Kontroverse um die Kölner Straße

Kontroverse um die Kölner Straße

Die Kölner Straße hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Geschäften verloren. Eine Neugestaltung könnte die Attraktivität der innerstädtischen Straße erhöhen.

VON STEFANIE BONA

Überlegungen zur Umgestaltung der Kölner Straße in Lennep gibt es seit Jahren, eigentlich seit Jahrzehnten. Und trotz eines neuerlichen Anlaufs geht es an der Hauptdurchfahrtstraße in Lennep nicht voran. Wie sich am Montagabend bei einer öffentlichen Fraktionssitzung der CDU im Röntgen-Museum gezeigt hat, treiben insbesondere die anliegenden Geschäftsleute zwei Dinge um: Stellplätze, so der einhellige Tenor aus diesen Reihen, dürften keinesfalls wegfallen. Und: Um konkreter planen und damit Veränderungen anstoßen zu können, solle man warten, bis die Outlet-Pläne in trockenen Tüchern seien.

Packen Sie die Pläne ein!“

Die Stadtverwaltung kam indes dem aus der Politik geäußerten Wunsch nach, drei Planvarianten zu erarbeiten. Diese sehen zum einen ein Festhalten am Status quo mit flankierenden Maßnahmen wie breiteren Bürgersteigen und mehr Bäumen vor, der Zwei-Richtungs-Verkehr würde danach beibehalten werden. Eine weitere Variante sieht eine Einbahnstraßenregelung zwischen der Straße am Johannisberg und der Bahnhofstraße vor, um auch dort für mehr Aufenthaltsqualität und Verkehrsberuhigung zu sorgen. Und die dritte, offenkundig von der Stadt favorisierte Möglichkeit wäre eine lange Einbahnstraße und damit ein Umlenken des Verkehrs ab Kreishaus auf die Robert-Schumacher-Straße. Doch auch hier gab es ein klares Veto der anwesenden Gewerbetreibenden: „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Angst um ihre Arbeitsplätze“, sagte etwa Guido Rötzel von gleichnamigen Edeka-Markt im ehemaligen Hertie-Gebäude. Sie sorgten sich um Umsatzrückgänge durch Baustellentätigkeit und eine erschwerte Zufahrt zum eigenen Parkplatz. „Dies ginge ganz klar zu Lasten meiner Beschäftigten“, hob Rötzel hervor. Auch Apothekerin Claudia Hussel-Kapitza und Klaus Kreutzer, Inhaber des gleichnamigen Sanitätshauses und Vorsitzender des Verkehrs- und Fördervereins Lennep, äußerten Bedenken ob des Frequenzverlustes bei einer Einbahnstraßenregelung und durch den Wegfall von Parkplätzen. „Das Ohr sollte bei den Gewerbetreibenden und Dienstleistern der Kölner Straße sein. Packen Sie die Pläne ein und warten Sie damit, bis wir eindeutigere Signale zum Outlet haben“, appellierte Kreutzer. Baudezernent Peter Heinze, der gemeinsam mit Jonas Pickhardt, Verkehrsingenieur bei der Stadt, die Pläne vorstellte, war ob des Gegenwindes leicht genervt: „Wir haben gerade seitens der Politik immer wieder gehört: Es dauert alles zu lange und ihr kommt nicht in die Hufe. Jetzt legen wir etwas vor und es ist auch nicht richtig.“ Doch seien die vorliegenden Planungen nicht in Stein gemeißelt und man könne über alles reden und nachjustieren. „Es ist alles eine Diskussionsgrundlage und wir gehen auf jeden Fall in die Moderation des Prozesses“, kündigte Heinze an. Bärbel Beck, Inhaberin des Modehauses Johann und Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes der Region Bergisches Land im Handelsverband NRW regte einen Gesprächskreis aller Betroffener, der Verbände und der Stadt an, um die Dinge voranzutreiben und dabei in die gewünschte Richtung zu lenken.

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