Hoffnung ist wertvoll

Hoffnung ist wertvoll

Das „Theater zum Einsteigen“ zeigte am Höhenweg ein modernes, kritisches und realitätsnahes Stück.

Die Freie evangelische Gemein­de Lennep verwandelte sich für einen Abend in ein kleines Schauspielhaus und begrüßte das Ensemble von „Theater zum Einsteigen“ (TZE) am Hö­henweg. Das Projekt des Theatervereins „Die Aussteiger e.V“ präsentierte das Stück „47 Tage Paradies – wenn Vergangen­heit verliert“, ein humorvoll angehauchtes, wenn zugleich auch tiefsinniges Werk über die Hoffnung.

Nur 47 Tage

Zahlreiche Besucher waren der Einladung der Gemeinde ge­folgt und erfreuten sich an dem außergewöhnlichen Theaterstück aus der Feder von Ewald Landgraf. Der Autor hatte gleich selbst die Hauptrolle des Dr. Marc Baumann übernom­men, ein Wissenschaftler, der auf eine ostafrikanische Insel flieht, um dort sein letztes me­dizinisches Experiment zu wa­gen.

Er schluckt ein Mittel und verkündet, dass ihm nun noch 47 Tage bleiben. Worum es bei diesem Selbstversuch geht, erfährt der Zu­schauer im Laufe des Stücks.

Erst durch die Interaktionen mit weiteren Akteuren werden die Charaktereigenschaften des Protagonisten deutlich: Ver­folgt von seiner dunklen Ver­gangenheit in Form von zwei maskierten Gestalten (Larissa Kills und Adriane Tacke), muss sich der lebensüberdrüssige Laborarzt tagsüber mit den merkwürdigen Inselbewohnern auseinandersetzen, abends mit seinen schlimmsten Ängsten.

Er lernt die für ihn untypische Missionarin Maria (Marlena Schürmann) kennen, zu der er nach und nach Vertrauen fasst und die zu seiner Verbünde­ten wird. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen seine Vergangenheit auf, doch seine Zeit läuft ab. Das Experiment des Arztes kann nicht gestoppt werden. Am Ende enthüllt Bau­mann das schockierende Ge­heimnis der 47 Tage.

Kritisch, realitätsnah und mit einer ordentlichen Portion Humor versehen, skizziert das Stück eindrucksvoll, wie wich­tig und wertvoll die Hoffnung im Leben ist. Aufgelockert wird das Werk durch die Interaktion zwischen Baumann und den unterschiedlichen Figuren des Stückes, wie etwa einem sym­pathischen, wenn auch ausge­fuchsten Glaser (großartig ver­körpert durch Harald Goebel), der Baumann zwar mit allen lebenswichtigen Utensilien auf der Insel versorgt, dafür aber auch ordentlich abkassiert.

Der Laborarzt begegnet auf der In­sel aber auch dem Biologen Archibald Fedehahn (Martin Kurtz), einem gottesehrfürch­tigen Mann, ernst und gradlinig, oder aufgedrehten Tou­risten (Pia Rettberg, Adriane Tacke).

Kurzweilig und künstlerisch wertvoll, beweist das Theater­projekt, wie sich Gottes Bot­schaft auch abseits von Got­tesdienst und Predigt packend vermitteln lässt. Hut ab!

Bildquellen

  • Dr. Marc Baumann (l.) wird nachts von zwei maskierten Gestalten heimgesucht und muss sich mit seinen schlimmsten Ängsten auseinandersetzen.: Foto: Cristina Segovia-Buendía

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