„Keine Raser“

„Keine Raser“

Anhänger der Tuner-Szene suchten das Gespräch, um ihre Sicht zur Lärmbelästigung darzustellen.

Rasen und tunen haben nichts miteinander zu tun, das betonten Gian-Luca Hüls (22) und Pascal Cisnik (27) beim Treffen mit Politik, Verwaltung und Ordnungsamt am Montagabend im Rosenpark Lennep. Die beiden stammen aus der Tuner-Szene, sind regelmäßig mit Freunden auch im Parkhaus am Bahnhof Lennep. Die Berichterstattung über den Ortstermin zur Lärmbelästigung an der Kölner Straße hat die beiden dazu motiviert, bei Lenneps Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) um ein Gespräch zu bitten, um ihre Sicht der Dinge darzulegen.

Suche nach Grundstück
Ihnen gehe es nicht darum, mit den Autos zu posieren und Lärm zu machen und so die Anwohner um den Schlaf zu bringen. Vielmehr gehe es der Gruppe, zwischen 30 und 40 Personen, darum, sich zu treffen und über das gemeinsame Hobby auszutauschen. Doch Plätze in der Region seien rar. „Egal, wo man hinfährt, irgendjemand fühlt sich immer belästigt und ruft die Polizei“, erklärt Cisnik. Aus diesem Grund steuern die Tuner etwa den Parkplatz am H2O nicht mehr an.

Mehr zu schaffen macht den Autoliebhabern aber noch etwas anderes: „Wir werden alle über einen Kamm geschert, was wir besonders schade finden, weil wir null mit der Raser-Szene zu tun haben“, betonte Hüls und erklärte weiter: „Wir haben zu viel Geld und Zeit in die Autos gesteckt, um sie dann vor einen Baum zu setzen.“

Das Parkhaus in Lennep nutze die Gruppe deshalb gerne, weil es dort überdacht ist. Mit den anderen, denen, die laut sind und rasen, hätten sie nichts zu tun. Aber sie werden gerade von der Polizei mit diesen zusammen abgestempelt, sodass die Tuner in Verruf geraten. Davon will sich die Gruppe klar distanzieren. Reden könne man mit diesen jedoch nicht, erwiderte Cisnik auf die Nachfrage Kötters, ob die Gruppe bereits versucht hatte, mit den anderen ins Gespräch zu kommen.

Für Hüls gäbe es eine einfache Lösung gegen die Raser: „Wenn sich die Polizei nur einmal zwei Stunden in Zivil dort hinstellen würde, wüsste sie genau, wer da mit Knallgas aus dem Parkhaus ballert.“ Bisherige Hinweise der Tuner auf die Raser, die oft aus anderen Städten kommen, habe die Polizei bisher nur halbherzig behandelt.

Gerne hätten die Tuner einen eigenen Treffpunkt, wo sie auch über eine Art Hausrecht verfügen würden. Doch bisher ergab die Suche keinen Treffer. Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke und Daniel Pfordt, Abteilungsleiter des Kommunalen Ordnungsdienstes, haben ihre Hilfe bei der Suche angeboten.

Die angekündigte große Verkehrskontrolle der Polizei, wie sie vor gut zwei Jahren bereits durchgeführt wurde, soll dennoch zeitnah durchgeführt werden. Der Ruf nach regelmäßigen Kontrollen in Lennep werde lauter werden, sagte Kötter. Die Messergebnisse zum Einsatz von Blitzer Michael auf der Kölner Straße wollte Reul-Nocke noch nicht bekannt geben. Gleichwohl räumte sie aber ein, dass der Messstandort nicht ganz ideal gewesen sei, da die Stelle sehr gut einsehbar war.

Bildquellen

  • Die Tuner Pascal Cisnik (m.) und Gian-Luca Hüls (2.v.r.) im Gespräch mit Politik und Verwaltung.: Foto: Anna Mazzalupi

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