Situation ist untragbar

Der Zustand des ehemaligen Möbelhauses am Lenneper Bahnhof birgt immer mehr Gefahrenpotenzial. Jetzt flog ein Fahrrad aus dem Bau auf die Straße.

VON STEFANIE BONA

Vor drei Tagen, am 18. Januar, flogen gegen Mittag plötzlich Fahrradteile aus dem ersten Stock der Bauruine neben dem Lenneper Bahnhof und landeten auf dem Radweg direkt vor der Tür. Eine Autofahrerin musste plötzlich und ohne Vorwarnung über die Teile steuern, Sekunden später flog ein altes Fahrrad hinterher. So jedenfalls schildert ein Augenzeuge die Situation und wandte sich damit postwendend an die Lenneper Bezirksvertretung. So wird die unendliche Geschichte um das marode Bauwerk wieder einmal zum Gegenstand der Diskussion in der BV.

Brandgefährlich

„Die Autofahrerin hatte unendliches Glück, weil die Teile auch die Winschutzscheibe des Autos hätten zerschlagen können“, heißt es in dem Bericht weiter. Eine brandgefährliche Situation, zumal die Tochter der Fahrerin auf dem Beifahrersitz gesessen habe. Genauso sah sich der Zeuge als Radfahrer durch die herabgeworfenen Teile bedroht. Die Pkw-Fahrerin habe die Polizei benachrichtigt, die sich vor Ort der Sache angenommen habe. Genau wie viele andere Lenneperinnen und Lenneper fragt sich nun der Einwohner, wann Stadt und Politik diesem unhaltbaren Zustand endlich ein Ende bereiten. Wie berichtet, hat vor längerer Zeit ein Investor das Gelände erworben, um dort Wohnbebauung zu errichten. Die erteilte Genehmigung zum Abbruch des Gebäudes verlor bereits ihre Gültigkeit, wie die Verwaltung der BV im vergangenen November mitteilte. „Wann endlich schaffen Sie es als Politiker, den Eigentümer hier in die 
Schranken zu weisen“, lautet nun auch die Frage in dem Schreiben an die Bezirksvertretung. Der provisorischer Verbau und die Sicherung der Ruine führe seit vielen Jahren ins Leere. Es müsse seitens der Stadt doch langsam an der Zeit sein, dem Eigentümer per Beschluss den kurzfristigen Abriss der Bauruine aufzuerlegen. Notfalls müsse darüber gerichtlich entschieden werden. Es sei im Sinne aller Verkehrsteilnehmer und auch aller Lenneper, hier endlich für eine Lösung zu sorgen. Im Rahmen der Fragestunde für Einwohner soll das Thema in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Lennep am 2. Februar behandelt werden.