Stadt richtet „Notkrankenhaus“ ein

Stadt richtet „Notkrankenhaus“ ein

Der Krisenstab der Stadt Remscheid hat heute als Vorbereitung für eine Ausnahmesituation ein umfangreiches Stufenkonzept zur Aufrechterhaltung der Behandlungskapazitäten beschlossen. Die Sporthalle Neuenkamp wird zum „Notkrankenhaus“. Personal bleibt Mangelware.

Als Orientierungshilfe diente hierbei das Grobkonzept „Infrastruktur Krankenhaus“, auf das sich der Chef des Bundeskanzleramtes und die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder am 17. März geeinigt haben.

Um diese Vorgaben zu erreichen, wurde in enger Zusammenarbeit mit allen klinischen Einrichtungen im Stadtgebiet Remscheid, unter Führung des Gesundheitsamtes der Stadt Remscheid, ein Stufenkonzept erarbeitet.

Der Fokus in diesem Konzept liegt auf der Aufrechterhaltung der Behandlungskapazitäten im Sana Klinikum Remscheid. Für Patienten mit schweren Krankheitsverläufen ist es entscheidend, ob sie in einem Krankenhaus mit Intensivkapazitäten behandelt werden oder in nachgeordneten Klinikstrukturen.

Durch geschickte Patientenverteilung in den Kliniken und Steigerung der Behandlungskapazitäten im Sana Klinikum konnte dies erreicht werden.

Hotels als „Beherbergungsstätten“

Für den Fall, dass eine Behandlung in klinischen Strukturen nicht mehr möglich ist, hat die Stadt Remscheid weitere Kapazitäten geschaffen. Durch Angebote der örtlichen Hoteliers ist es möglich, Patienten auch in Beherbergungsstätten vorübergehend zu pflegen.

Die Infrastruktur solcher Beherbergungsstätten lassen eine schnelle und unkomplizierte Pflege für eine definierte „Patientengruppe“ zu. Personell sind diese Einrichtungen mit ausgebildeten Personal wie beispielsweise Altenpflegekräften zu ergänzen.

Sporthalle Neuenkamp als „Notkrankenhaus“

Foto: J. Pries

Im Rahmen der Katastrophenvorsorge wurden weitere Maßnahmen ergriffen, um bei einem „Massenanfall von Verletzten und Erkrankten“ (definierter Begriff) als Stadt handlungsfähig zu bleiben.

Die Sport- und Versammlungsstätte Neuenkamp wurde daher in ein „Notkrankenhaus“ umgebaut. Hier ist die Versorgung von bis zu 100 Patienten möglich.

Diese Einrichtung dient nicht der kurativen Behandlung von Patienten, die an dem Erreger SARS-CoV-2 erkrankt sind, sondern vielmehr zur vorübergehenden Versorgung krankenhauspflichtiger Patienten, bis wieder Behandlungskapazitäten in Krankenhäusern frei geworden sind.

Hierfür hat der Katastrophenschutz in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt Remscheid umfangreiche Anschaffungen getätigt, um die vorhandene Ausstattung des Rettungsdienstes und der Feuerwehr zu ergänzen.

So wurden unter anderem die Sauerstoffkapazitäten deutlich erhöht und Beatmungsgeräte des Rettungsdienstes erhielten ein Softwareupdate, so dass auch Beatmungsformen der Intensivmedizin möglich sind.

Eine Mangelressource wird in dieser Stufe das ärztliche und pflegerische Personal sein. Daher wurde das „Notkrankenhaus“ so konzipiert, dass das wenige Personal viele Patienten überwachen und durch kurze Wege versorgen kann.

Bedingt durch die Brandschutz- und rettungsdienstliche Ausbildung eines Berufsfeuerwehrangehörigen wird das „Notkrankenhaus“ von diesem städtischen Personal besetzt.

Zwischenzeitlich gibt es laut Gesundheitsamt 89 positiv getesteten Remscheiderinnen und Remscheider.

36 aller positiv getesteten Remscheiderinnen und Remscheidern gelten als genesen.

Die Zahl der bekannten Verdachtsfälle (= angeordnete häusliche Quarantänen) unter den Remscheiderinnen und Remscheidern liegt bei 542 Personen.

Bildquellen

  • Die Betten im „Notkrankenhaus“ in der Sporthalle Neuenkamp.: Foto: J. Pries

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