Schnelles Internet für alle

Schnelles Internet für alle

An der Barmer Straße in Lüttringhausen läuft gerade der letzte Abschnitt der Glasfaserversorgung. Damit kann in Remscheid jeder Anschluss mit mindestens 30 Megabit (Mbit) pro Sekunde im Netz surfen. Die Vertreter der Projektpartner der Stadt Remscheid, von Land, Bund, Telekom und Tiefbauunternehmen Dasenbrock sind mit dem Abschluss des Breitbandausbaus im Rahmen des Förderprogramms „Weiße Flecken“ sehr zufrieden.

VON STEFANIE BONA

Dass Tiefbauarbeiten vor der eigenen Haustür beinahe glückselig begrüßt werden, kommt wohl nicht alle Tage vor. Doch genau so erging es den Mitarbeitenden der Firma Dasenbrock immer wieder, als sie in den letzten vier Jahren in Remscheid viele bislang „weiße Flecken“ mit Glasfaserkabeln und damit mit schnellem Internet ausrüsteten.

Asphalt gleich mit saniert

„Bei den meisten war die Versorgung schlecht, es gab aber mehrfach Häuser, in denen das Internet überhaupt nicht funktionierte“, so Tiefbau-Unternehmer Bernhard Dasenbrock aus Vechta. Diese Ära gehört nun – bald – der Geschichte an. In den nächsten vier Wochen werden an der Barmer Straße in Lüttringhausen die letzten rund 400 Meter Kabel gelegt, damit sind dann rund 23 Prozent der Remscheider Hausanschlüsse mit Glasfaser ausgestattet. 13,7 Millionen Euro Fördergelder gab es dafür von Bund und Land, die Priorität des „Weiße Flecken“-Programms lag bei den Häusern, bei denen die Versorgung bei unter 30 Mbit Daten pro Sekunde gelegen hatte. Nun ist als „finale“ Baustelle, so Baudezernent Peter Heinze bei einem Pressetermin, das letzte Teilstück an der Barmer Straße an der Reihe. Die Tiefbauer verbringen die Leerrohre in den Bürgersteig, sodann rückt die Telekom an, um die Kabel zu verlegen und die Häuser ans Netz anzuschließen. Die meisten Hauseigentümer haben sich für den kostenlosen Hausanschluss entschieden. Wenn das letzte Ausbaucluster in Lüttringhausen Ende Juli in Betrieb genommen wird, werden insgesamt 3.691 Adressen in Remscheid mit Glasfaser versorgt sein. Die entsprechenden Nutzer in den jeweiligen Gebieten können dann das schnelle Internet bei ihrem Anbieter buchen – die technischen Voraussetzungen sind nun gegeben. „Dadurch sind wir bei der Internetversorgung in Remscheid einen großen Schritt weitergekommen“, sagt der Gigabitkoordinator der Stadt, Christian Marré. Denn 63 Prozent der Adressen haben zudem die Möglichkeit, über das Kabelnetz schnell zu surfen. Was das für die Nutzerinnen und Nutzer bedeutet, zeigt der Koordinator auf: „Das Internet ist nicht nur schneller, sondern auch störungsärmer. Up- und Downloads können ruckelfrei erfolgen, auch die Echtzeitkommunikation klappt problemlos und Server können ebenso damit betrieben werden.“ Nicht zuletzt spare man durch Internet via Glasfaser sogar Strom. Insgesamt also ein Riesenvorteil nicht nur für die Online-Gamer, sondern vor allem auch für die hiesigen Unternehmen und Menschen, die im Homeoffice arbeiten. Auch alle Schulen im Stadtgebiet seien an die Versorgung angeschlossen worden, merkt Peter Heinze zufrieden an. So habe sich bewährt, das volle Förderprogramm auszuschöpfen, was für die Stadt durchaus aufwändig gewesen sei.

Verzögerung durch Corona

2027 wurde der Förderantrag gestellt, Baubeginn war dann 2020 in Lennep in der Hackenberger Straße. Ein wenig Verzögerung gab es durch Corona und die Einflüsse durch Starkregen und Hochwasser, letztlich habe man das Projekt aber unter Beteiligung aller Partner zu einem guten Abschluss gebracht. An einer flächendeckenden Glasfaserversorgung vor Ort soll nun weitergearbeitet werden. Nach dem Förderimpuls seien nun auch private Unternehmen zunehmend am Ausbau interessiert, so dass schlussendlich eine Versorgung von 98 Prozent der Adressen angepeilt wird. Ein entsprechendes Ausbauprojekt soll noch in diesem Jahr starten. Und noch einen Vorteil nennt Tiefbauer Bernhard Dasenbrock: „Dort, wo Gehwege oder Asphalt nicht in Ordnung waren, haben sich das die Technischen Betriebe Remscheid angeschaut und uns den Auftrag zur Sanierung erteilt. So konnte das in einem Rutsch erledigt werden.“

Gut zu wissen

Die Datenrate der Internetleitung wird in Megabit pro Sekunde (Mbit/s) gemessen. Damit wird also angegeben, wie schnell oder langsam das Internet ist. Je höher die Zahl der Mbit/s ist, desto mehr Daten können zeitgleich hoch- oder runtergeladen werden