Pro und contra

Pro und contra

Am Samstag gab es einen Infostand der Outlet-Kritiker zum geplanten Shoppingdorf am Rand der Lenneper Altstadt.

VON STEFANIE BONA

Beim Lenneper Wochenmarkt informierten die Outlet-Kritiker der Bürgerinitiative Lennep, der Wählergruppe echt.Remscheid und der Remscheider Linken gemeinsam über den aktuellen Planungsstand zum Projekt. Dabei taten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die sich den Vorbehalten anschlossen, aber genauso Befürworter eines Shopping-Dorfes am Rand der Lenneper Altstadt, ihre Meinung kund. Insgesamt gab es also am und rund um den aufgebauten Infostand eine Menge Stoff für Gespräche, wobei man sich über das Pro und Contra sachlich und freundlich austauschte. Dass sich dabei Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz unter die Diskutanten mischte, kam auch bei den Outlet-Gegnern gut an. „Wir reden auf einer vernünftigen Basis miteinander. Das sollten wir so beibehalten“, sagte Peter Lange, Mitglied der Bürgerinitiative und Ratsmitglied für Die Linke, mit Nachdruck. Dabei konnte man mit gegensätzlichen Meinungen gut umgehen: „Ich stehe zum Projekt und möchte, dass es verwirklicht wird. Zudem es in seiner jetzigen Form zukunftsorientierter als früher ist“, sagte der OB hinsichtlich der früheren und vor Gericht gescheiterten DOC-Planungen.

Gleichwohl wolle er zuhören und erfahren, wo „Knackpunkte“ gesehen werden, die innerhalb des Verfahrens möglichst beseitigt werden. Die mehrfach geäußerte Sorge, dass das Outlet in zwei Etappen – von der Ring- bis zur Wupperstraße und dann in einem zweiten Schritt bis zur Altstadt – gebaut werde, konnte Mast-Weisz nachvollziehen. „Auch ich wünsche mir, dass es in einem Zug gebaut wird.“ Wie berichtet, hatte Investor Philipp Dommermuth die Möglichkeit, in zwei Teilabschnitten zu bauen, für den Fall in Aussicht gestellt, dass die Anzahl der Mietinteressen zunächst nicht für den gesamten Komplex ausreichen werden. Damit möchte er vermeiden, ein nur in Teilen vermietetes Objekt eröffnen zu müssen. Sollte der Bau deswegen unterbrochen werden, müsse es für einen befristeten Zeitraum eine vernünftige Zwischenlösung geben, versicherte der OB. Das Ganze müsse vernünftig und einladend aussehen – so, dass die Outlet-Besucher gerne den Weg in die Lenneper Altstadt fänden.

Bürgermeister Mast-Weisz (Mitte) suchte bewusst das Gespräch mit den Outlet-Kritikern und den Bürgerinnen und Bürgern am Infostand.

„Auch ich will dort keine dauerhaften Ablageflächen für Bauschutt oder Baumaterialien sehen“, so der OB. Einig war man sich indes auch, dass es seitens Befürworter und Gegner des Projekts immer ambivalente Meinungen gebe. Es sei stets eine Abwägung und viele Bürger seien nicht 100 Prozent für oder gegen die Planungen. Gleichwohl ist der zu erwartende Verkehr immer noch ein Argument, dass viele Kritiker umtreibt. „Lennep ist doch auch als Wohnort attraktiv und wir benötigen ja auch Wohnraum. Doch wer zieht denn hier hin, wenn die Verkehrslawine durch die Stadt rollt?“, fragte Peter Lange. Diese berechtigten Sorgen gehörten angesprochen.

Gut zu wissen

Am Mittwoch, 17. April, findet die offizielle Bürgerinfoveranstaltung der Stadtverwaltung Remscheid im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zu den Outlet-Planungen statt. Beginn ist um 17 Uhr in der Aula des Röntgen-Gymnasiums, Röntgenstraße 12.