Kundenparkplatz statt E-Ladesäule: Einzelhändler üben Kritik an der BV

Kundenparkplatz statt E-Ladesäule: Einzelhändler üben Kritik an der BV

Eine gute Erreichbarkeit ist für Einzelhändler wichtig. Dazu zählen auch ausreichende Parkmöglichkeiten für die Kunden. Das wissen die Geschäftsleute rund um das Rathaus ganz genau. Und deshalb erhoben sie in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lüttringhausen Einwände gegen die geplante Ladesäule für Elektroautos auf dem kleinen Parkplatz zwischen Bäckerei Beckmann und Metzgerei Nolzen.

E-Ladesäule hinter dem Rathaus

In der Februar-Sitzung hatte die BV der Vorlage der Verwaltung zugestimmt, nach der zwei Parkplätze auf der Fläche künftig für das Laden von E-Autos eingerichtet werden. Die bisherige Parkscheibenregelung bliebe erhalten. Die Kosten für die Installation trägt die EWR. Mit der Umsetzung des Beschlusses würden aber dauerhaft für die Einzelhändler so wichtige Kundenparkplätze wegfallen, obwohl die Nachfrage nach Lademöglichkeiten nicht sehr groß sei, bemängelte Peter Beckmann, Inhaber der Bäckerei. Er trug die Bedenken auch im Namen von Metzgerei sowie Kiosk vor.

Dass die beiden Stellflächen für potenzielle Ladevorgänge freigehalten werden würden, verschärfe die ohnehin schon „unbefriedigende“ Parkplatzsituation rund um das Rathaus. Denn bereits durch die Einrichtung der Fußgängerüberquerungshilfe seien zwei Parkplätze auf der Kreuzbergstraße weggefallen. Ein weiterer Platz ist als Taxi-Halteplatz reserviert. Zusätzlich hat der neugestaltete Bürgersteig dafür gesorgt, dass die angrenzenden Parkplätze zu eng geworden sind. Autofahrer hätten dadurch Probleme, würden sich Macken ins Auto fahren. Den Ärger darüber machen die Kunden im Gespräch mit Mitarbeiterinnen der Geschäfte deutlich.

Unterstützung erhalten die Einzelhändler auch vom Marketingrat Lüttringhausen. Dieser befürwortet den Vorschlag der lokalen Unternehmer, die Ladesäule hinter dem Rathaus zu platzieren. Durch die integrierten Navigationsgeräte sei jeder E-Auto-Fahrer letztlich auch in der Lage, Lademöglichkeiten zu finden, die nicht in der ersten Reihe platziert seien, argumentiere Beckmann. In dem Zuge plädierte er zudem dafür, auch den Taxi-Platz zu verlegen, um so eine weitere Abstellmöglichkeit für die Kunden in Geschäftsnähe zu schaffen. „Es kann nicht sein, dass die Einzelhandelskunden auf die Parkplätze der Discounter angewiesen sind, um ihre Einkäufe zu tätigen“, betonte er.

Die Gremiumsmitglieder zeigten Verständnis und wollen sich mit den Einwänden dezidiert auseinandersetzen, um in der nächsten BV-Sitzung im Mai eine Lösung zu finden. Deshalb beschlossen sie die vorläufige Rückstellung des im Februar gefassten Beschlusses. „Ich möchte das nicht einfach beiseite wischen. Anderseits haben wir den Beschluss bereits gefasst, den wir nicht wieder rückgängig machen sollten“, sagte Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU). Die Politiker dürften aber neben den Interessen der Einzelhändler nicht die Förderung der E-Mobilität vernachlässigen. Inwieweit die Einbindung der E-Ladeparkplätze hinter dem Rathaus möglich ist, ist noch offen. Über die Gestaltung des hinteren Rathausumfeldes stimmen die Lokalpolitiker noch in diesem Jahr ab.

Markus Kärst, Vorsitzender des Marketingrates, sprach zudem die mangelnden Parkplätze an der Barmer Straße an. Durch die Park & Ride-Nutzung (P+R) des Parkplatzes am ehemaligen Kino fehlen auch hier Kundenparkplätze. Dass der P+R-Platz viel zu klein ist, stehe außer Frage, betonte Jürgen Heuser (SPD). Die Pläne zur Erweiterung gebe es, aber die Mittel dafür sind noch nicht da.

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