Barockmusik in barocker Kulisse
Eine Zeitreise mit Hörgenuss präsentierten Marieluise Becker (Gambe), Kirchenmusikerin Christine Göbel (Querflöte), Kantor Christian Gottwald (Cembalo) und Kirchenmusiker und Organist Martin Storbeck (Blockflöte) in der Evangelischen Kirche Lüttringhausen am Ludwig-Steil-Platz.
Der Einladung zum Konzert „Triosonaten der Barockzeit“ folgten rund 50 Zuhörer und ließen sich verzaubern von den lieblichen Tönen einer vergangenen Zeit. Das barocke Flair der Kirche bot einen perfekten Rahmen für die akustische Inspiration in die Zeit der gefühlsgeprägten Kunstepoche.
Heiter verspielte Flötenklänge
Das Quartett übertrug die Werke der zeitgenössischen Komponisten im harmonischen Zusammenspiel. Die sechssaitige Kniegeige, auch „Viola da Gamba“ genannt, untermalte einfühlsam mit ihrer basslas-
tigen Tongebung die heiter verspielten Flötenklänge. Wie Dialoge wirkten die sprudelnden Flötenklänge, die Göbel und Storbeck mit bravouröser Fingerfertigkeit ihrer Querflöte und Blockflöte entlockten. In Antonio Vivaldis (1678-1741) „Trio für konzertierende Altblockflöte“ kam das Flötensolo besonders wirkungsvoll zum Tragen und in vielen der Kompositionen ähneltem die barocken Tonfolgen einem heiteren Vogelträllern.
Entspannt wirkend verfolgte das begeisterte Publikum die konzertanten Fähigkeiten der vortragenden Künstler. Gewichtig und abrundend für das gesamte Konzert waren die pointierten Cembalotöne, mit denen Gottwald die Kompositionen des Hoch- und Spätbarock musikalisch inszenierte. Mit höfisch anmutenden Tanzklängen begann auch die „Chaconne C-Dur für zwei“ von Johann Valentin Meder (1649-1719). Zur Demonstration des vielschichtigen Spektrums an der schier unbegrenzten Möglichkeit der instrumentalen Kunst, die in der Barockmusik verankert ist, trugen auch die Kompositionen von Georg Philipp Telemann (1681-1767), Johann Joachim Quantz (1697-1773), Guiseppe Sammartini (1695-1750), Christoph Schaffrath (um 1710-1963) und Georg Friedrich Händel (1685-1759) bei.
Mit lang anhaltendem Applaus erbaten sich die Gäste eine Zugabe. Dem kamen die Musiker mit der Wiederholung des letzten Satzes (Allegro non molto) gerne nach und komplettierten damit die kammermusikalisch brillante Reise in die Vergangenheit.