Leibniz-Gymnasium: Dem Klimawandel auf der Spur

Leibniz-Gymnasium: Dem Klimawandel auf der Spur

Viel wird darüber gesprochen und jeder hat es tausendfach gehört. Doch was ist der Klimawandel? Wie äußert er sich, was sind die Ursachen und wer ist daran schuld? Fragen, denen sich die Neuntklässler des Leibniz-Gymnasiums an ihrem Nachhaltigkeitstag widmeten, in einer Art Planspiel auf den Grund gingen und Lösungen entwickelten.

NRW bald am Meer?

Für einige – wie US-Präsident Donald Trump – mag der Klimawandel schlicht ein schlechter PR-Gag sein, andere sehen ihn gar als vorteilhaft und witzeln: Wenn sich das Klima erwärmt und der Meeresspiegel steigt, weil die Polarkappen schmelzen, dann liegt NRW vielleicht auch bald am Meer. Der Badeurlaub vor der Haustür? Für viele klingt das verlockend, doch die Schüler am Leibniz sind da eine ganze Ecke weiter und haben das große Ganze im Blick: „Durch die Erderwärmung verändert sich unser ganzes Ökosystem“, sagt der 14-jährige Max und Christina (15) ergänzt: „Mittlerweile haben sich bei uns Insekten, zum Teil auch giftige Arten, angesiedelt, die es vor zehn, 20 Jahren noch nicht gab und nun die einheimischen Tiere vertreiben.“ Und das passiert nicht nur in Deutschland. In anderen Regionen, wie etwa in den Subtropen und Tropen, wo es vergleichsweise wärmer und das Ökosystem noch vielfältiger ist, werden die Umstände noch schwieriger: „Es wird ja nicht nur wärmer“, sagt die 15-Jährige. „Die Umweltkatastrophen nehmen zu.“

Eine der Hauptursachen für die Klimaerwärmung ist der hohe Ausstoß von Kohlenstoffdioxid, etwa durch die produzierende Industrie, aber auch durch den Verkehr diverser Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, also sowohl Autos als auch Schiffe und Flugzeuge. Jedes Land pustet, gemessen an seiner Bevölkerung und Industrie, unterschiedliche CO2-Werte in die Luft. Deutschland und Russland etwa gehören zu den größten Umweltsündern. In einem Planspiel haben sich die Neuntklässler als Vertreter verschiedener Länder positioniert und diskutieren, im Rahmen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), wie sie ihren Ausstoß, gemäß nationaler Interessen, effektiv reduzieren können. Max vertritt Deutschland, Christina steht für Russland. In beiden Ländern stößt jeder Einwohner pro Kopf rund zehn Tonnen CO2 im Jahr aus, so viel wie zwei große Elefanten zusammen wiegen. „Das hätte ich nie gedacht“, sagt Christina ungläubig, dass auch sie statistisch gesehen so viel Kohlenstoffdioxid ausstößt, indem sie mit Bus und Auto fährt statt mit dem Fahrrad oder auch durch ihr unbewusstes Konsumverhalten. „Das ist schon erschreckend“, findet auch Max.

Als Deutschland-Vertreter fordert der 14-Jährige eine Reduktion auf sieben Tonnen. Umsetzen will er dies, „indem die Fabriken, die viel CO2 ausstoßen, Katalysatoren einsetzen, um die Abgase zu filtern und auch der Waldbestand müsse verdoppelt werden, um die Luft zu reinigen.“ Das sei in Deutschland, das ohnehin schon einen großen Waldbestand aufweist und zudem noch sehr dicht besiedelt ist, sehr schwierig. „Deswegen haben wir uns in der Gruppe überlegt, Brasilien zu unterstützen, damit dort nicht der Regenwald weiter abgeholzt, sondern aufgeforstet wird.“ Ob das mit Brasiliens nationalen Interessen vereinbar ist, wird im Anschluss an die Gruppenarbeit in einer Diskussionsrunde aller Länder geklärt. „Spannend“, findet Christina die Auseinandersetzung mit dem Thema in diesem Planspiel. „Man hört ja wirklich viel über den Klimawandel, aber sich konkret mit den Fakten zu beschäftigen ist schon was anderes.“ So wie Max will auch die 15-Jährige künftig mehr auf ihren ökologischen Fußabdruck achten.

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