Feuer zerstört Tierhandlung

Feuer zerstört Tierhandlung
Am Samstagabend brach im Zoo-Markt Koonen am Hasenberg ein Feuer aus. Viele Kleintiere verendeten, nur wenige Kaninchen, Meerschweinchen und Ratten konnten gerettet werden. Die Brandursache ist seit Dienstag klar: Es war Brandstiftung.

Ein verheerendes Feuer brach vergangenen Samstagabend in der Hasenberger Tierhandlung Zoo-Markt Koonen aus. Dabei kamen viele Tiere, darunter Vögel, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Mäuse und Ratten, ums Leben. Das Gebäude ist einsturzgefährdet. Der Sachschaden am Objekt beläuft sich auf rund 100.000 Euro.

Ursache: Brandstiftung
Gegen 20.10 Uhr bemerkte ein Nachbar das Feuer und wählte den Notruf. Als die Feuerwehr kurze Zeit später am Neuenteich ankam, hatte das Feuer bereits die Dachhaut der Halle durchgeschlagen und Fenster im rückwärtigen Bereich bers­ten lassen. Eine massive Verrauchung im Inneren des Gebäudes erschwerte den Einsatz, bei dem einige wenige Tiere (Kaninchen, Meerschweinchen und Mäuse) lebend gerettet werden konnten, die vor Ort unter anderem von den Rettungskräften selbst aber auch von Tierarzt Dr. Horst Sieg versorgt wurden. Die Aquarien im hinteren Teil des Gebäudes blieben wie durch ein Wunder unversehrt.
Insgesamt 60 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehren aus Lennep, Bergisch Born und Lüdorf waren zu diesem Zeitpunkt mit 22 Fahrzeugen vor Ort. Über zwei Drehleitern wurde das Dach gesichert. Das Deutsche Rote Kreuz half bei der Versorgung der Rettungskräfte. Der Einsatz dauerte über drei Stunden.
Auch am Sonntagnachmittag musste die Feuerwehr erneut ausrücken, weil Glutnester herumstehendes Einstreumaterial in Brand setzten, während Helfer vor Ort waren, um die Aquarien zu versorgen. In der Brandnacht hatten viele Bürger über Facebook eine große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft gezeigt. Privatleute organisierten Futter für die überlebenden Tiere, die bei einer Mitarbeiterin der Tierhandlung untergebracht wurden. Die Fische wurden in den folgenden Tagen auf verschiedene Tierhandlungen verteilt.

Quelle: Foto: Tim Oelbermann

Sensibilisiert durch das Geschehen im Krefelder Zoo, wo eine verbotene Himmelslaterne in der Silvesternacht ein Feuer im Affenhaus verursachte, das 30 Primaten das Leben kostete, wurde die Frage nach der Brand­ursache bereits am Samstagabend rege in den sozialen Netzwerken diskutiert. Die Nutzer ahnten Böses. Klarheit allerdings sollte ein Brandsachverständiger bringen, der sich am Montag vor Ort auf dem Gelände umschaute. Sein Ergebnis teilte die Polizei am Dienstagnachmittag mit: „Der Brandursachensachverständige geht nach seiner Untersuchung von Brandstiftung aus.“ Ob es vorsätzlich war oder fahrlässig, sollen weitere Ermittlungen ergeben. Das Feuer war wohl im Kassenbereich ausgebrochen. Brandmelder oder Sprinkleranlagen gab es nicht.

Tierheim Remscheid prüft nun eigenen Brandschutz
Das Unverständnis darüber, warum ein solches Gebäude, in dem seit über 30 Jahren Kleintiere verkauft werden, keine Sicherheitssysteme hatte, ist bei vielen Bürgern und Tierfreunden groß. Doch gesetzlich vorgeschrieben sei es nicht. Der Markt habe durch sein Alter gar Bestandsschutz genossen. Nötige Maßnahmen wären freiwillig gewesen. Diese will das Tierheim für Remscheid und Radevormwald nun intern ergründen. „Aufgrund der Ereignisse wollen wir uns nun selbst überprüfen“, bestätigte Dirk Bosselmann, Beiratsmitglied im Vereinsvorstand des Tierschutzvereins Remscheid auf Nachfrage unserer Redaktion. Mit Rauchmeldern sei der alte Bauernhof an der Schwelmer Straße – vor allem auch nach dem Brand im Jahr 2007 – durchaus ausgestattet worden. Doch ob nun noch weitere Maßnahmen zum Schutz der Tiere vorgenommen werden können, damit will sich der Vorstand um den Vorsitzenden Martin Haas in den kommenden Wochen beschäftigen.

Die Polizei bittet Zeugen, die etwas in der Brandnacht bemerkt haben könnten, sich telefonisch unter der Rufnummer 0202/2840 zu melden.

Bildquellen

  • Gerettete Kaninchen Zoo Markt Koonen: Foto: Tim Oelbermann
  • Zoo Markt Koonen: Foto: Tim Oelbermann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert