Tafel erhält große Spende
Mit insgesamt 60.000 Euro wurde der Verein von der Bethe-Stiftung bedacht.
Remscheider Tafel-Kooperation mit Foodsharern ist eine „Traumhochzeit“.
Mit einer großzügigen Spende von 60.000 Euro hat die Bethe-Stiftung nun die Remscheider Tafel bedacht. Mit 40.000 Euro davon will der Verein die kostenlose Versorgung der Bedürftigen bis Ende des Jahres sicherstellen. Die übrigen 20.000 Euro sollen kommendes Jahr in einen Kühlwagen investiert werden.
Unterstützung von Foodsharing Remscheid
Rund 400 Familien versorgt die Remscheider Tafel regelmäßig. 400 Familien, Alleinstehende, Alleinerziehende oder Paare mit Kindern und Senioren, die ohne die Unterstützung durch die wöchentliche Nahrungsmittelausgabe durch den Verein möglicherweise über mehrere Tage im Monat hungrig ins Bett gehen würden. Diese Erfahrung mussten in der jüngsten Vergangenheit Menschen in jenen Städten machen, die den Betrieb der Tafeln in Zeiten von Corona nicht aufrechterhalten konnten.
„Das war in Remscheid glücklicherweise nicht der Fall“, berichtete Tafel-Chef Frank vom Scheidt, der unter anderem auf tatkräftige Unterstützung seitens der Remscheider Foodsharer zurückgreifen kann. Zeitweise übernahmen die Lebensmittelretter um Vereinsvorsitzende Elisabeth Erbe etwa die Ausgabestelle am Rosenhügel.
„Ich bin erstaunt“, äußerte Roswitha Bethe. „Es ist toll, dass Sie hier so gut organisiert sind, dass die Ausgaben weiterlaufen konnten.“ Als „absolute Traumhochzeit“ beurteilte auch Sohn Florian Bethe die Zusammenarbeit zwischen Tafel und Foodsharer. Ein Modell, dass sich auch andere Kommunen zum Vorbild machen könnten, äußerte Roswitha Bethe: „Wir werden das auf jeden Fall als Beispiel weitertragen.“
Doch nicht nur in diesem Punkt wünschen sich die Gründer der Bethe-Stiftung, deren Unterstützung sich sonst unter anderen etwa an Kinderhospize oder der Unterstützung von Flüchtlingsprojekten richtet, möglichst viele Nachahmer.
Mit der Spende verbindet die Familie eine Hoffnung, die viele Bürger einbindet: „Wir freuen uns sehr, hier helfen zu können und wollen Vorbild sein, mit dieser Spende den ersten Schritt machen, ohne uns darauf was einzubilden. Wir hoffen einfach, dass sich mehr Leute anschließen und ebenfalls spenden“, beschrieb Florian Bethe den Vorsatz hinter der Spende.
Gut angelegt wird die Spende auf jeden Fall, berichtete Frank vom Scheidt: Seit Beginn der Pandemie nämlich verzichtet der Verein auf den bisher üblichen Kostenbeitrag von drei Euro, um die Menschen schneller und unkomplizierter zu versorgen. Die Kosten dafür wollte der Vorstand aus der Vereinskasse übernehmen. „Unsere Reserven hätten allerdings nur für ein bis zwei Monate gereicht. Durch die Spende können wir das jetzt bis Jahresende verlängern.“
Rund 40.000 Euro kostet der Beitragsverzicht den Verein. Mit den übrigen 20.000 Euro will die Tafel im kommenden Jahr den zweiten Kühlwagen, der derzeit als Leasingfahrzeug genutzt wird, übernehmen.
Dankbar ist auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz über die Spende, obwohl er die Existenz einer Tafel in einem so reichen Land wie Deutschland beschämend findet. „Es ist ein sozialpolitisches Armutszeugnis“, betonte er. Andererseits, fügte er hinzu, „bin ich unheimlich dankbar, dass es die Tafel gibt, weil sie existenziell wichtig ist und viele Menschen von dem Angebot profitieren.“
Wer sich ein Beispiel an der Bethe-Stiftung nehmen und auch im Kleinen die Arbeit der Tafel unterstützen möchte, findet alle Informationen online.
www.tafelremscheid.de