2020 stehen viele Großprojekte an
Die Bezirksbürgermeister von Lüttringhausen und Lennep geben einen Ausblick auf die Themen.
Von Cristina Segovia-Buendía
Neues Jahr, neues Glück, 365 neue Chancen, heißt es zum Jahresende umgangssprachlich im Volksmund. Für Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU) lautet die Devise 2020 eher: abschließen, fortsetzen, neufassen. Es geht um Beschlüsse, welche die Entwicklung des Stadtteils steuern sollen. Für den Lüttringhauser Anzeiger / Lennep im Blick wagt Stuhlmüller einen Ausblick.
Abgeschlossen werden soll etwa das Thema zur Gestaltung des Rathausumfelds. „In der ersten Sitzung 2020 (12. Februar) wollen wir in der Bezirksvertretung den abschließenden Beschluss fassen.“ Lange wurde über die Gestaltung diskutiert, unter anderem auch über einen vom Heimatbund Lüttringhausen favorisierten Brunnen. Der Kompromiss: Ein kleines Wasserspiel soll sich in die kleine Parkanlage einfügen. „Die Maßnahme soll sich an die Rathaussanierung anschließen und im zweiten Halbjahr erledigt sein“, sagt Stuhlmüller. Fortsetzend beschäftigen werden sich die Lokalpolitiker dagegen mit dem Bebauungsplan Am Schützenplatz. „Die Beschlüsse dafür wurden bereits im Oktober gefasst, sodass wir das Ganze für 2020 auf den Weg bringen. Aber über die Vermarktung der Grundstücke wird sicher noch mal gesprochen werden müssen.“
Auch das Radverkehrskonzept und die Planung zur Umsiedlung der Stadtteilbücherei in die alte Feuerwehrwache wird die BV weiter beschäftigen. Doch nicht nur das: „Wir werden uns auch noch mal mit dem Stadtwaldteich auseinandersetzen müssen und der Frage, welche Bedeutung er für unseren Stadtteil hat.“ Wie in der Vergangenheit berichtet, drohte der Teich im trockenen Sommer zu verlanden. Die Idee der Bürgerschaft, den Teich tiefer auszubaggern, um größere Wassermengen darin zu speichern, müsse diskutiert werden. „Wir werden aber sicherlich auch über die ärztliche Versorgung in Lüttringhausen nachdenken müssen.“ Der Ärztemangel sei im ganzen Stadtgebiet akut, habe die BV 2019 von Amtsarzt Dr. Frank Neveling erfahren. Die Verkehrsinsel auf der Kreuzbergstraße, die erst kürzlich und zum wiederholten Male angefahren wurde, müsse überdacht werden, urteilte Stuhlmüller. „Vielleicht braucht sie eine besondere Gestaltung, um sie für die Autofahrer optisch hervorzuheben.“
Die Kommunalwahl im September 2020 bereite ihm keine Sorge. In Lüttringhausen sei die Zusammenarbeit zwischen den Bezirksvertretern, egal welcher Partei, gut: „Wir haben gleichgelagerte Interessen, den Stadtteil voranzubringen. Es gibt kaum Themen, die politisch so umstritten wären, und ich denke, das wird auch nach der Kommunalwahl so bleiben.“
Von Anna Mazzalupi
Was wird 2020 wichtig in Lennep?
Auch Lenneps Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) wagt einen Ausblick für den LA/LiB. Für das neue Jahr erwarte er eine Menge Stadtentwicklung. Denn nicht nur das Designer Oulet Center (DOC) wird Veränderungen mit sich bringen. Ein wichtiger Baustein werden die Planungen zur Revitalisierung der Kölner Straße sein. Baudezernent Peter Heinze habe zugesichert, dass diese Planungen angegangen, und wenn möglich, auch bereits 2020 mit der Umsetzung begonnen werden soll. „Das ist ein wichtiges Puzzlestück“, betont Kötter. Ein gut aufgestelltes Konzept erwartet er zudem für den Übergang des DOC in die Altstadt, damit die Touristen auch in Lenneps Kern gelockt werden. Dazu sollen die Ergebnisse der Werkstatt einfließen. „Ich hoffe, dass auch die Umbauarbeiten an der Ring- und Rader Straße zügig vorangehen.“
Ob es aber 2020 überhaupt mit den Arbeiten zum DOC losgehen kann, ist bisher noch fraglich. Zwar hat die Stadt Wuppertal nach jahrelangem Streit die Klagen gegen das Bauvorhaben zurückgezogen. Es stehen aber nach wie vor Klagen aus Lennep offen. Kötter hofft, dass der Oberbürgermeister im neuen Jahr eine Einigung erzielen kann. „Ich wünsche mir, dass die Signale Richtung DOC positiv ausfallen“, ergänzt er.
Weiterhin ein wichtiges Thema wird 2020 zudem die Entwicklung der Gewerbeflächen am Gleisdreieck sowie den Erdbeerfeldern sein. Speziell im Fall des Gewerbegebietes Gleisdreieck werde die BV Lennep besonders auf das noch ausstehende Mobilitätsgutachten achten, um der Sorge der Bergisch Borner gerecht zu werden.
Zudem steht für Lennep ein wichtiges Jubiläum an: das Röntgenjahr. Denn die Entdeckung der X-Strahlen jährt sich zum 125. Mal, und Röntgen hätte seinen 175. Geburtstag gefeiert. Dafür wünscht sich Kötter, dass auch das Nebenhaus wieder im neuen Glanz erstrahlt. Der bisherige Anblick sei traurig. „Das wäre eine große Blamage für die Stadt“, betont er.
Außerdem könnte die Kommunalwahl im nächsten Jahr die lokalpolitischen Landschaft im Stadtteil verändern. Wieder als Lenneps Bezirksbürgermeister zu kandidieren, sei für ihn klar. „Was aber nicht heißt, dass nicht auch ein anderes Amt möglich wäre“, ergänzt er mit Blick auf die noch anstehende Kandidatenwahl seiner Partei für das Amt des Oberbürgermeisters.
Bildquellen
- : Andreas Stuhlmüller, Bezirksbürgermeister Lüttringhausen. Foto: LA/LiB