Von Lüttringhausen in die Welt
Mit Partnern aus China führt der Remscheider Charly Wong seit 2012 das Unternehmen „Acht&Acht“, einen Großfachhandel für Einrichtungsmöbel, in Lüttringhausen.
Unscheinbar wirkt das Entree des Firmensitzes von Acht&Acht-Geschäftsführer Charly Wong. Doch hinter der weißen Fassade und den gläsernen Eingangstüren an der Lüttringhauser Hauptstraße werden die Fäden hinaus in die Welt gespannt. „Noch sind wir nicht ganz fertig mit dem Umbau“, verrät der 42-Jährige. Doch der gebürtige Remscheider ist ge- kommen, um zu bleiben.
Ausdruck von Individualität
Das Gebäude an der Lüttringhauser Straße 161, mit einer Nutzfläche von rund 6000 Quadratmetern, das 30 Jahre lang von der Firma Holthaus Medical genutzt wurde, hat Wong vor einem Jahr erworben und nutzt es als europäisches Zentrallager für Einrichtungsmöbel. „Unsere Produktion steht in China“, erzählt der Unternehmer. „Aber wir importieren und exportieren auch Möbel verschiedener Hersteller und Marken aus aller Welt.“
Qualitätsware mit ansprechenden Designs, die den hohen Herausforderungen seiner internationalen Großkunden auch standhalten können. Denn: „So ein Restaurant-Stuhl muss es aushalten können, wenn er täglich für mehrere Stunden belastet wird“, sagt Wong, und er weiß, wovon er spricht. Seine Eltern haben 48 Jahre lang das „San Du“-Restaurant an der Blumenstraße betrieben, wo er praktisch aufgewachsen ist. Er selbst entschied sich allerdings für einen anderen Beruf, arbeitete lange im Einkauf und drei Jahre lang als freier Agent, bis er 2012 mit einem Partner aus China sein eigenes Unternehmen in Lüttringhausen gründete.
Der erste Firmensitz war damals in der Barmer Straße. „Wenige Jahre später sind wir dann in die Dreher Straße gezogen und im letzten Jahr dann an die Lüttringhauser Straße.“ Seitdem lagern, unweit von der Autobahnauffahrt an der Blume, Tische, Stühle, Sessel und Barhocker in sämtlichen Formen und Farben, für den Innen- und Außenbereich von Hotels, Restaurants und Cafés aus aller Welt. Nach Guatemala, Kolumbien und den USA verkauft Wong regelmäßig.
Der Standort für ein europäisches Zentrallager in Lüttringhausen sei optimal: „Mir war wichtig, in meiner Heimat Remscheid zu bleiben“, unterstreicht der 42-Jährige. An der Lüttringhauser Straße ist er schnell auf der Autobahn und kann seine Möbelstücke zum nächsten Hafen transportieren, wo sie dann in die Welt hinaus verschifft werden. Wie viele Modelle er beherbergt, kann Wong nicht so genau beziffern. 500 schätzt er, habe er auf Lager. Die Stühle lassen sich im Baukastenprinzip ganz individuell zusammenstellen: Gestelle diverser Formen, mit Wippfunktion, mit drei oder vier Beinen, aus Stahl oder Holz, Sitzschalen, Polstermaterial und natürlich Farben können, ganz nach dem Geschmack des Kunden, ausgesucht werden. Und die, das weiß Wong aus seiner langjährigen Erfahrung und vielen Reisen rund um die Welt, sind sehr unterschiedlich.
Die Sitzschalen der Stühle für den US-amerikanischen Markt beispielsweise seien um einiges größer als etwa jene für den europäischen oder asiatischen Markt. „In den USA mag man alles etwas größer“, sagt Wong und schmunzelt. Bei seinen regelmäßigen Besuchen internationaler Messen in Köln, Italien, Paris, China und Las Vegas etwa, präsentiert der Firmeninhaber nicht nur das eigene Produktportfolio, sondern nutzt den Aufenthalt auch, um die neuen Trends aufzuschnappen.
Trendig sind aber nicht nur Form und Farbe. „Die werden von Designern vorgegeben. Ob der Kunde sie dann kauft, ist eine andere Frage.“ Der Verbraucher lege letztendlich Wert auf Individualität. Wichtiger sei, Einrichtungsmöbel längst nicht mehr nur noch als Funktionsobjekte zu verstehen, sondern als Ausdruck. Sie sollen Emotionen wecken und für einen besonderen Wohlfühlfaktor sorgen. www.achtundacht.de
Bildquellen
- Charly Wong ist von Lüttringhausen aus international tätig. Foto: Cristina Segovia-Buendía