Gus-Anton-Chor: Ausverkaufter Saal zum Abschiedskonzert

Gus-Anton-Chor: Ausverkaufter Saal zum Abschiedskonzert

Nach 58 Jahren war am Samstag, 4. Mai 2019, Schluss: Der Gus-Anton-Chor gab sein Abschiedskonzert im CVJM-Saal. Der letzte gemeinsame Auftritt ist immer auch ein Moment der Trauer. Doch davon ließen sich die Sänger nichts anmerken. Das letzte Konzert solle keine Trauerfeier sein, betonte der Vorsitzende Andreas Noll.

Ehrenurkunde vom OB für Gus Anton

Männerchöre, wie sie einer seien, passten scheinbar nicht mehr in die Kulturlandschaft, merkte Noll weiter an. Dabei prägten die Männer fast sechs Jahrzehnte eben diese Kulturlandschaft und zählten zu den wichtigsten Botschaftern von Remscheid, sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Der ausverkaufte Saal zeugte von der Beliebtheit des Chores. Doch der Nachwuchs blieb in den letzten Jahren aus. Und auch Namensgeber, Chorgründer und -leiter Gus Anton verabschiedet sich mit 81 Jahren aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne. Und so feierte er gemeinsam mit seinen Sängern sowie den Gastsängern seines zweiten Chores „Die Räuber“ aus Gummersbach einen schwungvollen musikalischen Abschied.

Zum ersten Teil „Operrette sich, wer kann“ sangen sie Melodien wie den Lagunen-Walzer, „Dort tanzt Lulu“ oder „Dunkelrote Rosen“ aus der Millöcker-Operette „Gasparone“. Feinfühlig und sanft, aber auch heiter und kräftig klangen die Stimmen, die das Publikum zum Mitwippen und Mitklatschen, etwa bei „Adieu, du kleiner Gardeoffizier“ bewegten. Zu „Jetzt geh’n wir in die Unterwelt“ gab es viel Applaus.

Der zweite Teil trug die Überschrift „Warum ist es am Rhein so schön“. Bei bekannten Melodien, etwa „Abendfriede am Rhein, „Aufenthalt“ von Franz Schubert oder „Die Loreley“ gerieten die Besucher ins Träumen und schwelgten die Sänger sicherlich in der einen oder anderen schönen Erinnerung an die gemeinsame Gesangszeit. Pianistin Sigrid Althoff begleitete die Männer mit Hingabe und Leidenschaft am Klavier. Zusätzlich bereicherten die beiden Solisten Christiane Linke und Stefan Lex das Programm. Der Tenor gewann die Zuhörer bereits mit seinem Solo „Dein ist mein ganzes Herz“ für sich. Die Ausdrucksstärke der Sopranistin zeigte sich bei ihrem ersten Auftritt mit „Hör ich Zigeunerweisen“. Schauspielerisches Talent und Sinn für Humor stellten Linke und Lex beim Duett zu „Komm mit nach Varasdin“ unter Beweis.

Neben den musikalischen Highlights gab es noch einen weiteren Höhepunkt: die Verleihung der Ehrenurkunde der Stadt an Gus Anton. Alle im Saal standen und applaudierten dem verdienten Dirigenten, Komponisten und Arrangeur für sein musikalisches Engagement. Eine Ära fand damit einen Abschluss. „Es wird etwas fehlen“, sagte Mast-Weisz. Anton sei seiner Linie immer treu geblieben, habe mit Herzblut gearbeitet und den Chor über lange Jahre hinweg auf einem hohem Niveau gehalten, erklärte auch Andreas Noll.

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