Rund um die Lunge: Infoveranstaltung im Sana-Klinikum
Lungenerkrankungen gehören zu den weltweit häufigsten Erkrankungen überhaupt. Doch die meist chronischen Krankheiten wie beispielsweise Asthma oder COPD werden oft nicht wirklich ernst genommen. Das bestätigt auch Prof. Dr. Burkhard Sievers, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin am Sana-Klinikum Remscheid: „Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege, die zu einer Verengung der Bronchien, Beklemmung in der Brust, Husten, pfeifenden Atemgeräuschen bis hin zu Atemnot führen kann. Da Asthma meist in Schüben auftritt, kann es nach einem beschwerdefreien Zeitraum, in dem sich die Symptome zwischenzeitlich bessern oder ganz verschwinden, beispielsweise zu vorübergehenden Perioden mit Husten und Atemnot oder auch zu einem akuten Asthmaanfall kommen. Betroffene sollten dann wissen, was in diesem Falle zu tun ist und passende Notfallmedikamente parat haben“. Eine regelmäßige Kontrolle durch den Arzt gewährleistet, dass die Therapie stets auf dem aktuellem Stand und auf das Krankheitsbild des Patienten angepasst ist.
Auch COPD, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, an der in Deutschland ca. 6,8 Millionen Menschen leiden, wird häufig fälschlicherweise bagatellisiert. „Unter einer COPD (chronic obstructive pulmonary disease) versteht man eine chronische Erkrankung der Lunge, die auf entzündeten und dauerhaft verengten Atemwegen beruht“, erklärt Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser, Oberarzt und Leiter der Pneumologie am Sana-Klinikum Remscheid. COPD weist einen schleichenden Verlauf und Progress auf. „Circa 40 Prozent der Betroffenen kennen ihre Diagnose nicht. Ist man von der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung betroffen, verschlechtert sich der Zustand kontinuierlich, funktionelle Störungen (Atemnot) werden erst dann realisiert, wenn die Erkrankung weit vorangeschritten ist“, so der Pneumologe weiter. Bis zu 90 Prozent aller Patienten mit COPD sind aktuelle Raucher oder haben mal geraucht. Somit ist Rauchprävention die entscheidende Maßnahme, um langfristig die Häufigkeit der COPD zu vermindern. „Viele Raucher klagen schon recht früh über Husten und Auswurf, typische Symptome für die COPD, ohne dass dann schon eine entsprechende Verengung der Atemwege vorliegt, welches zur Luftnot führt. Sie sind zwar „at risk“, aber bagatellisieren ihre Symptome“, fügt Dr. Heinz-Wilhelm Esser hinzu. Die Veränderungen, die durch die COPD entstehen, sind irreversibel und damit ist eine komplette Heilung nicht möglich. Aber das weitere Voranschreiten kann verhindert werden.
In dem Patientenseminar „Es ist noch viel Luft nach oben“ am 7. Mai 2019 ab 18 Uhr im Forum Ovale des Sana-Klinikums Remscheid geben Experten Auskunft über Erkrankungen der Lunge, welche vorbeugenden Maßnahmen es für Menschen mit und ohne Lungenerkrankungen gibt, wie die aktuellen Therapie- und Forschungsansätze bei den verbreiteten Lungenerkrankungen sind und beantworten individuelle Fragen. Zudem können Interessierte die Lunge als begehbares Organ durchwandern.