Das Schild hängt schon mal. Mit diesem Hinweis an der Stadionmauer macht der Investor auf sein Vermietungsbüro aufmerksam.
VON STEFANIE BONA
Es geht voran mit den Planungen für das Outlet Remscheid. Gerade hat Investor Philipp Dommermuth im ehemaligen Platzwartdomizil des Lenneper Röntgen-Stadions ein Vermietungsbüro eröffnet. „Das Büro ist ein Meetingraum und Anlaufstelle für Mietinteressenten, die nach Lennep kommen“, erklärte er auf Nachfrage unserer Redaktion. Ziel sei, potenzielle Mieter, die im künftigen Outlet ein Geschäft eröffnen wollen, nach vorher verabredeten Termine über das Areal zu führen, „damit sie eine Vorstellung von dem entwickeln, wo ihr Shop sein könnte.“ Konkrete Mietverhandlungen würden dann folgen. Derzeit werden die Pläne für ein Outlet am Rand der Lenneper Altstadt konkretisiert und unter anderem wichtige Gutachten, unter anderem zum zu erwartenden Verkehrsaufkommen, in Auftrag gegeben.
Tiefgarage unter dem Jahnplatz
Entgegen ersten Ideen, unter dem Kirmesplatz eine Tiefgarage zu errichten, soll diese nun unter dem Jahnplatz und dem Grundstück des leer gezogenen Schulgebäudes entstehen. Von der Kostenseite sieht Dommermuth hier keine Vorteile. Vielmehr schaffe Parkraum an dieser Stelle eine gute Verbindung zwischen Outlet und Stadtkern. „Ich habe die Hoffnung, dass die Outlet-Kunden von dort ab Tag eins der Eröffnung einfach den Weg in die Altstadt finden“, sagte er. Deshalb soll es von der Tiefgarage verschiedene Aufgänge – auch in Richtung Ortskern – geben. Somit könne die Zeit bis zur endgültigen Fertigstellung des gesamten Outlets besser überbrückt werden. Denn bislang hält der Investor an seinen Plänen, zunächst auf dem Stadion-Gelände und in einem zweiten Bauabschnitt die Grundstücke bis zum Rand der Altstadt zu bebauen, fest. Dies hatte vor allem in der Bezirksvertretung Lennep für Unmut gesorgt, da dann zu befürchten sei, dass die angestrebte Belebung Lenneps ausfallen könnte, weil die auswärtigen Besucher sich in diesem Fall nur auf das Outlet konzentrieren würden. Doch will der Investor durch den Bau in Etappen sicherstellen, dass er die Ladenlokale auf einem begrenzten Areal lückenlos vermieten kann. Denn Besucher und auch Mietkunden sollten keine Leerstände präsentiert werden. „Wir arbeiten aber mit Hochdruck daran, alles so schnell wie möglich zu vermieten.“ Wenn dies zügig gelinge, müsse man gegebenenfalls noch einmal neu nachdenken. „Ich bin ein sicherheitsdenkener Mensch. Lieber erstmal tief stapeln, um die gesteckten Ziele zu erreichen“, so Dommermuth, der auf einen Baustart im Jahr 2025 hofft. Die Eröffnung des Outlets ist dann für 2027 geplant. Hinsichtlich des Bebauungsplans, der bekanntlich bei den DOC-Planungen des früheren Investors McArthurGlen gerichtlich in letzter Instanz gekippt worden war, sagte er: „Wir verwenden größte Mühe darauf, das Ganze wasserdicht zu machen.“
Investor trifft sich mit Outlet-Kritikern
Gegen mögliche Klagen habe man indes keine Handhabe. „Wir sind ein freies Land. Wer klagen will, wird dieses Recht in Anspruch nehmen.“ Gleichwohl hat sich der Investor am Donnerstagabend mit den Outlet-kritischen Stimmen getroffen. Auf Einladung der Fraktion der Linken nahm er an einem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative Lennep und der Wählergruppe echt.Remscheid teil.
„Es war ein offenes, freundliches und konstruktives Gespräch und wir bedanken uns recht herzlich für die Bereitschaft, sich auch mit den kritischen Stimmen des Projekts auseinanderzusetzen und für das Angebot im Dialog zu bleiben“, teilt die Linke mit. Dennoch sehe man insbesondere die Auswirkungen auf die Verkehrs- und Parksituation in Lennep sowie den Einzelhandel in der Remscheider Innenstadt weiterhin skeptisch und sorge sich um die ökologischen Folgen des Vorhabens. „Wir bleiben weiter am Thema dran und werden das Projekt auch zukünftig kritisch, konstruktiv begleiten“, so die Ankündigung der Outlet-Kritiker. Philipp Dommermuth bewertet das Gespräch ebenso als freundlich und konstruktiv. Derweil bleibt er bei seiner festen Überzeugung: „Wir werden es schaffen, durch das Outlet die Lenneper Altstadt wiederzubeleben.“
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