„Lüttringhausen first“

„Lüttringhausen first“

Mit einem Festwochenende feierte der Heimatbund Lüttringhausen sein 100-jähriges Bestehen. Bürgermeister Richard Gertenbach, Gründungsvater des Bürgervereins, sprach selbstredend ein Wörtchen bei der Jubiläumsfeier am Samstagabend mit.

VON STEFANIE BONA

Nach der „Warm-up-Party“ am Freitag und einem Angebot für Familien am Samstag folgte am Samstagabend der eigentliche Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Lüttringhauser Heimatbunds. Rund 120 geladene Gäste begrüßte Vereinsvorsitzender Bernhard Hoppe im CVJM-Saal. Und viele brachten dem Bürgerverein durch ihre Teilnahme ihre Wertschätzung entgegen. An der Spitze Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Bundestagsabgeordneter Jürgen Hardt, die beiden Landtagsabgeordneten Jens Nettekoven (CDU) und Sven Wolf (SPD), die Bezirksbürgermeister Heinz-Jürgen Heuser (Lüttringhausen) und Markus Kötter (Lennep), die Vorstände der Stadtsparkasse Remscheid, die Mitglieder der Bezirksvertretung Lüttringhausen, Vertreter aus den Lüttringhauser Vereinen, der Freiwilligen Feuerwehr, aus Unternehmen und Verbänden und viele andere mehr. „Alle sind hier, weil der Heimatbund sein Jubiläum feiert“, bekannte Bernhard Hoppe stolz, der in seiner Begrüßungsansprache auch seine Mitstreiter in Vereinsvorstand und -beirat nicht vergaß. Denn nicht zuletzt sind sie es, die wie ihre Vorgängerinnen und Vorgänger in der 100-jährigen Vereinsgeschichte viel für Lüttringhausen auf die Beine gestellt und auch viel Arbeit und Engagement in die Gestaltung des Festwochenendes eingebracht haben.

Immer mitgemischt

Den Rückblick auf ein langes und aktives Vereinsgeschehen überließ Hoppe indes Peter Maar, der von 2004 bis 2017 Heimatbund-Vorsitzender und bereits vorher ein emsiges Mitglied im Vorstand war. Maar erinnerte vor allem daran, dass der Heimatbund im kommunalpolitischen Geschehen stets kräftig „mitgemischt“ hatte. „Oft mussten wir einen langen Atem haben“, bekannte Maar und verwies etwa auf die über 20-jährige Planungszeit für einen Kreisverkehr Eisernstein, der in diesem Jahr nun endlich Realität wird. Beim Kampf gegen Gewerbeansiedlungen an der Blume habe der Heimatbund die Bevölkerung an seiner Seite gehabt, genauso wie bei den zahlreichen Aufrufen zu Spenden für die Denkmalpflege, für Kulturveranstaltungen und Maßnahmen der Stadtentwicklung. Alleine in den letzten 15 Jahren habe der Heimatbund dadurch 300.000 Euro für unterschiedliche Projekte einsetzen können, erinnerte Maar zum Beispiel an die Sanierung des Adolf-Clarenbach-Denkmals oder des „Goldenen Adlers“ an der Lüttringhauser Stadtkirche. Und genau wie sein Amtsnachfolger Bernhard Hoppe warb Peter Maar um eifriges Mittun und neue Mitglieder: „Damit aus Heimatlust kein Heimatfrust wird.“

Hartnäckigkeit zahlt sich aus

Seit Burkhard Mast-Weisz vor 24 Jahren – zunächst als Sozialdezernent – seine Tätigkeit im Remscheider Rathaus aufnahm, sei ihm der Heimatbund bekannt – und seine Hartnäckigkeit. Das Kottenbutteressen zum Jahresauftakt sei für die Vertreter des Verwaltungsvorstands, gerade in Zeiten als es um ein mögliches Gewerbegebiet Blume ging, ein „Gang nach Canossa“ gewesen. „Lüttringhausen first“ sei immer das Credo des Vereins gewesen. „Trotzdem akzeptiert man heute, dass Lüttringhausen zu Remscheid gehört. Wir sind alle Remscheider, lasst uns mit dieser Haltung weitermachen“, schloss der OB seine Ansprache und wurde danach quasi seitwärts von der Historie überholt. Bürgermeister Richard Gertenbach, der vor 100 Jahren den Anstoß zur Gründung eines Lüttringhauser Bürgervereins gegeben hatte, schüttelte seinem Amtsnachfolger die Hand und legte einen kurzen Parforceritt durch die Geschichte des Heimatbunds hin. „Ich habe damals die Stadtkasse etwas voller hinterlassen als sie heute ist“, rief der zur Belustigung der Gäste der heutigen Generation ins Gedächtnis und gratulierte er im Namen der Lüttringhauser Volksbühne, die sich somit ebenso am Festprogramm beteiligte. .

Musikalisch setzte der Lüttringhauser Männerchor in Feilenhauertracht diverse bergische Akzente, während am Schluss die Wuppertaler Formation Knapp daneben“ es eher krachen ließ. Die Musik war hervorragend, allerdings alleine schon wegen der Vielzahl der Bandmitglieder für den Saal einen Tick zu laut. Machte aber nichts: Einige Paare schwangen trotzdem gut gelaunt das Tanzbein, andere lauschten den bekannten Chartstürmern vergangener Jahrzehnte draußen am Eismobil.

Ein Knüller gelang den Gastgebern mit dem Auftritt der Artistic Jumpers, die mit meterhohen Schrauben, Salti und Sprüngen ihr Publikum im Sturm eroberten. Auch hier hatte Bernhard Hoppe bewusst genau wie beim Buffet aus dem Hotel-Restaurant Kromberg die lokale Karte gezogen. „Lüttringhausen first“, das ist und bleibt im „Dorf“ eben die Maxime.

Bildquellen

  • Heimatbund Festakt_Richard Gertenbach_bona_13.25: LLA Foto Bona