DOC reloaded – neue Pläne für ein Outlet in Lennep

DOC reloaded – neue Pläne für ein Outlet in Lennep

Die Unternehmerfamilie Dommermuth hat der Stadt erste Entwürfe für ein „Shoppingcenter mit Outlet-Charakter“ vorgelegt. Danach gibt es auf dem Kirmesplatz einen Parkplatz mit Tiefgarage und die Wupperstraße wird nicht mehr eingezogen, sondern mit einer Rampe für den Fußgängerverkehr bzw. die Center-Besucher versehen.

VON STEFANIE BONA

Und täglich grüßt das Murmeltier: Man sieht sich gerade an den Anfang eines Planungsprozesses erinnert, der schlanke zehn Jahre in Anspruch genommen hatte und schlussendlich gescheitert war. Die Stadtspitze kann es selbst kaum glauben: Gut ein Jahr, nachdem das Oberverwaltungsgericht in Leipzig mit seiner Entscheidung das vorläufige Aus für die Remscheider DOC-Pläne brachte, liegen nun gleich zwei Investorenangebote auf dem Tisch. Nachdem die Unternehmerfamilie Dommermuth, Eigentümerin des Outlet-Centers in Montabaur, auf die Stadt mit entsprechendem Interesse herangetreten war, bringt sich nun auch McArthurGlen wieder ins Spiel. Dessen DOC-Ambitionen waren durch den Gerichtsentscheid im letzten Jahr gekippt worden. „Remscheid ist es wert, dass es eine Marke bekommt, die nach außen wirkt“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, der die Medien heute Nachmittag (1. März) kurzfristig zu einem Pressegespräch eingeladen hatte. So stellen sich beide Investoren einem Wettbewerb. Und die Stadt drückt aufs Tempo: Am 27. Mai soll der Stadtrat entscheiden, ob Remscheid überhaupt erneut in die Planungen für ein DOC in Lennep einsteigt und wenn ja, mit welchem Unternehmen. Bis dahin stehen unter juristischer Begleitung Verhandlungen mit den Investoren an, bis zum Ratsentscheid will die Verwaltung keine Präferenzen erkennen lassen, schlussendlich aber eine Empfehlung abgeben.

Stellten die Neuigkeiten vor: Baudezernent Peter Heinze, Remscheids OB Burkhard Mast-Weisz (Mitte) und Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke. Foto: Bona

Vorgaben an beide Unternehmen waren der Nachhaltigkeitsgedanke, eine veränderte Planung für das auf dem Kirmesplatz vorgesehene Parkhaus, die Beibehaltung der Wupperstraße und ein schonender Umgang mit dem Baumbestand. Dommermuth hat bereits Pläne vorgelegt. Sie greifen einige Aspekte auf, die die bekannten Vorbehalte gegen die ursprüngliche Planung für ein DOC in Lennep berücksichtigen. Gebaut werden soll nach zukunftsweisenden Nachhaltigkeitsstandards, die Verwendung modernster Gebäudetechnik, sowie Holz und recyceltem Beton ist vorgesehen. Auf ein Parkhaus wird verzichtet, vielmehr soll auf dem heutigen Kirmesplatz ebenerdig und in einer unterirdischen Tiefgarage geparkt werden. Weitere Stellflächen sind unterhalb des eigentlichen Shoppingdorfes geplant. Das Outlet soll vollständig begrünte und begehbare Dachflächen erhalten und somit in eine Parklandschaft integriert werden. An der Ringstraße/Ecke Raderstraße bildet ein dreistöckiges Gebäude den Abschluss. Die Pläne, die erste Entwürfe darstellen, sehen eine Verkaufsfläche von 18.000 Quadratmetern vor. Hinzu kommen 4.000 Quadratmeter Nebenfläche und Gastronomie soll auf 2.000 Quadratmetern angesiedelt werden, berichtete Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke. Vorgesehen sind 120 bis 140 Shops, insgesamt geht man erneut davon aus, dass mehrere hundert Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Invest werde sicherlich zwischen 140 und 150 Millionen Euro betragen, schätzt OB Mast-Weisz.

Dieser Entwurf der Unternehmerfamilie Dommermuth zeigt einen Blick ins Shoppingdorf. Grafik: Graf Architektur GmbH

Sollte die Politik die DOC-Planungen wieder aufgreifen wollen, geht Baudezernent Peter Heinze von einem Zeitrahmen von zwei Jahren für das eigentliche Planverfahren und die Erstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes aus – wenn alles optimal verlaufe. Die Familie Dommermuth rechnet mit einer Bauzeit von erneut zwei Jahren. Sollte es wieder zu Klagen gegen das Projekt kommen, verlängert sich bekanntermaßen eine mögliche Realisierung entsprechend. McArthurGlen werde seine Pläne möglicherweise modifizieren, habe aber noch keine Details vorgelegt, so der OB. Die bisherigen Ergebnisse der Lennep-Konferenzen sollen indes nicht verloren gehen, sondern so weit wie möglich in die Planungen integriert werden, versicherte Peter Heinze. Und auch der FC Remscheid, der sich für einen Erhalt des Röntgen-Stadions mit einer Funktionserweiterung stark gemacht hatte, soll eine vernünftige Alternative erhalten, versprach Mast-Weisz. Alles in allem, stellte der Oberbürgermeister fest, zeige das Investoren-Interesse wie attraktiv der Standort für ein Outlet-Center angesehen werde. „Meine Haltung hat sich nicht geändert. Wir glauben an das Potenzial dieses Projekts und die Chancen für die Stadt.“

Gut zu wissen

Vorstellung der Pläne auf der Lennep-Konferenz

Nach dem Pressegespräch haben sich die Ratsfraktionen mit den Neuigkeiten beschäftigt. Auf der morgigen Lennep-Konferenz (2. März) stellt Investor Dommermuth seine Pläne detailliert vor. Vor dem Hintergrund der vollständig neuen Sachlage, wird die Konferenz geöffnet. Auch ohne Anmeldung kann man nun um 17 Uhr ins Röntgen-Gymnasium, Röntgenstraße 12, kommen.

Bildquellen

  • Outlet Remscheid – Vogelperspektive: Graf Architektur GmbH