Eigentümer gefunden

Das ehemalige Gebäude der Deutschen Bank ist verkauft. Wohn- und Gewerbenutzung sind vorgesehen.

Seit dem Auszug der Deutschen Bank Filiale aus dem Bergischen Schieferhaus an der Kölner Straße vor drei Jahren, stand das Gebäude am Eingang zur Lenneper Altstadt leer. Nun hat es eine Lenneper Bauingenieurin erworben, die das denkmalgeschützte Schmuckstück mit neuem Leben füllen will. Eine Mischnutzung aus Wohn- und Geschäftshaus ist vorgesehen. Für ein gemütliches Café, eine Bäckerei und ein Spezialitätenladen wäre Platz.

Wohn- und Geschäftshaus
Lange Zeit war es ein beliebtes Motiv Lenneper Postkarten:
Das architektonisch attraktive Gebäude im Entree zur Altstadt,
im bergischen Dreiklang, mit schwarzer Schieferfassade, strahlend weißen Fenster- und Türrahmen und grünen Holzschlagläden, lockte alle Blicke auf sich. Das zweigeschossige Haus gegenüber vom ehemaligen Hertie-Gebäude und in unmittelbarer Nähe zur Lenneper Polizeiwache erinnert gar ein wenig an das römische Pantheon, zwar ohne die imposanten Säulen am Eingang, dafür aber mit einem herrschaftlichen Treppenaufstieg. Ein kleines Schmuckstück, bemerkt auch die neue Inhaberin Corinna Vorwerk.

Seit dem 30. April ist sie offiziell die neue Eigentümerin des Hauses an der Kölner Straße 36. Dass sich vor ihr so lange keiner an das Objekt gewagt hat, könnte am seit 1982 bestehenden Denkmalschutz des 1890 erbauten Hauses liegen. Doch für die neue Besitzerin ist das kein Problem. Seit über 30 Jahre hat Corinna Vorwerk als gelernte Bauingenieurin mit dem Denkmalschutz diverser Immobilien zu tun. Unter anderem war sie zehn Jahre lang für die Sanierung der Lenneper Stadtkirche zuständig. Durch Ihre bisherige gute und konstruktive, berufliche Zusammenarbeit mit der unteren Denkmalbehörde stellt sie sich gerne den baulichen Aufgaben der alten, historischen Gebäude gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt Remscheid. Dem Umbau unter den vorgegebenen Auflagen steht Vorwerk daher gelassen gegenüber.

„Das Erdgeschoss, wo die alte Bankfiliale war, ist sehr gut erhalten. Das Holzwerk des Hauses ist allerdings stark beschädigt, das muss neu gemacht werden“, berichtet die neue Inhaberin. Rund 1000 Quadratmeter Fläche bietet das Haus. Rund die Hälfte davon, im Ober- und Dachgeschoss, möchte Vorwerk in Wohnfläche verwandeln. Die übrige Fläche im Erdgeschoss ist für Gewerbe vorgesehen: „Meine Intention ist es, das Innere ähnlich wie das Lütter Center aufzubauen. Dort könnte dann eine Cafeteria einziehen und ein Käseladen mit regionalen Produkten. Auch eine Bäckerei könnte ich mir gut vorstellen, davon haben wir ja keine mehr in der Altstadt.“ Der Außenbereich könnte als Außengastronomie genutzt werden. Zu den Vorzügen des Hauses zählt Vorwerk, neben der vorhandenen Parkfläche hinter dem Haus, die erhaltene alte Kaminanlage sowie den großzügigen Gewölbekeller, in dem sie sich Wein- oder Whisky Tastings von privaten Weinhändlern vorstellen könnte. Bevor es allerdings so weit ist und das Haus bewohnt wird, muss es entkernt und saniert werden. Gute zwei Jahre plant Vorwerk dafür ein. Die ersten Mieter könnten frühestens erst Mitte des Jahres 2021 einziehen.

Zweifelsohne findet die Lenneperin, steht das Objekt in einer sehr attraktiven Lage. Auch mit Blick auf den Bau des geplanten Designer Outlet Centers (DOC). „Ich finde, dass DOC sehr positiv. Es wir die Altstadt, die von dort aus fußläufig zu erreichen ist, auf jeden Fall beleben.“