Schulleiter Lippert verlässt das RöGy
Nach achteinhalb Jahren in Lennep tritt er eine neue Arbeitsstelle bei der Bezirksregierung Köln an.
Es sind gemischte Gefühle, mit denen Matthias Lippert in diesen Tagen seinen Kollegen und Schülern begegnet. Zum einen freut sich der 51-jährige Solinger auf die kommende Herausforderung in der Schulaufsicht der Bezirksregierung in der Domstadt. Zum anderen verlässt er einen „sehr attraktiven Arbeitsplatz“.
Konstruktives Miteinander
Als schulfachlicher Dezernent wird der Lehrer für Mathematik und Physik künftig das Schulwesen im Land mitgestalten können. Eine Aufgabe, die ihm von seiner Zeit in der Röntgenstadt durchaus vertraut ist, schließlich hat er gemeinsam mit seinen Kollegen der Albert-Schweizer-Realschule und der Hauptschule Hackenberg erfolgreich die Bildungslandschaft Lennep aufgebaut. Das, unterstreicht Lippert, sei auch der größte Lerneffekt aus seiner über achtjährigen Tätigkeit als RöGy-Rektor gewesen: „Es geht nur im konstruktiven Miteinander. Mit der Bildungslandschaft Lennep haben wir ein sehr gutes Bildungsangebot für unsere Schüler geschaffen, wo alle die Chance haben, die vorhandenen Ressourcen gleichermaßen zu nutzen. Eine Person alleine hätte dieses Projekt nicht umsetzen können. Das klappt nur, wenn alle an einem Strang ziehen.“
Doch nicht nur an der Bildungslandschaft hat Lippert während seiner Amtszeit in Lennep mitgewirkt. „Es gab viele Höhepunkte in dieser Zeit, etwa die Einrichtung des „RöLab“ in Kooperation mit dem Röntgen-Museum.“ Seit gut drei Jahren tauchen RöGy-Schüler etwas tiefer in die Naturwissenschaften ein, schnuppern, dank Lehrern und Museumspädagogen, in die Medizinphysik ein und experimentieren mit den vorhandenen Geräten im Museum. „Das ist eine sehr komplexe Arbeitsform, bei der sehr viele Menschen – Kollegen und Museumsmitarbeiter – zusammenarbeiten.“ Ähnlich komplex sind auch die zahlreichen Austauschprojekte, die in den vergangenen Jahren vertieft oder gar neu entstanden sind, berichtet Lippert. „Für jeden Schüler sind Austauschmöglichkeiten etwas Besonderes. An unserer Schule gibt es glücklicherweise viele engagierte Lehrer, die sich darum bemühen, Kontakte in die ganze Welt zu spannen.“ So ist am RöGy nicht nur der Austausch mit Schulen in England (Ashington) oder Frankreich (Paris) möglich, sondern auch nach Spanien (Madrid) und sogar nach China. Auch ein Austausch mit Israel (Tel Aviv) habe bereits stattgefunden. „Solche Begegnungen sind für unsere Schüler eine absolute Bereicherung, sind aber nur dank sehr engagierter Kollegen möglich.“
Ein weiteres Projekt, mit dem sich Lippert während seiner Amtszeit lange beschäftigte und dafür auch eng mit der Stadt kooperieren musste, ist der Bau der neuen Sporthalle. „Als ich hier angefangen habe, war die Hallensituation untragbar“, erinnert sich Lippert. Er suchte den Kontakt zur Stadtspitze und zum Schulamt. Die Zusammenarbeit mit dem Schulträger beschreibt Lippert als sehr konstruktiv. Die Halle steht mittlerweile, das Atrium wurde im vergangenen Jahr eröffnet, und während der Herbstferien wurde nun auch das Lehrerzimmer vergrößert.
Fertig ist die Modernisierung und Sanierung der altehrwürdigen Schule aber nicht. Seinem Nachfolger hinterlässt Lippert gute Wünsche und die Umsetzung des Masterplans für den Schulhof und die Rückkehr zu G9. „Das RöGy ist ein Traditionsgymnasium mit großem Entwicklungspotenzial, einem sehr engagierten und jungen Kollegium, tollen Schülern und Eltern.“ Für die Rückkehr zu G9 sei eine bauliche Erweiterung nötig, sagt Lippert. „Denn schon jetzt mit G8 ist es mit 750 Schülern und 65 Kollegen eng.“ Übergangsweise, bis die vakante Stelle Lipperts besetzt wird, übernimmt sein bisheriger Stellvertreter Thomas Benkert die Leitung der Schule.
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- Matthias Lippert hat viel am RöGy bewegt.: Foto: Segovia