„Noch zwei Jahre bis der Bagger kommt“

„Noch zwei Jahre bis der Bagger kommt“

Philipp Dommermuth (r.) war zu Gast beim Stammtisch von Lennep Offensiv. Nicht nur das Podium mit den Lennep Offensiv-Vorsitzenden Thomas Schmittkamp (2.v.r.), Dr. Gerhard Wollnitz sowie Lenneps Bezirksbürgermeister Markus Kötter (l.) konnte der Unternehmer von seinen Ideen überzeugen.

VON STEFANIE BONA

Auch bei seinem zweiten öffentlichen Auftritt in Lennep konnte Unternehmer Philipp Dommermuth seine Zuhörerinnen und Zuhörer im gut besuchten Gemeindehaus von St. Bonaventura für sich gewinnen. Am Donnerstag war er beim Stammtisch von Lennep Offensiv zu Gast und der „erfrischende Optimismus“, den ihm Bezirksbürgermeister Markus Kötter bescheinigte, erfreute Gastgeber und Gäste gleichermaßen. Denn gefragt nach seinem Zeitplan für die Errichtung eines Outlet-Centers am Rand der Lenneper Altstadt antwortete Dommermuth: „Wenn wir den Vertrag mit der Stadt Remscheid geschlossen haben, muss es voran gehen. In zwei Jahren könnten dann die Bagger rollen.“ Vor dem Hintergrund des zehnjährigen und letztlich vor Gericht gescheiterten Planungsprozesses mit dem ersten DOC-Investor McArthurGlen lösten diese Zukunftsperspektiven allgemein ein wenig Skepsis aus. Aber: „Das ist das, was unsere Stadt und die Region brauchen. Wir freuen uns, dass Sie auf diesen Standort aufmerksam geworden sind und wirtschaftliche Perspektiven für sich sehen“, konstatierte der Bezirksbürgermeister.

Auf die Umsetzung konzentrieren

Zuvor hatte Philipp Dommermuth anhand des Outlets in Montabaur, das seine Familie betreibt und gerade erweitern möchte, skizziert, welche Marketingchancen sich aus seiner Sicht auch für Remscheid und die umliegenden Städte ergeben werden. Von einer engen Zusammenarbeit mit dem Center könnten alle profitieren, so zum Beispiel durch einen kostenlosen Auftritt auf der Outlet-Internetseite. Auch in Bezug auf gemeinsame Aktivitäten wie eine Weihnachtsbeleuchtung und verkaufsoffene Sonntage solle es eine enge Absprache mit der Stadt, dem Stadtmarketing, dem Einzelhandel und den Marketingvereinen geben. Beim Bau wolle man mit lokalen und regionalen Firmen zusammenarbeiten, gleiches gelte für die späteren Wartungs- und Erhaltungsmaßnahmen. Im Outlet Montabaur verzichte man auf Systemgastronomie, sondern arbeite stattdessen mit den Gastronomen vor Ort zusammen. Dass McArthurGlen wie berichtet inzwischen aus dem Rennen um den Zuschlag für ein Shoppingdorf in Lennep ausgestiegen ist, wurde allgemein nicht negativ bewertet. Zwar wäre die Verhandlungssituation für die Stadt bei zwei Interessenten möglicherweise besser gewesen, räumte Baudezernent Peter Heinze ein. Dennoch: „Der verbliebene Bewerber hat ein vielseitiges und umfangreiches Konzept vorgelegt. Der Vorteil ist jetzt, dass wir uns auf die Umsetzung, nicht auf das Auswahlverfahren konzentrieren können.“

Der Zeitverzug liegt an denen, die dagegen sind

Für Lennep Offensiv-Vorsitzenden Thomas Schmittkamp ist wesentlich, dass es nach jahrelangem Stillstand nun mit der Stadtentwicklung in Lennep voran gehen müsse. „An uns liegt es nicht. Wir wollen bauen und das schnell“, entgegnete Philipp Dommermuth und ergänzte mit Blick auf ein unter Umständen langwieriges juristisches Verfahren: „Der Zeitverzug liegt an denen, die gegen das Projekt sind.“ Damit brachte er die Outlet-Gegner ins Spiel, mit denen er versucht habe, ins Gespräch zu kommen. Bislang habe es allerdings noch keinen direkten Austausch mit der Bürgerinitiative Lennep gegeben, die dem Projekt nach wie vor kritisch gegenübersteht. Auch der Bezirksbürgermeister möchte „die kommunikativen Fehler der Vergangenheit“ nicht wiederholen und die „Nicht-Befürworter“ in den Prozess einbeziehen. Einen integrierenden Gedanken generell verfolgt auch Philipp Dommermuth. Er habe bisher schon viele Anregungen aus der Bevölkerung erhalten – angefangen von der Nutzung des Outlet-Parkplatzes für das Festzelt zum Lenneper Oktoberfest bis hin zur Idee des Kartoffelanbaus innerhalb des Centers. Aus dem Publikum kam der Vorschlag, Wohnbebauung ins Outlet zu integrieren. „Ich schaue mir jede E-Mail und jede Idee an. Wenn es möglich ist, versuchen wir, die Anregungen in unserem Konzept zu berücksichtigen.“ Auch für diese Aussage sammelte der Unternehmer Punkte: „Diese offene Kommunikation kannten wir bisher nicht“, lobte Thomas Schmittkamp.

Gut zu wissen

Inzwischen hat der Investor eine Internetseite für das Outlet in Remscheid auf den Weg gebracht. Unter www.outlet-remscheid.de gibt es die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme. Auch auf facebook ist Dommermuth aktiv: https://www.facebook.com/outletremscheid

Geplant ist ein Outlet-Center mit rund 100 Shops auf einer Fläche von 18.000 Quadratmetern. Damit bekäme Remscheid das fünfgrößte Outlet in Deutschland, von denen es insgesamt 16 gibt. Etwa 1.000 Arbeitsplätze soll es im Outlet-Remscheid geben.

Bildquellen

  • Lennep Offensiv-Stammtisch 4-bona: LLA Foto bona