Vorzugsstrecke mit Hindernissen
Für die von der BV Lennep favorisierte Verlängerung der Balkantrasse nach Lüttringhausen müssten viele Grundstücke erworben werden.
Der Radverkehr soll attraktiver werden. Ein wichtiges Element ist dabei die Verlängerung der Balkantrasse zwischen Lennep und Lüttringhausen. Während die Lüttringhauser Lokalpolitiker bisher die vorgeschlagenen Varianten noch nicht in den öffentlichen Sitzungen diskutiert haben, sprachen sich die Amtskollegen aus Lennep für die sogenannte Vorzugsstrecke aus.
Zeitplan ist ungewiss
In der jüngsten Sitzung der Lenneper Bezirksvertretung stellte Verkehrsplaner Burkhard Fey die Variante detailliert vor. Zum größten Teil soll die Strecke entlang der Bahngleise führen. Dafür müssten an vielen Stellen Grundstücke – entweder von privat oder der DB Netz AG – erworben werden. Dadurch zählt diese Variante auch zu der teuersten Möglichkeit der Verlängerung. Zusätzliche Kosten fallen für den Bau von Rampen, Brücken und Unterführungen an.
Startpunkt: Noch in Lennep sollen durch eine Rampe die Radfahrer an der Alten Kölner Straße über die Gleise zum Kimmenauer Weg gelangen, damit sie dann durch das neue Gewerbegebiet an der Karlstraße Richtung Schlachthofstraße fahren können. Die Gleise sind dann in Richtung Lüttringhausen auf der rechten Seite.
Erste Brücke: An der Schlachthofstraße wird eine Brücke für den Radverkehr notwendig, um weiter fernab des Autoverkehrs radeln zu können. Rund 1,5 Millionen Euro soll diese Brücke nach Schätzungen des Planungsbüros kosten. „Diese Schätzung halten wir aber für zu hoch. Die Brücke würde deutlich günstiger werden“, betonte Fey.
Zweite Brücke: Der Weg führt entlang des Grundstücks der DB Netz AG, um das sich die Verwaltung bereits für die Erweiterung der P+R-Parkplätze bemüht, weiter in Richtung Diepmannsbachbrücke. Auch hier ist eine Rampe nötig. Die kalkulierten Kosten von rund 750.000 Euro seien hier vermutlich zu gering, erklärte Fey.
Kleingartensiedlung: Für den nächsten Abschnitt gibt es drei Möglichkeiten, die zur Diskussion stehen. Zum einem außen an der Kleingartensiedlung entlang – dort grenzt das Grundstück jedoch an geschütztes Gebiet. Möglich wäre aber auch, direkt durch die Anlage zu fah-
ren oder dicht an den Gleisen entlang.
Unterführung: Hinter dem Gartencenter weiter schlagen die Planer die Führung durch die Unterführung an der Lüttringhauser Straße (Bild 1) neben den Gleisen vor. Die geschätzten Kosten dafür: 2 Millionen Euro.
Garschagen: Weiter entlang der Gleise geht es in der Ortschaft Obergarschagen zur Garschager Straße. Linker Hand liegen die Gleise, wenn die Radfahrer den kleinen Tunnel der Eisenbahnbrücke passiert haben und unter der Autobahnbrücke weiterfahren sollen (Bild 2).
Bahnhof: Über einen kleinen Bogen an der Garschager Heide und die Ritterstraße geht es zurück zu den Gleisen (liegen links) und von dort dann bis zum Bahnhof Lüttringausen.
Brücke Linde: Die Fortführung ab hier wäre denkbar durch die Grünenplatzstraße vorbei durch das kleine Gewerbegebiet hin zur Brücke Linde.
„Die Vorzugsstrecke würden wir als eigene, große Maßnahme veranlagen“, erklärte Fey. Weil fast für die gesamte Strecke zunächst die Grundstücksfragen geklärt werden müssten, kann der Planer keinen konkreten Zeit- und Kostenrahmen benennen.
Bildquellen
- Bild 1: Parallel zu den Schienen unter der Lüttringhauser Straße an der Blume soll auch der Radweg verlaufen.: Foto: Mazzalupi
- BAB-Brücke: Foto: Mazzalupi
- So sieht die Vorzugsstrecke grafisch vereinfacht aus. Die schwarze gestrichelte Linie symbolisiert die Bahnschienen; die blaue steht für den Radweg.: Grafik: Planersocietät