Outlet: So geht es weiter
Am 17. April ist eine erste Bürgerversammlung mit Vorstellung der Pläne geplant. Das am Altstadtrand vorgesehene ellipsenförmige Gebäude warf Fragen auf.
VON STEFANIE BONA
Gestern gab die Bezirksvertretung Lennep Grünes Licht für die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des Outlet-Projekts. Nur Colin Cyrus (Linke) votierte dagegen, dass die nächsten Schritte im Bauverfahren eingeleitet werden. Damit verbunden ist eine Infoveranstaltung für die Öffentlichkeit, die am 17. April geplant ist. Daneben sollen auch Kinder und Jugendliche in gesonderten Veranstaltungen mit dem Planungsstand vertraut gemacht werden, wie es die nordrhein-westfälische Bauordnung vorsieht – ein Novum für Remscheid, merkte Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) an. Termine für diese Versammlungen stehen noch nicht fest.
„Nur“ 37 Parkplätze für die Beschäftigten
Zuvor hatte Architekt Gerd Graf die vorliegenden Pläne zur Errichtung eines Outlet-Centers am Rand der Lenneper Altstadt erörtert, die im Wesentlichen bereits bekannt waren und auch schon diskutiert wurden. Knapp 2.000 Stellplätze – davon 1.400 in einer Tiefgarage unter dem Center und dem heutigen Kirmesplatz – sind vorgesehen, allerdings nur 37 für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Centers, räumte Graf auf Nachfrage von Bettina Stamm (echt.Remscheid) ein. Dies stünde ja wohl in keinem Verhältnis zu den avisierten rund 1.000 Arbeitsplätzen, so die Einschätzung der Bezirksvertreterin. Man habe sieben bis acht weitere Grundstücke bezüglich weiterer Parkplätze geprüft, berichtete der Architekt. Seine Ausführungen wichen zudem von der vorherigen Ankündigung von 500 E-Ladestationen ab. Hier seien zunächst 70 geplant, wenn der Markt aber mehr erfordere, werde hier nachgerüstet. In Fahrradgaragen sollen 500 Räder unterkommen. Bäume sollten nach Möglichkeit erhalten bleiben, allerdings war jetzt doch von 55 Bäumen die Rede, die im Zuge der Baumaßnahmen weichen müssen. „Wir werden ein Baumkataster erstellen, dabei wird jeder einzelne Baum betrachtet“, erläuterte der Architekt. Am Vorhaben des nachhaltigen Bauens werde festgehalten, 90 Prozent der Gebäude sollen aus Holz bestehen. Mit einer Zisterne will man Regenwasser auffangen, das bei der Pflege der Grün- und Pflanzflächen dem Kreislauf wieder zugeführt werden soll. Das begrünte Dach soll begehbar sein, allerdings nur während der Öffnungszeit des Outlets. Hier werde es eine Umzäunung geben, dies könne auch durch eine Hecke geschehen. Kaufen will der Investor, die Unternehmerfamilie Dommermuth aus Montabaur, auch das sich im Eigentum der Stadt befindende Schieferhaus Mühlenstraße 13 – 15. Für die dort wohnenden Mieter müsse man dann wahrscheinlich eine neue Unterbringung organisieren, so Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke. Eine weitere Frage galt dem ellipsenförmigen Bau, der am Altstadtrand an der Mühlen-/Ecke Hardtstraße geplant ist. Ob diese Gebäude denn überhaupt hinsichtlich des im historischen Stadtkern geltenden Denkmalschutzes genehmigungsfähig seien, wollte Bettina Stamm wissen. Städtebaulich sei es hier wichtig, „Position zu beziehen“, so Architekt Graf: „Wir sind nun mal 300 Jahre später, da setzen wir bewusst andere Akzente“, sagte er. Oliver Knebel vom Planungsbüro Firu mbH aus Koblenz stellte fest, das von dem, dem Verfahren zugrundeliegenden vorhabenbezogenen Bebauungsplan eine realistische Umsetzung zu erwarten ist: „Das, was heute eingereicht wird, soll auch so umgesetzt werden.“
Gut zu wissen
Das 11 Hektar große Plangebiet umfasst die Fläche der leer gezogenen Grundschule Am Stadion, des Röntgen-Stadions, des Kirmesplatzes, der Alten Feuerwache und des Übergangs vom geplanten Center zur Lenneper Altstadt. Im Center selbst sind 2.000 Quadratmeter Gastronomie vorgesehen, die in Richtung Ringstraße angesiedelt werden sollen, um dem Restaurants in der Altstadt keine Konkurrenz zu machen.
Bildquellen
- Ellipse V1_Graf +Graf Architekturbüro GmbH_05.24.jpg_web: Graf + Graf Architekturbüro GmbH