Wochen gegen Rassismus
Das Aktionsbündnis Remscheid Tolerant lädt vom 13. März bis 4. April zu diversen Veranstaltungen ein.
Ab dem 13. März läutet das Aktionsbündnis „Remscheid Tolerant“ die diesjährigen internationalen Wochen gegen Rassismus vor Ort ein. Ein buntes Programm mit 15 Veranstaltungen in der Stadt, die die Vielfalt zeigen und zum Austausch anregen sollen.
Kante zeigen gegen Rassismus
Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Hanau, wo ein rassistisch motivierter 43-Jähriger zehn Menschen ermordete, seien solche Aktionswochen nach wie vor wichtig, aber nicht wichtiger, betont Anne-Marie Faßbender, Vorsitzende des Aktionsbündnis Remscheid Tolerant: „Die Aktionen sind genauso wichtig wie vorher, aber vielleicht werden jetzt mehr Menschen aufmerksam darauf, wie wichtig diese Aktionen sind.“
Heutzutage sei es leider immer noch nicht selbstverständlich, sich klar gegen Rassismus zu positionieren. „Wir dürfen ruhig verschiedene Meinungen zu vielen Dingen haben, aber sollten geschlossen gegen diese menschenverachtende Position stehen. Und vor allem können wir alle zeigen, dass wir viele sind und es in Remscheid keinen Platz dafür gibt. Es sollte nicht geschwiegen und hingenommen werden, stattdessen sollten wir aktiv klare Kante zeigen und uns nicht von diesem Terror einschüchtern lassen.“
Die nunmehr sechsten Auflage der Aktionswochen in Remscheid eröffnet das Aktionsbündnis Remscheid Tolerant in diesem Jahr mit einer Ideenmesse zum Thema „Zukunft (mit-) gestalten“ am Freitag, 13. März. Von 15 bis 20 Uhr stellen sich Vereine, Gruppen und Aktionsbündnisse im Vaßbendersaal (Schulgasse 1) vor, laden zum Austausch, Kennenlernen und Vernetzen ein.
Am Samstag, 14. März, folgt im Programm eine Einladung der Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall zur Ausstellung „Verfolgt – verurteilt – fast vergessen“ über Remscheider Widerstandskämpfer der NS-Zeit, die als Bewährungssoldaten gezwungen wurden, am Krieg teilzunehmen. Der Verein lädt um 14.30 Uhr zu einer Führung ein. Die Ausstellung ist bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Künstlerisch setzt sich das Wüstheater am Sonntag, 15. März, ab 16 Uhr im CVJM Lüttringhausen (Eintritt: 10 Euro) mit der menschlichen Moral auseinander. Im Theaterstück „Renaissance und Anachronismus“ beschließen die Engel, die Himmelpforte zu schließen und aufgrund der Fließbandarbeit zu streiken. Auf der Erde herrschen Kriege und Naturkatastrophen, und vor den Toren ins ewige Leben häufen sich die Toten.
Über die AFD und die soziale Frage diskutiert am Montag, 16. März, Soziologe Andreas Kemper mit interessierten Teilnehmern ab 19 Uhr in der Kraftstation, Honsberger Straße 2. Eintritt frei.
Die deutsch-jüdische Autorin Juna Grossmann ist am Dienstag, 17. März, um 18.30 Uhr im alten Gemeindehaus an der Evangelischen Stadtkirche (Ambrosius-Vaßbender-Platz) zu Gast, wo sie aus ihrem Buch „Schonzeit vorbei. Über das Leben mit dem täglichen Antisemitismus“ lesen wird.
Am Mittwoch, 18. März, bringt Remscheid Tolerant im Bürgerhaus Süd, Auguststraße 24, ab 19 Uhr Christen und Muslime zum Gespräch an einen runden Tisch zusammen.
Die Frage „Wie tolerant ist Remscheid?“ können Wortakrobaten am Freitag, 20. März, bei einem Poetry Slam im Löf Eventlokal, Theodor-Körner-Straße 6, künstlerisch erörtern. Start: 20 Uhr, Eintritt frei.
Zu einem Drei-Gänge-Menü mit Filmvorführung laden die Alevitische Gemeinde, die Arbeiterwohlfahrt, die Deutsch-Italienische Gesellschaft und die Remscheider SPD am Samstag, 21. März, ins Willi-Hartkopf-Haus, Burger Straße 105, ein. Start 15.30 Uhr, Kostenbeitrag: 15 Euro.
Das jüdische Puppentheater „bubales“ aus Berlin ist am Sonntag, 22. März, in der Klos-
terkirche zu Gast und spielt ab 16 Uhr das Stück „Die Koscher-Maschine“, eine Puppen-Science-Fiction über die Rolle der Tiere im Judentum. Eintritt frei.
Johannes Haun lädt am Montag, 23. März, von 16 bis 17.30 Uhr zum Literaturcafé in den Flair Weltladen ein. Vorstellen wird er das Buch „Dunkles Gold“ von Mirjam Pressler, über die jüdische Identität und Antisemitismus.
Das Durchsholzer Marionetten- und Puppentheater präsentiert am Sonntag, 29. März, um 15 Uhr für die Kleinsten im Werkzeugmuseum das Märchen „Ali Baba und die 40 Räuber“.
Am Samstag, 4. April, finden die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Remscheid schließlich ihren Ausklang mit einem gemeinsamen Hallenfußballturnier gegen Rechts, von 10 bis 16 Uhr in der Sporthalle Neuenkamp.
Bildquellen
- remscheid tolerant logo: Grafik: Remscheid Tolerant