Steigende Kosten, weniger Ehrenamtler

Steigende Kosten, weniger Ehrenamtler

Die Ehrenamtler in Lennep und Lüttringhausen organisieren auch in diesem Jahr für die Kinder wieder stimmungsvolle Martinsumzüge – wie im letzten Jahr auf dem Hasenberg in Lennep. Dabei wird die Aufgabe nicht eben leichter.

VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Die Organisation und Durchführung eines Martinszugs, „ist immer wieder eine Herausforderung“, bestätigt Astrid Niemeyer, Schriftführerin der IG Hasenberg. Der Verein lädt am 9. November zu seinem Umzug über den Hasenberg ein. Ab 18 Uhr wird es an der Grundschule Hasenberg losgehen. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre rechnet Niemeyer damit, dass sich auch in diesem Jahr rund 600 Besucherinnen und Besucher mit Laternen und geölten Stimmen einfinden werden, um Sankt Martin auf seinem Pferd mit leuchtenden Lichtern und schallenden Liedern durch den Stadtteil zu begleiten.

Martinszug stand nie zur Debatte“
Von der Grundschule geht es den Schneppendahler Weg hinauf zum Hasenberger Weg, durch die Emil-Nohl-Straße zurück bis ins Bachtal, wo dann ein großes Martinsfeuer auf den Zug wartet. Mit Weckmännern für die Kinder, Glühwein für die Erwachsenen und Kakao sowie Grillwürstchen werden die Familien den gemeinsamen Abend ausklingen lassen, ohne tatsächlich zu wissen, wie viel Arbeit in diesem kurzen Vergnügen steckt. „Bislang hat es noch immer gut funktioniert“, sagt Niemeyer. Als Traditionsveranstaltung mit langjähriger Expertise und guter Kommunikation mit der Stadt habe auch in diesem Jahr die Genehmigung problemlos funktioniert. Natürlich musste auch die IG Hasenberg die zusätzlichen Anforderungen einhalten. „Das Pferd hat natürlich eine Bescheinigung.“ Rund 40 bis 50 Helfer, schätzt Niemeyer, werden am Abend im Einsatz sein, um den Zug zu leiten, zu schützen und die Veranstaltung problemlos durchzuführen. Die steigenden Kosten seien nur dank vieler Sponsoren zu decken.

Gemeinsam in Lüttringhausen
Mit ähnlichen Problemen haben auch die Lüttringhauser Grundschulen und Fördervereine zu kämpfen, die seit Jahren den Lüttringhauser Sankt Martinszug organisieren und durchführen. In diesem Jahr hat die GGS Eisernstein den sprichwörtlichen Hut auf und koordiniert den Umzug, der am Freitag, 8. November durchs „Dorf „ziehen wird. Arbeit und Aufwand werden hier durch die Zusammenarbeit verschiedener Grundschulen und ihrer Fördervereine auf mehrere Schultern aufgeteilt. Jede Schule kümmert sich zudem darum, dass Eltern als Unterstützer beim Zug dabei sind. Die persönliche Ansprach funktioniert im kleinen Lüttringhausen noch. Auch bei der Kostendeckung. Denn wie die Konrektorin der KGS Franziskus, Marei Diederichs, verrät, werden die Kosten für den Martinszug „durch Haussammlungen und Spenden finanziert. Bisher haben diese Spenden immer die Kosten gedeckt. Wir hoffen, dass dies dieses Jahr wieder so sein wird.“

Martinszug in Lennep: Darauf können wir nicht verzichten
Hoffnungen hegt auch Volker Rudolf Zahnweh, dass der Martinszug des Verkehrs- und Fördervereins Lennep wie geplant über die Bühne gehen kann. Terminiert ist der Umzug hier für den 10. November. „Los geht es ab 17 Uhr ab der Hackenberger Straße durch die Lenneper Altstadt“, kündigt der Organisator an. Wie in jedem Jahr werde auch die Polizei den Umzug in Lennep begleiten, ebenso wie Musiker des kirchlichen Bläserchors, erzählt Zahnweh weiter. Auch hier werden mehrere hundert Besucher, Familien und viele Kinder erwartet, die mit leuchtenden Augen und Laternen Sankt Martin auf dem Pferd durch die Altstadt und bis zum Hardtpark folgen werden. Bevor dort die Weckmänner verteilt werden, wird die dritte Klasse der Lenneper Franziskus Grundschule eine kleine Martinsaufführung präsentieren. Kostenintensiver sei der Umzug auf jeden Fall geworden, bestätigt Zahnweh. „Allein die Weckmänner sind ja um einiges teurer.“ Höhere Auflagen hat der Organisator aber noch nicht zur Kenntnis genommen. Schwieriger werde es aber tatsächlich seitens der Ehrenamtler. Vom Verein selbst werden an diesem Abend zwischen zehn und 15 Menschen den Zug begleiten. Die Oktobersause hatte der Verein kurz nach dem Solinger Anschlag aus Sicherheitsgründen abgeblasen. Für den Martinsumzug, betont Zahnweh, habe das nie gegolten. „Der Martinsumzug in Lennep stand nie zur Debatte.“ Trotz steigender Herausforderungen. „Darauf können wir nicht verzichten.“

Gut zu wissen
Martinszüge in Lennep, Lüttringhausen und Umgebung

Freitag, 8. November
gegen 17.20 Uhr, Treffpunkt Lüttringhauser Schulen

Martinszug in Lüttringhausen
(red) Start ist an den Grundschulen Eisernstein, Adolf-Clarenbach und Franziskus gegen 17.20 Uhr. Die drei Züge treffen sich an der Kreuzung Tannenberg-/ Gertenbachstraße gegen 17.30 Uhr. Von dort geht es zum Martinsfeuer am Friedhof, wo es für alle Kinder einen Weckmann gibt.

Freitag, 8. November
17.30 Uhr, Treffpunkt Wanderparkplatz
Martinszug in Spieckern
(red) In diesem Jahr veranstaltet der Bürgerverein Frielinghausen/Walbrecken mit den im Bezirk ansässigen Vereinen einen Martinszug in Spieckern. Es wird wieder ein Martinsfeuer geben und die übliche Verlosung mit den Kaufnummern der Weckmänner. Die Weckmannkarten sind zugleich Lose für fünf Marie`s-Hoflädchen-Gutscheine.

Samstag, 9. November
18 Uhr, ab Grundschule Hasenberg, Schneppendahler Weg 41-43
Martinszug auf dem Hasenberg
(red) Die IG Hasenberg lädt zum Martinszug über den Hasenberg ein. Weckmänner werden nur gegen Gutschein (1,50 Euro pro Stück) ausgegeben. Der Gutscheinverkauf findet statt bis Donnerstag, 7. November in der KiTa-Hasenberg (Emil-Nohl-Straße 46), Apotheke Hasenberg (Hasenberger Weg 43a) und bei Dominik’s Büdchen (Hasenberger Weg 67). www.ig-hasenberg.de

Sonntag, 10. November
17 Uhr, Treffpunkt Kirche St. Bonaventura, Hackenberger Straße 1
Martinszug in Lennep
(red) Von der Kirche geht es durch die Altstadt bis zum Martinsfeuer im Lenneper Hardtpark. Dort erhält jedes Kind kostenlos einen Weckmann. Kinder aus der Katholischen Grundschule Franziskus stellen die Geschichte von St. Martin nach. Veranstalter ist der Verkehrs- und Förderverein Lennep e.V.

Bildquellen

  • Martinszug-2023-Clara-IG Hasenberg: Foto: IG Hasenberg