Tapas-Bar fürs Dorf

Tapas-Bar fürs Dorf
Seit einem Jahr werkelt Ali Topbas im ehemaligen Restaurant „Mamma Rita“. Im kommenden Frühjahr will er eine gemütliche Tapas-Bar eröffnen.

Aufmerksame Beobachter hatten schon länger geahnt, dass hinter den verschlossenen Türen in der ehemaligen Trattoria „Mamma Rita“ in der Gertenbachstraße 6 sprichwörtlich etwas köchelte. Die mit Folie verhangenen Schaufenster ließen die Hoffnung aufkeimen, dass sich ein neuer Akteur in der Straße dem einkehrenden Leerstand im Dorfkern widersetzen wollte.

Urlaubsstimmung im Dorf
Und tatsächlich: Vor gut einem Jahr erwarb Ali Topbas das alte Fachwerkhaus mit einer blühenden Vision, die ehemalige und in die Jahre gekommenen Trattoria in eine schicke Tapas-Bar zu verwandeln. Mediterrane Küche und südländische Gastfreundschaft, dachte der gebürtige Türke und Neu-Lüttringhauser, täten der Gertenbachstraße gut. Er denkt es noch immer, obwohl sich die Arbeiten überraschend lange hinziehen und sein Vorhaben Gegenspieler auf den Plan gerufen hat.
Die Arbeiten im Inneren des Erdgeschosses gehen voran: Viel Geld hat Topbas in die Hand genommen, um das Haus technisch wieder herzurichten, neue Elektrik und Heizungen zu installieren. Einen neuen Anstrich haben die Wände erhalten, die in freudig wirkenden und dennoch dezent gehaltenen Rot-, Gelb- und Grüntönen strahlen. Die charakteristischen Holzbalken wurden ebenfalls aufgefrischt und der Theken- und Küchenbereich komplett neugestaltet. Unsichtbar für die Augen der Gäste, aber für Tobpas unerlässlich, ist auch der Mitarbeiterbereich mit Umkleiden und Waschräumen, die allesamt neu hergerichtet wurden.

Der Gastro-Bereich im Inneren bietet Platz für rund 38 Gäste. Ausreichend, findet der Eigentümer, denn seine Gäste sollen sich in gemütlicher Atmosphäre mit leckeren Häppchen und köstlichen Getränken wie im Sommerurlaub fühlen. „Kein Halligalli“, betont er mehrfach. Gemütlich und gesittet will er es haben. Seine Vision einer gemütlichen Tapas-Bar mit Urlaubscharakter beinhaltet auch einen kleinen Biergarten, den Topbas gerne auf der unmittelbaren Grünfläche neben seinem Haus errichten würde. Platz bietet die aktuell zugewachsene Fläche für rund 30 Sitzplätze. Ein echter Zugewinn für den Ortskern, findet auch Dirk Bosselmann, Vorstandsmitglied im Heimatbund Lüttringhausen, der Topbas unterstützt. „Ein kleiner Biergarten wäre toll, weil es so etwas bei uns weit und breit nicht gibt. Und bevor die Gertenbachstraße weiter stirbt, ist jede Belebung willkommen.“ Doch die Vorstellung davon, in historischer Kulisse mit Blick auf die Stadtkirche ein kühles Weizen oder einen vollmundigen Rotwein zu genießen und dabei gemütlich eine Kleinigkeit zu essen, könnte an der fehlenden Zustimmung der unmittelbaren Nachbarschaft scheitern. Nur mit deren Zustimmung könnte Topbas‘ Vision realisiert werden. „So verlangt es das Bauamt“, erklärt Bosselmann, der von Hause aus Architekt ist und sich mit solchen Regelungen auskennt. Das Gespräch mit den Nachbarn habe bislang noch nicht gefruchtet, berichtet Topbas, der versucht hat, ihre Befürchtungen, dass es mit Biergarten zu laut werden könnte, auszuräumen. Die Hoffnung gibt der umtriebige Eigentümer aber nicht auf. Weitere Gespräche mit der Stadt, die grundsätzlich nichts gegen die Errichtung eines Biergartens an dieser Stelle hat, stehen noch aus. Nur das historische Mäuerchen muss dabei bestehen bleiben.

Quelle: Foto: Segovia
Auf dieser grünen Wiese möchte Ali Topbas einen Biergarten realisieren. Foto: Segovia

Gut zu wissen
Die Gastronomie in der Gertenbachstraße 6 soll künftig den Namen „Topbas Tapas“ tragen. Die voraussichtliche Eröffnung ist, sofern es die Corona-Pandemie zulässt, im Frühjahr 2021 geplant.

Bildquellen

  • Ali Topbas auf der grünen Wiese, wo ein Biergarten entstehen könnte: Foto: Segovia
  • Ali Topbas von Topbas Tapas Gertenbachstraße: Foto: Segovia

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