Heimatbund gefordert

Heimatbund gefordert
Der Plan für die Umgestaltung des Rathausumfeldes steht. Sammelt der Heimatbund genügend Spenden, kann auch das gewünschte Wasserspiel realisiert werden.

Der Beschluss zur Gestaltung des hinteren Rathausumfeldes wurde getroffen. Die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Lüttringhausen sprachen sich in ihrer jüngsten Sitzung – coronabedingt im großen Ratssaal im Remscheider Rathaus – für den final ausgearbeiteten Entwurf 4.1. mit optionalem Wasserspiel einstimmig mit nur knapper Beschlussfähigkeit aus.

Linde muss weichen
Damit kann das lang geplante Projekt in die nächste Phase gehen. Im Oktober könne mit der Rodung begonnen werden, merkte Dirk Buchwald, Abteilungsleiter des städtischen Grünflächenamtes, an. Die verwilderte Fläche soll Aufenthaltsqualität weichen. Die Pflasterung wird sich an jener im vorderen Bereich orientieren. Insgesamt sollen zehn neue Bäume sowie durch Anregung von Gabriele Lipka, Naturschutzbeiratsvorsitzende, im Rahmen der Aktion „Remscheid brummt“ insektenfreundliche Beete und eine Hecke gepflanzt werden.

Weichen muss hingegen neben einer zum Teil schon abgestorbenen, unter Baumschutzsatzung stehenden Eibe auch die kleine, gesunde Winterlinde im Eingangsbereich an der Gneisenaustraße. Anders als gefordert, muss eine Mindestanzahl an Parkplätzen entstehen, betonte Buchwald. Dadurch bleibe zumindest auch ein eingezäunter Stellplatz für die Polizei und somit ein eigener Streifenwagen für den Stadtteil erhalten. Die Winterlinde könnte umgepflanzt werden – jedoch ohne Garantie auf Erfolg, schlug der Landschaftsarchitekt nach Bedenken der BV vor.

Die Gestaltungsfrage des städtischen Grüns hat das Gremium während der gesamten Amtszeit von sechs Jahren beschäftigt. Insgesamt kostet die Maßnahme 274.300 Euro – ohne Wasserspiel. Ein Teil der Summe, rund 150.300 Euro, wird aus dem Budget für die Maßnahme Kreisverkehr Eisernstein entlehnt. Das Verfahren sei das Gleiche wie schon beim Bau des Berufskollegs, für den ebenfalls Mittel aus diesem Topf genutzt werden. Sie sollen im kommenden Haushaltsjahr wieder bereitgestellt werden, sodass es zu keiner zeitlichen Verzögerung beim Umbau des Verkehrsknotenpunktes kommen wird, erklärte Baudezernent Peter Heinze.

Er warb sogar vor der Entscheidung dafür, nun einen Beschluss zu fassen. Dass sich die Lokalpolitiker Zeit genommen haben, sei nicht unbegründet, entgegnete Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU). Die Neugestaltung in der Ortsmitte sei eine wichtige Entscheidung, die nicht leichtfertig getroffen werden sollte. Dass die Planungen durchaus die Gemüter in Lüttringhausen bewegten, wurde an der Diskussion um einen möglichen Brunnen für die Skulptur des Badepärchens in den vergangenen zwei Jahren deutlich. Der Vorschlag des Heimatbundes Lüttringhausen stieß bei vielen allerdings nicht auf Gegenliebe. Letztlich stellt die nun beschlossene Variante einen Kompromiss aus den bisherigen Entwürfen dar. In der Mitte der Anlage kann ein optionales Wasserspiel mit bis zu acht kleinen Wasserfontänen und geschlossenem Kreislauf, integriert in einer Stufenanlage, entstehen. Am Ende würde das Badepärchen auf einem Sockel stehen. Optional deshalb, weil die Finanzierung der rund 43.000 Euro teuren Installation noch nicht gesichert ist.

Der Heimatbund setzt sich für die Umsetzung ein und möchte dafür Spenden sammeln. Vorsitzende Christiane Karthaus ist zuversichtlich. Mit ihrer Spendenbereitschaft hätten die Lüttringhauser schon bei zahlreichen anderen Projekten viel bewegt, sagt sie. Insgesamt 40 Prozent der Gesamtsumme muss der Verein aufbringen können. Zusammenkommen soll die Summe durch eine Spendensammlung sowie Fundraising-Aktionen. Wie genau diese aussehen sollen, will der Vorstand in seiner nächsten Sitzung entscheiden, erklärte Heimatbundmitglied Stephan Jasper auf Nachfrage. Die jährlichen Kosten für die Instandhaltung würde der Verein aus eigenen Mitteln stemmen.

Die Stadt Remscheid hält zudem zehn Prozent als Anschubfinanzierung bis Ende 2021 bereit. 50 Prozent sollen durch den gemeinsam von Heimatbund und Stadt gestellten Förderantrag für Mittel aus dem NRW-Programm „Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen“ gestellt werden. Ein Vorgespräch zur möglichen Bewilligung sei positiv verlaufen, so Heinze. Bevor der Antrag auf den Weg gebracht wird, muss zunächst die verbindliche Zusage des Heimatbundes erfolgen, ergänzte er. Dieser wiederum, erklärt Christiane Karthaus, habe zunächst noch den Beschluss abgewartet. Sollte die Summe verzögert oder gar nicht erreicht werden, gefährdet das nicht die kompletten Pläne für den Park. Sie seien völlig unabhängig, betonte Buchwald. Das Wasserspiel könne auch nachträglich ergänzt werden. Die Leerrohre sollen vorsorglich im Zuge der Fassadensanierung des Rathauses verlegt werden.

Bildquellen

  • Die Linde am Rathaus muss für weitere Parkflächen weichen. Der Baum soll aber an anderer Stelle umgepflanzt werden.: Foto: Mazzalupi

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