Auf Probe: Linksabbiegen zum Aldi

Auf Probe: Linksabbiegen zum Aldi

Die gestrichelte Linie auf der Fahrbahn vor dem Rathaus war in der Bezirksvertretung Lüttringhausen Gesprächsthema. Denn eigentlich gehört sie an dieser Stelle gar nicht hin. „Das ist ein Fehler“, räumte Verkehrsexperte Udo Wilde von den Technischen Betrieben Remscheid (TBR) in der Sitzung ein. Doch dieser Fehler des Fahrbahnmarkierers bleibt nun vorerst bestehen und sorgt damit für eine neue Verkehrsregelung an der Kreuzbergstraße.

Neue Ampelschaltung

Denn bisher war an dieser Stelle das Linksabbiegen auf den Parkplatz des Discounters Aldi aus Richtung August-Erbschloe-Straße kommend nicht erlaubt. Das soll eigentlich die durchgezogene Linie verdeutlichen. Die gestrichelte Variante hingegen signalisiert den Autofahrern allerdings, dass es erlaubt ist.

Bernhard Ruthenberg (Grüne) kritisierte, dass die neue Regelung für mehr Stau sorge. Regelmäßig erlebe er das, wenn er für den Bürgerbus die Touren fährt. Zudem bemängelte er das erhöhte Unfallpotenzial. „Meiner Meinung nach ist das Linksabbiegen bei Penny viel gefährlicher. Vor allem, wenn an dieser Stelle die LKW rangieren“, sagte Robert-Julius Braun (CDU). Für ihn sei ohnehin nicht verständlich, warum Autofahrer zu den umliegenden Geschäften wie dem Reitsportgeschäft oder der Apotheke abbiegen dürfen, zum Aldi allerdings nicht.

„In einer Großstadt staut es sich nun einmal ab und zu, wenn jemand abbiegen möchte“, betonte auch Bezirkspolizist Ralf Bäcker. Er sieht keine Probleme mit dem Linksabbiegen an dieser Stelle. Ganz im Gegenteil: Er begrüßte den Irrtum und plädierte dafür, die Regelung dauerhaft einzuführen. Denn durch den starken Verkehr und die Belastung durch die Busse verblasse die Farbe immer wieder sehr schnell, sodass das Linksabbiegeverbot an der Stelle nicht mehr eindeutig erkennbar sei. „Die Autofahrer sind verunsichert, ob sie hier nun abbiegen dürfen oder nicht“, betonte Bäcker. Diese Verunsicherung stufe er als höhere Unfallgefahr ein als das erlaubte Linksabbiegen. Bisher habe es seit der gestrichelten Line zudem noch keine Unfälle gegeben.

Auch bei Udo Wilde trafen bisher keine Meldungen über eine Häufung an Unfällen auf der Kreuzbergstraße ein. Probleme gebe es lediglich mit der Fußgängerinsel in Höhe der Bäckerei. Hier sind an den Sockeln der Querungshilfe deutlich die Spuren von Zusammenstößen zu sehen. Aus Wildes Sicht spreche nichts dagegen, den Fehler als Probelauf zu nutzen. Bei der Planung zum Bau des Discounters habe man sich schließlich die Option offengehalten, die Zufahrt zum Parkplatz durch das Linksabbiegen zu erlauben. Der Verkehr suche sich ohnehin seinen Weg, merkte er an.

Zusätzliche Entlastung soll zudem die neue Schaltung der Ampelanlage an dieser Stelle der Kreuzbergstraße bringen, deren Umsetzung für dieses Jahr geplant sei.

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