Kirchturm kämpft mit Feuchtigkeit

Kirchturm kämpft mit Feuchtigkeit

Kirchengemeinde muss 400.000 Euro für die dringende Sanierung des maroden Turmes investieren. Gemeindemitglieder gründen dafür einen Förderverein.

Das Lenneper Wahrzeichen muss saniert werden. Der Turm der evangelischen Stadtkirche in der Altstadt ist marode. Feuchtigkeit setzt dem Naturstein zu. Die Kosten belaufen sich auf 400.000 Euro. Ein neugegründeter Förderverein soll bei der Beschaffung von Fördergeldern helfen. Auch Lenneper Vereine haben ihre Unterstützung zugesagt.

Nicht genug Standfestigkeit
Im Frühjahr sollen die Arbeiten am denkmalgeschützten Gebäude von 1756 beginnen, berichtet Pfarrerin Susanne Peters-Gößling. Zur Sicherheit werde der Turm eingerüstet. Für den Kirchenkreis ist die Sanierung ein Mammutprojekt, das die Gemeinde vor eine enorme finanzielle Herausforderung stellt. Den sechsstelligen Betrag hat sie nämlich nicht auf der hohen Kante liegen. „Und eigentlich war geplant, über ein Fundraising endlich mal den Innenraum umzugestalten.“


Die Sanierung des Turmes habe jetzt oberste Priorität. Zuletzt mussten „erhebliche Summen in die Sanierung des Fachwerks im Inneren des Turmes, der Fußpfetten im Dachstuhl des Kirchenschiffs sowie der Fenster und des Südausgangs investiert werden“, sagt Helmut Hammes. Der ehemalige Rektor des Röntgen-Gymnasiums ist Baukirchmeister der Gemeinde. Das Problem der Feuchtigkeit im Turm ist nicht neu: Bereits im Juni 2015 wurde der Putz im Vorraum der Kirche abgeschlagen.


Damals ging man davon aus, dass die Feuchtigkeit von unten nach oben ziehe. „Leider hat sich gezeigt, dass die aufsteigende Feuchtigkeit nicht die Hauptursache ist, sondern ein erheblicher Feuchtigkeitseintrag durch Regen über die undichten Fugen am Kirchturm, insbesondere die Fugen der sogenannten Gesimsbänder (Bild unten) erfolgt.“

Foto: Evangelische Kirchengemeinde Lennep


Auch die Rissbildung im Mauerwerk durch die Schwingung des Bauwerks bei jedem Glockenläuten bereite der Gemeinde Sorge, denn Untersuchungen durch den Landschaftsverband Rheinland sowie weitere Fachleute und Fachhandwerker hätten ergeben, „dass die Standfestigkeit von Turm und Vorderwand langfristig nur gesichert werden kann, wenn durch den Turm und quer durch die Vorderwand Bohrungen erfolgen, durch die dann Zuganker gezogen werden können, um auf diese Weise das Gebäude zu stabilisieren“, erklärt Hammes.


Für die Finanzierung des Großprojektes – allein die Einrüstung des Turmes wird 30.000 Euro kosten – haben im vergangenen Monat rund zehn Gemeindemitglieder einen Förderverein gegründet, der künftig die Förderanträge stellen und Spendengelder sammeln soll. Seine Arbeit, vermutet Pfarrerin Peters-Gößling, könne der neue Verein erst im kommenden Jahr aufnehmen.


Lennep Offensiv hat bereits angekündigt, einen Teil des Erlöses aus dem Weihnachtstreff für die Turmsanierung zu spenden.

Bildquellen

  • Der Kirchturm ist marode. Durch die Fugen der Gesimsbänder (Bild unten) dringt Feuchtigkeit ein, die Schäden hinterlässt.: Foto: LA/LiB-Archiv

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