Plan für Außenbereichssatzung
Die Anwohner der Ortschaft Spelsberg fühlen sich überrascht von den Plänen und fürchten Konsequenzen.
Eine Beschlussvorlage für die beschauliche Siedlung Spelsberg hat die ganze Ortschaft in Alarmbereitschaft versetzt. Die anvisierte Aufstellung einer Außenbereichssatzung wirft bei den Anliegern viele offene Fragen auf. Deshalb kamen sie zur Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lüttringhausen, bei der das Thema zur Vorberatung auf der öffentlichen Tagesordnung stand.
Beteiligung der Öffentlichkeit
Würde die Außenbereichssatzung beschlossen, würde damit lediglich ein Rahmen geschaffen, um eventuelle Veränderungen oder Ergänzungen an den bestehenden Häusern leichter vornehmen zu können oder Neubauten auf den freien Flächen durchzuführen, erklärte Christina Kutschaty, neue Fachdienstleiterin Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften bei der Stadt. Insgesamt handelt es sich hierbei um eine etwa 0,84 Hektar große Fläche, die vor allem durch Ein- bis Zweifamilienhäuser sowie landwirtschaftliche Nutzung geprägt ist. Durch die neue Satzung solle „weiterer Leerstand und der sukzessive Verfall von Gebäuden vermieden werden“, heißt es in der Drucksache 15/5840. Neubauten müssten sich dabei an dem bereits vorhandenen Bestand in der Siedlung halten.
Verkommen sei nur ein Haus in der Hofschaft, merkten die Anwohner an, die während einer von Jürgen Heuser (SPD) und Jürgen Koball (Linke) vorgeschlagenen kurzen Unterbrechung der BV-Sitzung Gelegenheit hatten, sich zum Thema zu äußern und Fragen zu stellen. Der Rest der zum Teil 300 Jahre alten Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, seien in einem guten Zustand. Die Anwohner befürchten, dass ein „Rattenschwanz“ an Konsequenzen und Kosten auf sie zukommen könnte, etwa für den Kanalanschluss oder den Ausbau der Infrastruktur.
Zudem könne Mehrverkehr hinzukommen, wenn sich, wie in der Vorlage angeregt, mehr Handwerk im Ort ansiedeln würde. Außerdem fürchten die Spelsberger um die Beschaulichkeit des Örtchens, die auch Wanderer und Spaziergänger anziehe. Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU) versuchte die Spelsberger zu beruhigen. Der „Mini-Bauplan“ solle eine Entlastung für alle bringen, keine Belastung, versicherte er. Darüber hinaus werde vor einem Beschluss zunächst einmal eine Öffentlichkeitsbeteiligung als nächster Verfahrensschritt folgen. Bedenken und Meinungen dürfen während der Offenlage der Satzung im Rathaus eingereicht werden. Die Pläne können unter anderem online auf der Seite der Stadt eingesehen werden. Zusätzlich bot Kutschaty den Anwesenden an, einen separaten Termin mit dem zuständigen Sacharbeiter zu vereinbaren, der Plan und Verfahren erläutern und offene Fragen klären kann.