„Wir stehen zu Remscheid“
DOC-Investor McArthurGlen hält an den Plänen fest und geht von einem positiven Gerichtsurteil aus.
Es ist ein klares Signal, das McArthurGlen-Entwicklungsdirektor Henning Balzer in der Bezirksvertretung (BV) Lennep gesetzt hat: Der Investor des Designer Outlet Centers (DOC) steht nach wie vor zum Millionenprojekt und dem Standort Lennep. „Wir werden es umsetzen und freuen uns darauf“, betonte Balzer.
Entschluss verschoben
Aktuell stehen der Realisierung noch vier Klagen von drei Klägern im Weg. Man befinde sich in Gesprächen, habe über den genauen Verlauf Stillschweigen vereinbart. Balzer hofft, dass sich die Parteien außergerichtlich einigen können.
Doch auch einem Verfahren vor Gericht sieht er verhältnismäßig locker entgegen. „Wir gehen davon aus, dass das Gericht positiv für das DOC entscheiden wird“, ist er sich sicher. Einen Termin, so erklärte Remscheids Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke, erwarte man vom Oberverwaltungsgericht Münster für Ende Oktober.
Ob es einen Plan B gebe, sollte ein Gerichtsverfahren nicht positiv verlaufen, wollte Rolf Haumann (Grüne) wissen. Sollte das Gericht wider erwartend einen Fehler finden, so könne man diesen ganz sicher beheben, lautete Balzers Antwort. Der Plan B sei das „Heilungsverfahren“ des Fehlers.
Trotz der Auswirkungen der Coronakrise auf den Einzelhandel sei das Interesse der Partner-Marken an einer Anmietung von Verkaufsräumen im Lenneper DOC hoch. Die Marken sind stark interessiert“, betonte Balzer, auch wenn aus Konsumentensicht im Augenblick die „Lust auf Einkaufen noch gedämpft“ sei.
Zwar seien einige Partnermarken „in Schieflage geraten“, mit gut 1.000 Markenpartnern gebe es aber ausreichende Alternativen. Interesse von lokalen Anbietern, Mieter zu werden, komme vor allem aus dem gastronomischen Bereich. Diese werden gebündelt gesammelt und bearbeitet, versprach Balzer.
Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) sieht es als positives Zeichen, dass McArtuhrGlen nach wie vor zum Standort stehe und den Einzelhandel der Region dadurch stärken wolle. Einen Plan B bräuchte allenfalls die Stadt Remscheid.
Ebenfalls in der BV-Sitzung besprochen wurde der Antrag der Grünen zur Verbesserung von Verkehrsmanagement und –anbindung. Thema Nummer eins, da ist sich Haumann sicher, werde die Verkehrsregelung in Lennep sein, wenn das DOC kommt. Die sieben Punkte des Antrages sehen unter anderem Monitoring, Werbekampagne für den ÖPNV oder bessere Beschilderung der Radwege vor.
Für Kritik seitens der anderen BV-Mitglieder sorgte allerdings der letzte Punkt, die Forderung nach einer autofreien Altstadt. Für zu früh hält Ursula Czylwik (SPD) den Antrag, der zum jetzigen Zeitpunkt eine „fatale Diskussion“ auslösen würde.
Roland Kirchner (W.i.R.) ist der Meinung, dass gerade diese Frage unabhängig zu sehen sei. Keine Autos in der Altstadt würden mehr Aufenthaltsqualität schaffen und sicher auch den Gastronomen helfen. Das Thema solle am besten mit den beteiligten Akteuren (Gastronomen, Anwohner, Einzelhändler, Politik und Verwaltung) an einem runden Tisch besprochen werden, schlug Kötter vor. Um diesen Punkt ergänzt und zum Prüfantrag für die Verwaltung umgewandelt, stimmte das Gremium mit einer Enthaltung zu.
Für etwas mehr Grün im Center sollen künftig „echte Bäume von stattlicher Größe“ sorgen. Aufgrund eines technischen Problems konnte Balzer die Präsentation jedoch nicht zeigen. Sie sollen unter anderem auch das an Bäumen kompensieren, die für das Projekt sowie für den Bau des neuen Sportzentrums am Hackenberg gefällt werden mussten oder noch werden müssen.
Den Beschluss über die Baumfällung zur Erweiterung der Sportanlage Hackenberg hat die BV vorerst verschoben, weil sie eine detailliertere Vorlage wünsche. Vorab hatte sich unter anderem von der Wählergruppe echt.Remscheid Widerstand gegen die Fällung gebildet.
Bildquellen
- So könnte das DOC an der alten Feuerwehrwache aussehen.: Grafik: McArthurrGlen