Politik lehnt Brunnen am Rathaus ab

Politik lehnt Brunnen am Rathaus ab

Es sollte etwas „Spektakuläres“ werden. Eine Brunneninstallation, die auch über Remscheids Grenzen hinaus für Aufsehen sorgen sollte. Doch aus der Idee von Künstler Thomas Schulte wird nichts werden. Die Lokalpolitiker entschieden sich bei einem Arbeitsgruppentreffen mit Vertretern des Heimatbundes Lüttringhausen gegen den Vorschlag des Bürgervereins, hinter dem Rathaus die Kinderpärchenskulptur der ehemaligen Badeanstalt in Form eines Brunnens in Szene zu setzen.

Rathaussanierung beginnt im Herbst

Das Wagnis, etwas Besonderes zu schaffen, habe von Anfang an bei den Politikern gefehlt, erklärt Schulte enttäuscht. Der stellvertretende Vorsitzende des Heimatbundes präsentierte im Sommer 2018 erstmals das Konzept des Wasserspiels in der Bezirksvertretungssitzung (BV). Die Reaktion der Politiker fiel zurückhaltend aus. Ein Stimmungsbild abgeben wollte niemand.

Man wolle die Diskussion offenhalten, sagte Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU) damals. Deshalb beauftragte die BV Dirk Buchwald, zuständiger Planer für die Umgestaltung des Rathausumfeldes, damit, eine zusätzliche Variante mit Brunnen auszuarbeiten. Die Entwürfe wurden in der Dezembersitzung vorgestellt. Auch der Heimatbund hatte in Kooperation mit einer Kölner Landschaftsarchitektin eine Gestaltungsvariante entworfen. „Da ist sehr viel Energie auf ehrenamtlicher Ebene eingeflossen“, sagt Schulte.

Die Kosten für die Installation, Unterhalt und Instandhaltung des Brunnens wollte der Heimatbund in Eigenregie übernehmen. Sozusagen als Geschenk an die Öffentlichkeit, erklärt Schulte. Dennoch hatten die Politiker Bedenken, etwa in Bezug auf Vandalismus. Außerdem seien die Rückmeldungen aus der Bevölkerung oft negativ, nannten die Bezirksmitglieder als Gegenargument. Die Entscheidung bei dem Treffen sei zwar nicht einstimmig gewesen, betont Stuhlmüller. SPD, CDU und Grüne waren sich allerdings darin einig, keinen Brunnen in den kleinen Park zu integrieren. „Letztlich war es aber eine Geschmackssache und der Geschmack wurde nicht getroffen“, ergänzt Schulte, der das Projekt auch an einer anderen Stelle im Stadtteil umsetzen würde.

Die BV will spätestens im Herbst 2019 darüber entscheiden, welche Entwurfsvariante für den Platz hinter dem Rathaus umgesetzt werden soll. Insgesamt stehen dafür 180.000 Euro im Haushaltsbudget zur Verfügung. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2020 beginnen, wenn die Sanierung des Ratssaales sowie der Außenfassade abgeschlossen sind. Die Innen- und Außenmaßnahmen sollen noch in diesem Herbst starten und beinhalten unter anderem die Erneuerung des Fußbodens sowie eine neue Pflasterung im Außenbereich, berichtet Martin Sternkopf von der Verwaltung. Außerdem werden die Kellerräume trockengelegt.
Dem Heimatbund haben die Politiker angeboten, sich auch weiterhin in die Pläne zur Gestaltung der Grünfläche einzubringen. Auch das Badepärchen könnte nach wie vor in der kleinen Parkanlage einen Platz finden – nur eben nicht als Brunnen. Ob der Verein dieses Angebot nutzen möchte, stehe derzeit noch nicht fest, betont Schulte.

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