Fleißige Bienen der Stadtsparkasse
Die Stadtsparkasse Remscheid kann nicht nur gut mit den sprichwörtlichen Kröten und Mäusen, nun hat sie auch summende Untermieter bei sich aufgenommen: Auf dem Vordach der Hauptgeschäftsstelle an der Alleestraße nämlich hat Imker Klaus Ellenbeck ein fleißiges Bienenvolk angesiedelt. Ein Zeichen gegen das Bienensterben.
Ein Heim für Stadtbienen
Eine kleine massive rote Holzkiste, auf der ein großes weißes Sparkassen-S leuchtet, ist das neue Zuhause von insgesamt 20.000 jungen und sehr friedlichen Bienchen mitten im Remscheider Zentrum. Dass auch die Innenstadt ein guter Lebensraum für die fleißigen Insekten sein kann, wollen das Geldinstitut und natürlich auch Imker Klaus Ellenbeck und Regina Rottschy, Sachverständige für Bienengesundheit, damit unter Beweis stellen. „Die Lage ist sogar sehr reizvoll, weil Stadtbienen mehr Futtermöglichkeiten bekommen als Wildbienen, die meist auf Monokulturen stoßen“, sagt Ellenbeck.
Bäume wie Linden oder Platanen, die häufig das Stadtbild verzieren, haben die Bienchen besonders gern. Und auch die Blumenkästen der Anlieger locken die Erkundungsteams des schwarz-gelb-gestreiften Volkes magisch an. „Auf der Suche nach Nahrung legen die Bienen in der Regel zwischen zwei und vier Kilometer zurück“, erklärt Rottschy. Wenn sie aber gleich vor der eigenen Haustüre etwas zum Naschen bekommen, verbrauchen sie weniger Energie, was wiederum ihre Lebensdauer verlängert. Deswegen will auch die IG Alleestraße die Flaniermeile bald mit bunten Blumenampeln in ein üppiges Büfett für die neuen Stadtbewohner verwandeln.
Die Lebensdauer einer gewöhnlichen Honigbiene beträgt in etwa sechs Wochen. „Sie reproduzieren sich aber ständig“, versichert Ellenbeck. „Solange die Königin lebt (und das tut sie etwa drei Jahre lang) und sie sich mit keiner Bienenkrankheit (Faulbrut) infizieren, wird es auch ein Bienenvolk geben.“ Die Sparkassen-Königin ist übrigens von 2018 und mit einem rosa Punkt markiert.
Das Bienen-Hotel erhält diese Woche ein weiteres Obergeschoss, den sogenannten Honig-Raum. Was mit dem Honig passiert, wissen Imker und die beiden Bienenbeauftragten der Sparkasse, Bernd Keup und Sabine Wingenbach, noch nicht. „Als neues Geschäftsmodell wäre es aber eine Überlegung wert“, scherzte Peter Hardebeck als Vertreter des Sparkassenvorstandes. Er freute sich besonders über die Einweihung der neuen Bienenunterkunft in der Hauptgeschäftsstelle: Denn erst kürzlich hatte ihn seine kleine Tochter beim Rasenmähen ermahnt, Pusteblumen und Gänseblümchen als Nahrung für die Bienen stehenzulassen. „Es gibt bereits einige Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Dabei kann man mit wenig Aufwand etwas dagegen tun.“