Remscheider Grüne verzichten auf eigenen OB-Kandidaten
Stattdessen unterstützt die Partei die Kandidatur von SPD-Mann Burkhard Mast-Weisz.
Die Partei Bündnis 90/Die Grünen setzt für die anstehende Kommunalwahl auf einen Wettbewerb der Inhalte, nicht auf den der Personalie. Viele intensive Gespräche habe es gegeben, bis man sich darauf geeinigt habe, keinen eigenen Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters aufzustellen, erklärt Kreisverbandssprecher Frank vom Scheidt beim Pressetermin. Stattdessen hat sich die Partei dazu entschlossen, den noch amtierenden Oberbürgermeister und SPD-Mann Burkhard Mast-Weisz auch als OB-Kandidaten für die Grünen zu benennen.
Punkten in Wahlbezirken
„Das Modell hat es schon mal 2009 mit Beate Wilding gegeben“, erklärt David Schichel, Spitzenkandidat der Remscheider Grünen. Mast-Weisz habe gute Arbeit geleistet und sei in der Stadt gut vernetzt, sind sich die Grünen einig. Es gebe eine Aufbruch-, aber keine Wechselstimmung.
Dieser Meinung ist auch die FDP, die nun erklärte, sich beim nächsten Kreisparteitag für die Unterstützung von Mast-Weisz‘ OB-Kandidatur auszusprechen. Es gehe darum, das Beste für die Stadt zu tun, erklärt der FDP-Kreisvorsitzende Torben Clever. Mast-Weisz vertrete aber auch ein glaubwürdiges grünes Profil, betont Schichel. Dafür habe man vorab gemeinsame Themen sondiert. Dazu zählt beispielsweise die Realisierung der Vorzugsstrecke zur Verlängerung der Balkantrasse. Noch vor Ende der aktuellen Amtszeit wolle man mit dem gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen und FDP dieses wichtige Thema in die Wege leiten. Die Alternativroute soll in den nächsten zwei Jahren zusätzlich umgesetzt werden, um eine schnelle Verbesserung für den Radverkehr zu bringen. Einig sei man sich mit dem OB zudem, dass die Aufenthaltsqualität auf der Alleestraße verbessert werden muss. In Bezug auf das DOC legen die Grünen vor allem besonderes Augenmerk auf das Verkehrsmonitoring. Um verlässliche Vergleichsdaten zu haben, soll die Maßnahme noch vor dem Bau des Outlet Centers erfolgen.
Einigkeit herrscht zudem über die Stelle des Klimaschutzbeauftragten. Die Position bildet eine Schnittstelle zwischen den verschiedenen involvierten Abteilungen zur Umsetzung der im Rat beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie für die gesamte Stadt. Inhaltlich gibt es dennoch Unterschiede, etwa bei der möglichen Bebauung der Knusthöhe in Lennep.
Die Grünen kündigen an, thematisch einen „aggressiven Wahlkampf“ zu betreiben. Dazu geht die Partei gezielt in die Wahlbezirke. David Schichel und Ilka Brehmer treten als Remscheider Spitzenduo an. Damit werde man den geänderten Anforderungen an die Partei gerecht. Die Ergebnisse der Europawahl und die konstant guten Werte von etwa 20 Prozent haben gezeigt, dass die Haltung und Inhalte der Grünen, die in Remscheid knapp 100 Mitglieder zählen, gerade in puncto Klimawandel gefragt seien. Mit diesem Rückenwind hofft Schichel beim Ergebnis der Wahl auf Augenhöhe, wenn nicht sogar vor der SPD zu liegen.
Bildquellen
- David Schichel und Frank vom Scheidt unterstützen die OB-Kandidatur von Burkhard Mast-Weisz (SPD).: Foto: Mazzalupi