Ein stummer Sommer ohne Feste

Ein stummer Sommer ohne Feste
Der Lenneper Sommer ist ersatzlos abgesagt. Auch in Lüttringhausen wird es bis zum 31. August keine öffentlichen Veranstaltungen geben.

Die Sonne strahlt, die Musik der Live-Band dringt aus den Boxen an das Ohr und in der Hand ein kühles Getränk. Mit den besten Freunden scheint es ein gelungener Abend zu werden. Dieses Rezept gilt für viele Veranstaltungen im Sommer. Doch in diesem Jahr werden die Lüttringhauser und Lenneper auf Sommerevents bis zum 31. August aufgrund der Corona-Krise verzichten müssen.

Keine Alternative
Bundesweit nämlich sind Großveranstaltungen untersagt, um die Pandemie zu bekämpfen. Zwar fehlen bisher klare Vorgaben von der Regierung, welche Veranstaltung unter die Kategorie „Großveranstaltung“ fällt. Doch die bergischen Ehrenamtler ziehen nun frühzeitig die Bremse. Denn, damit etwa ein Konzert stattfinden kann, müssen im Vorfeld viele Dinge geregelt, Genehmigungen beantragt und Kosten bezahlt werden. Ein Aufwand, der nicht nur zeitlich viel von Ehrenamtlern abverlangt. „Wir haben uns dazu entschieden, den Lenneper Sommer abzusagen“, erklärt Thomas Schmittkamp, Vorsitzender von Lennep Offensiv. Das ist das erste Mal seit Bestehen der beliebten Veranstaltungsreihe. Die Entscheidung sei den Verantwortlichen nicht leicht gefallen. Aber unter den gegebenen Umständen sähe man keine Alternative, ergänzt er. Mögliche Feiern mit Masken und Abstandsregelungen seien nicht umsetzbar.

Zur Disposition stünden nur noch das Altstadtfest im September sowie das Weinfest der Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG). Gunther Brockmann, Vorsitzender der LKG, versucht alles, um das Weinfest auf das Wochenende vom 11. bis 13. September zu verlegen. Denn von den Einnahmen bezahlt der Verein die Straßenreinigung für den Rosenmontagszug im kommenden Jahr in Höhe von fast 5000 Euro. Fallen diese Einnahmen weg, hat der Verein ein Problem, da er keine großen Rücklagen bilden darf. Insgesamt neun von elf Winzer hätten bereits zugesagt, sagt Brockmann gegenüber unserer Zeitung. Jetzt sei er dabei zu klären, ob auch Bierbänke, Sicherheitsdienst und das Deutsche Rote Kreuz für den Zeitraum verfügbar wären. Wenn alles passt, bereite er die nötigen Unterlagen vor. Dann käme es nur noch auf die Verwaltung an. „Die Stadtverwaltung weiß, dass wir das planen. Am Konzept verändert sich nichts. Ich erwarte von der Stadtverwaltung, dass dann schnell eine Genehmigung Ende August erfolgen kann“, betont der Lenneper.

In Lüttringhausen sieht es nicht anders aus: Nachdem die Volksbühne bereits die Heimatspiele absagen musste, fällt auch das Golden Eagle Festival des Heimatbundes Lüttringhausen aus. „Ohne Vorgaben kann man momentan nur schwer planen“, sagt Thomas Schulte, zweiter Vorsitzender des Heimatbundes. Auch das für den Sommer geplante große Fest zum 95-jährigen Jubiläum des Heimatbundes muss verschoben werden. Aktuell gebe es Überlegungen, das Geburtstagsfest mit der X-Mas-Party vor dem traditionellen Weihnachtsmarkt zu verbinden. Das steht aber noch nicht fest. „Im schlimmsten Fall müssten wir es auf das nächste Jahr verschieben.“

Bildquellen

  • Auf dem Weinfest wird der Geselligkeit gefrönt. Das Fest könnte möglicherweise im September nachgeholt werden.: Foto: LA/LiB-Archiv

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