LLA 47-24 Nonprint vom 21. 11. 2024
Impfstart geglückt
Gestern wurden Bewohnerinnen und Bewohner der Alloheim Pflegeresidenz sowie Mitarbeitende von Pflegeeinrichtungen gegen das Coronavirus geimpft. Ralf Könntgen war einer der Ersten, der das Vakzin von Biontech und Pfizer erhielt.
In der Alloheim Pflegeresidenz an der Burger Straße wurden am Sonntag erfolgreich die ersten Remscheider gegen das Coronavirus geimpft. Schwierigkeiten gab es nur bei der Lieferung: Statt der vorgesehenen 180 Dosen kamen aufgrund eines Kommunikationsfehlers nur 120 an. Die fehlenden Impfungen werden mit der nächsten Fuhre in dieser Woche nachgeliefert. Bis Jahresende sollen 1.040 Remscheider die erste von zwei Impfungen erhalten haben. Erleichtert, fast schon euphorisch trat die niedergelassene Ärztin und Leiterin des Remscheider Impfzentrums Dr. Andrea Saniter nach dem ersten Impftag am Sonntagabend vor die Öffentlichkeit, obwohl sie die Nacht davor nicht gut geschlafen habe, wie sie offen zugab. Zu aufgeregt sei sie gewesen. Doch dafür habe es im Nachhinein betrachtet wohl keinen Grund gegeben: „Es hat alles toll geklappt.“ Die Residenzleiterin Alexandra Bläsing und ihr Team hätten eine großartige Vorarbeit geleistet, nachdem sie erst vor wenigen Tagen von dem Impftermin erfahren hatten. „Wir haben im Vorfeld die ersten Fragen geklärt, etwa wer geimpft werden kann, ob Vorerkrankungen oder bestimmte Medikamente zum Ausschluss führen“, erklärte Saniter. Nach jetzigem Kenntnisstand und den Vorgaben der EMA (Europäische Arzneibehörde) gebe es keine Ausschlusskriterien für die Impfung, außer wenn Impfwillige bereits einen anaphylaktischen Schock (schwere allergische Reaktion) aufgrund anderer Arzneimittel erlebt haben. Am Sonntag gegen 11.30 Uhr wurde schließlich der 60-jährige Ralf Könntgen als einer der ersten Remscheider geimpft. Alle Impflinge hätten das Vakzin bislang gut vertragen. Geimpft wurden letztendlich 45 impfwillige Bewohner und 22 Mitarbeiter der Alloheim Pflegeresidenz, die sich bislang nicht mit dem Coronavirus infiziert haben und zum Zeitpunkt der Impfung auch keine Erkältungssymptome oder Fieber aufwiesen. Die übrigen Dosen wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Remscheider Einrichtungen verabreicht, die sich ebenfalls im Alloheim impfen ließen, wie Einsatzleiter und Feuerwehrchef Guido Eul-Jordan berichtete: „Wir wollten keine Impfdosen über Nacht lagern und durch die Stadt transportieren, das geht aufgrund der Kühlung auch nicht.“ Glücklicherweise hätten sich die übrigen Impflinge relativ spontan bereit erklärt, im Alloheim vorbeizufahren, um sich dort impfen zu lassen. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Krisenstabsleiter Thomas Neuhaus sprachen von einem „wichtigen Tag für die Stadt“ und von einem „hervorragenden und professionellen Impfteam.“ Unterstützung erhielt Dr. Saniter von ihren Kollegen Dr. Jörn Kohnke und Dr. Bettina Stiel-Reifenrath, Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung. „Es hat Spaß gemacht, es ist alles rund gelaufen und die Zusammenarbeit hat super funktioniert“, fasste Stiel-Reifenrath den Tag zusammen. Bevor das Vakzin von Biontech und Pfizer verabreicht wurde, erklärte Dr. Kohnke, wurde es von einem Apotheker begutachtet und schließlich mit physiologischer Kochsalzlösung rekonstituiert.
Gut zu wissen
Am Mittwoch werden weitere 490 Impfdosen nach Remscheid geliefert, am Donnerstag weitere 430. Insgesamt wird das mobile Impfteam an diesen beiden Tagen zehn Senioren- und Pflegeeinrichtungen aufsuchen, um Bewohner und Personal vor Ort zu impfen. Ab dem 17. Januar wird den bereits Geimpften die zweite Dosis verabreicht. Wann sich die übrigen Remscheider der ersten Impfpriorität (Senioren ab 80 Jahren, die nicht in Pflegeheimen wohnen sowie Berufsgruppen mit sehr hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen) impfen lassen können, steht noch nicht fest.
Foto: Stadt Remscheid/Guido Eul-Jordan