Kommentar: Politische Diskussionsrunde ohne Diskussionsfreude
Beim traditionellen Kottenbutteressen des Heimatbundes wurden auch in diesem Jahr wieder Themen angesprochen, die Lüttringhausen bewegen. Einzig Diskussionsfreude vermochte nicht richtig aufzukommen. Dass der Oberbürgermeister das Kottenbutteressen als „Pflichttermin für die Verwaltung“ bezeichnete, adelte die traditionelle Neujahrsveranstaltung des Heimatbundes erneut. Dass er als Chef der Verwaltung bei Punkten, die zur Diskussion getaugt hätten, seine Einschätzung immer gleich energisch kundtat, bremste lebhafte Auseinandersetzungen eher aus. Wer mag seinem Chef schon in aller Öffentlichkeit widersprechen, wenn dessen Meinung gerade alle gehört haben?
Im neugestalteten Rathauspark sollen mehrere Parkplätze angelegt werden, da komme man nicht drum herum, verkündete der OB. Nach Auskunft von Jörg Schubert, Leiter des städtischen Fachdienstes Bauen, Vermessung und Kataster (vgl. LA/LiB 42/2018, S.4) sind jedoch nur die Anzahl der Parkplätze, die beim Bau des Rathauses 1907 geplant wurden, vorgeschrieben. Viele dürften das nicht gewesen sein.
Dass es die Lüttringhauser Stadtteilbibliothek noch gibt, ist ein Segen, unbestritten. Doch mit Blick auf eine altersgerechte Quartiersentwicklung täte eine Diskussion darüber gut, ob Leerstand oder Barrierefreiheit höher zu bewerten sind. Die Bibliothek solle zentral bleiben, doch wäre sie das auch auf dem ehemalige Gelände der Grundschule Eisernstein, wenn es dort einen Neubau gäbe. Die „Neue Mitte“ Lüttringhausens ist dort, die Feuerwache ebenfalls. Ein solcher Bau, gerne als Gemeinschaftsaktion mit dem Verein Wohnraum 55+, würde Klausen wieder mehr ans Dorf anschließen.
Der Oberbürgermeister übernimmt die Schirmherrschaft über die GertenBUCHstraße, vielleicht diskutiert man dort nochmal?
Am Rande des Kottenbutteressens sprach rs1.tv mit der Vorsitzenden Christiane Karthaus und dem Leiter des Kulturkreises Volker Beckmann.