„Was lange währt, kocht endlich gut“

„Was lange währt, kocht endlich gut“
Ann-Kathrin Lesche hat sich mit „Hofgemacht“ einen lang gehegten Traum erfüllt. Sie stellt Liköre, Marmeladen, Chutneys oder Sirups selbst her.

An der Stadtgrenze Lüttringhausens zu Wuppertal steht auf dem familieneigenen Hofgelände der Verkaufsschrank von Ann-Kathrin Lesche. In diesem Jahr machte sich die Bankkauffrau mit ihrer lang gehegten Idee „Hofgemacht“ selbständig.

Produktionsstraße
„Das ist hier kein Laden, wie man ihn normalerweise kennt“, erklärt die Fachfrau für Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadtsparkasse Remscheid. Im Sommer können die Kunden sich eigenständig aus dem Hofschrank bedienen. Gezahlt wird in die Vertrauenskasse, eine Art Briefkasten. Gefüllt ist der Verkaufsstand mit liebevoll drapierten Likören, Marmeladen, Fruchtaufstrichen, Chutneys, Lavendelsäckchen und Sirup-Genüssen aus Rosen- und Holunderblüten. Einzeln portioniert oder als Geschenksets zu erwerben, von zwei bis zehn Euro. „Leckeres im Glas. Mit Liebe und Leidenschaft produziert.“ Im Sommer, versteht sich, denn „auch den Marmeladen ist es im Winter zu kalt, da können die Kunden sich nach Terminvereinbarung in meiner Verkaufsküche umsehen.“

Vor sechs Jahren zog sie zurück auf den Hof in Familienbesitz. Seit ihrer Kindheit weiß sie die Produktvielfalt aus dem großen Nutzgarten zu verwerten, hat viel vom praktischen Wissen von ihrer Oma Hannelore gelernt. Die Großeltern hatten hier ursprünglich einen Milchwirtschaftsbetrieb. Später war die Gartennutzung vorrangig. „Ich habe noch nie ein Glas Bohnen gekauft, ich kenne sie nur eingekocht“, erzählt die Naturliebhaberin. Aus einer Überproduktion der unterschiedlichsten Beeren, Kräutern oder Äpfeln, zu viel für den Eigenbedarf, entstand der Gedanke, die alte Werkstatt zu einer Küche umzufunktionieren. „Mit Produktionsstraße“, lacht die Allrounderin und verweist auf die Anrichten nebst Herd und Spüle. Was lange währt, kocht endlich gut. Nach diesem Spruch entwickelte sich der ersehnte Traum. Nach und nach, zeitaufwendig und langwierig, denn Umbau und die behördlichen Auflagen forderten ihren zeitlichen Tribut.

Im Mai 2019 endlich der Startschuss in die Teilselbständigkeit, um aus dem leidenschaftlichen Hobby ein Standbein zu entwickeln. „Ohne die Hilfe und Unterstützung meiner Familie wäre das alles nicht zu bewältigen“, betont sie. Das gilt vom Anbau über Ernte, das Einkochen und Zubereiten bis hin zum umweltfreundlichen Verpacken und den Verkauf. „Im ersten Jahr ist die Menge der Produkte schwer kalkulierbar.“ Lesche zieht Resümee und ist glücklich über die Idee des Verkaufsschranks: „Entgegen aller Bedenken bin ich positiv überrascht über die Ehrlichkeit der Kundschaft. Das hat gut funktioniert.“ Der verregnete Herbst- und Bauernmarkt war die erste Mutprobe zu Kostproben. Über die positive Resonanz der Kunden beim Lüttringhauser Weihnachtsmarkt ist sie überwältigt.

Wer Ann-Kathrin Lesche und ihr „Hofgemacht“ kennenlernen möchte oder noch nach einem regionalen Geschenk sucht, ist herzlich eingeladen bei Glühwein oder heißem Quittensaft beim „Tag der offenen Küche“. Am 21. Dezember, von 11 bis 17 Uhr, lädt Lesche nach Kleinsporkert 33 ein. Es findet zudem ein Ausverkauf der „Hofgemacht“-Produkte 2019 statt. Kontakt: Telefon: 0 15 78 / 6 84 08 18 oder im Web unter www.facebook.com/Hofgemacht

Bildquellen

  • : Ann-Kathrin Lesche vorm „Hofgemacht“-Sortiment. Foto: Heise

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