Rauchende Köpfe mit dem chinesischen Restsatz

Rauchende Köpfe mit dem chinesischen Restsatz

Lotte, Nina und Jolina (Mitte v.l.n.r.) demonstrieren beim Fototermin flankiert von Sparkassen-Sprecher Thomas Wingenbach (l.) sowie von Lehrerin Jana Gohlke und Leibniz-Schulleiter Dr. Thomas Giebisch mal kurz ihr Mathe-Talent.

VON STEFANIE BONA

Ein ganzes Wochenende voller Mathematik – was bei dem einen oder anderen vielleicht für hängende Mundwinkel sorgt, rief bei 34 Schülerinnen und Schüler der Remscheider Gymnasien Begeisterungsstürme hervor. Unter Federführung des Leibniz-Gymnasiums in Lüttringhausen fand jetzt das vierte Remscheider Mathematikwochenende statt. Dazu reiste die Gruppe aus Pennälern der sechsten bis zehnten Klassen ins Schullandheim Overath-Klefhaus, das genügend Raum für konzentriertes Arbeiten und genauso für ein Rahmenprogramm mit Sport, Spaß und Spiel bot.

Mathe ist cool

Aufgeteilt in verschiedene Gruppen beschäftigten sich die Jungs und Mädchen beispielsweise mit dem Chinesischen Restsatz, einer besonderen Form des Dividierens. Auch weitere Knobelaufgaben, die im normalen Unterricht gemeinhin nicht vorkommen, standen auf dem Programm. „Das war schon alles sehr komplex, man bekommt das gerade so hin“, sagt Lotte, die zu den leistungsstarken Rechnerinnen am Leibniz-Gymnasium gehört und dort die achte Jahrgangsstufe besucht. „Ziel ist, für die Schülerinnen und Schüler, die sehr fit in Mathe und damit im Unterricht nicht immer ausgelastet sind, besondere Inhalte anzubieten“, erläutert Leibniz-Schulleiter Dr. Thomas Giebisch. Teilnehmen dürfen ausgewählte Jugendliche, die sich im Rahmen von Mathematik-Wettbewerben hervorgetan haben oder durch sehr gute Leistungen auffallen. Bewerben kann man sich nicht, die Auswahl erfolgt durch die Fachlehrerinnen und -lehrer. Jana Gohlke, Lehrerin für Mathematik und Englisch am Leibniz-Gymnasium und Regionalkoordinatorin für die Mathematik-Olympiade, hat das Programm vorbereitet. „Ich habe einen Riesenrespekt vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Denn das war keine Freizeit, zumal die Hausaufgaben übers Wochenende auch noch erledigt werden mussten“, lobt sie. Als Dozenten war unter anderem Dr. Giebisch, ein weiterer Lehrer aus Solingen und Studenten aktiv. Nina aus der Stufe EF hat schon mehrfach teilgenommen und weiß das Angebot zu schätzen. „Man kann von anderen profitieren und produktiv gemeinsam an den Lösungen arbeiten, weil alle ungefähr auf einem Niveau sind“, sagt sie. Schulleiter Giebisch ist wichtig, dass an seiner Schule Mathe nicht als uncool gilt. „Der Blick auf die Mathematik hat sich entspannt. Und manche Schülerinnen und Schüler brauchen eben ein bisschen mehr Futter. Deshalb sind wir sehr dankbar über die Unterstützung der Stadtsparkasse Remscheid, die das Wochenende mit 2.500 Euro bezuschusst hat. Ohne diese Förderung hätten wir das nicht finanzieren können.“ Sparkassen-Sprecher Thomas Wingenbach sieht das Geld gut angelegt: „Wir brauche gut ausgebildete junge Menschen. Das Mathe-Wochenende ist eine tolle Aktion, die Chancen bietet und wir somit gerne unterstützen.“ Dass nach wie vor mehrheitlich die Jungs der Mathematik zugewandt sind und eher zu den naturwissenschaftlichen Fächern tendieren, sieht auch Thomas Giebisch so. Mädchenförderung in den so genannten MINT-Fächern sei demnach immens wichtig, wenngleich aus Sicht des Leibniz-Gymnasiums das Verhältnis beim Mathe-Wochenende ausgewogen war.

Bildquellen

  • Leibniz Mathewochenende: LLA Foto Bona