganz anderen Bezug zum Publikum, und auch das Spiel auf Remscheider Platt hat immer viel Spaß gemacht.“

Beim Verein lernte sie Chris­tian Wüster kennen, Leiter der Volksbühne. Wüster ist zudem Autor zahlreicher Stücke und Gründer des nun neuen Ensembles „Wüstheater“, für das Hoffmann aktuell auf der Bühne steht. Als sie sich wieder eine Auszeit gönnen wollte, griff Christian Wüster dazwischen und überzeugte Hoffmann – ohne große Mühen –, für die Aufführung seines selbstgeschriebenes Werkes „Renaissance und Anachronismus“ die Hauptrolle zu übernehmen.

„Christian hat da ein episches Theater geschrieben, mit großen und tiefgründigen Aussagen“, erklärt sie, warum sie dabei ist. Ungewöhnlich sei dieses Stück, weil viele große Monologe darin vorkommen. Mittlerweile, habe Hoffmann festgestellt, falle es ihr nicht mehr so leicht, so viel Text zu lernen. Die Schauspielerei aber mache ihr nach wie vor große Freude.

Geübt und erfahren ist Stefanie Hoffmann ohnehin – und talentiert zweifellos. Auch als Engel Hieronymus im Wüsterstück überzeugt Hoffmann ausnahmslos. Der Engel beschließt, aufgrund einer größeren Arbeitsbelastung an der Himmelspforte zu streiken. „Man braucht natürlich eine Prise Rampensau, um das Spiel auf der Bühne zu genießen.“ Und das hat Stephanie Hoffmann nicht zu knapp.

Gut zu wissen
„Renaissance und Anachronismus“ wird am Sonntag, 15. März, um 16 Uhr im CVJM-Saal, Gertenbachstraße 38, aufgeführt. Karten gibt es für 10 Euro unter anderem auch in der Geschäftsstelle des Lüttringhauser Anzeigers / Lennep im Blick.

Bildquellen

  • Stephanie Hoffmann als Engel Hieronymus.: Foto: Cristina Segovia-Buendìa

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