Test-Stress am Corona-Walk-in
Die Infektionszahlen steigen. Die Stadt reagiert mit Maskenpflicht im Innenstadtbereich. Kontaktsport bleibt erlaubt.
(sbo) Corona hält Remscheid weiterhin in Atem. Nachdem der so genannte Inzidenz-Wert .- also die Zahl der Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner – kurzzeitig wieder unter die kritische Marke von 50 gefallen war, lag sie Stand gestern bei 87,1 nach 80,8 am Dienstag. Laut Gesundheitsamt gibt es aktuell 138 Remscheiderinnen und Remscheider, die an Covid-19 erkrankt sind und sich in angeordneter Quarantäne befinden. Damit gibt es insgesamt 737 positiv getestete Bürgerinnen und Bürger, 579 gelten als genesen. 20 Menschen sind verstorben.
Mit steigenden Infektionszahlen gibt es auch mehr Covid-Patienten in den Krankenhäusern. Stand gestern waren 21 Fälle in stationärer Behandlung, darunter sind fünf intensivpflichtig. Inzwischen hat der städtische Krisenstab im Innenstadtbereich eine verbindliche Maskenpflicht verfügt. Die Bereiche werden mit entsprechenden Hinweisschildern gekennzeichnet. Kontaktsport soll hingegen weiterhin erlaubt bleiben, weil es keine Hinweise auf eine erhöhte Ansteckungsgefahr gebe.
Stundenlanges Warten
Ein wesentliches Instrument zur Pandemie-Bekämpfung sind die Testungen. Dazu wurde wie berichtet ein so genanntes Corona-Walk-in auf der Alleestraße aufgebaut. Gleichzeitig stellte die kassenärztliche Vereinigung den Betrieb des Fieberzentrums am Sana-Klinikum ein. Dass der Betrieb an der Alleestraße nun reibungslos verläuft, werden die Bürgerinnen und Bürger, die dort teilweise stundenlang Schlange stehen mussten, nicht bestätigen. Der Andrang war zum einen der Ferienzeit geschuldet, weil Reisende ein negatives Testergebnis am Urlaubsziel vorlegen mussten.
Zum anderen nutzen auch Bürger anderer Städte die Möglichkeit, sich in Remscheid ohne Anmeldung testen zu lassen. Was im Gespräch mit unserer Zeitung ebenso kritisch hinterfragt wurde, ist die Enge des Containers, wo zeitweise mehrere Personen gleichzeitig getestet werden. Mit den geforderten Abstandsregeln habe dies nichts zu tun, so der Einwand.
Die Stadtverwaltung wollte zu dieser Kritik keine Stellung abgeben und verwies auf das Labor Zotz Klimas, das das Testzentrum betreibt. Dort war gestern trotz vielfacher Versuche niemand zu einer Stellungnahme zu erreichen.
Ihre Meinung ist gefragt!
Haben Sie Erfahrungen mit der Teststation an der Alleestraße? Dann schreiben Sie uns eine Mail an info@luettringhauser-anzeiger.de oder rufen Sie uns an. Am Freitag, 23. Oktober, nehmen wir uns von 9 bis 10 Uhr Zeit für Ihre Anrufe unter 5 06 63.
Foto: privat