Im nächsten Oktober ist Schluss
Bei einem Pressegespräch machte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz heute Morgen seine Entscheidung öffentlich, im nächsten Herbst nicht mehr für das Amt zu kandidieren.
VON STEFANIE BONA
Burkhard Mast-Weisz wird bei der Kommunalwahl im nächsten Herbst nicht mehr für das Amt des Remscheider Oberbürgermeisters kandidieren. Das gab der 68-Jährige heute Morgen bei einem Pressegespräch bekannt, nachdem er zuvor den Verwaltungsvorstand, den Ältestenrat und per Mail seine Mitarbeitenden informiert hatte. „Die Entscheidung ist mir unglaublich schwer gefallen. Ich mache meine Arbeit unheimlich gerne. Aber ‚forever young‘ gilt eben auch für mich nicht“, bekannte der OB, der im Sommer wegen gesundheitlicher Probleme zwangsweise eine Auszeit nehmen musste. „Ich habe zwischen Mai und August viel Zeit zum Nachdenken gehabt“, merkte er an. Dabei sei ihm klar geworden: „Wenn ich kandidiere, muss es für die gesamte Legislaturperiode sein.“ Zwar fühle er sich wieder fit und gesund, arbeite nach mehreren kleineren Schlaganfällen nur noch an kleineren Einschränkungen. Aber: „Ich musste mich jetzt entscheiden. Auch, damit potenzielle Nachfolger ausreichend Zeit für den demokratischen Wettbewerb haben.“ Jetzt herrsche Klarheit, damit sich die Parteien für den Wahlkampf aufstellen könnten. Mast-Weisz betonte, dass er keinen Einfluss auf den Entscheidungsprozess der SPD nehmen werde, der er seit beinahe 40 Jahren angehört. Doch setzt er seine Partei und auch die politischen Mitbewerber jetzt natürlich unter Zugzwang. Es sei wohl schon so, dass man in der CDU Remscheid mit der Frage: „Macht er`s nochmal oder nicht?“, seinen Entschluss abgewartet habe. Denn der beliebte Amtsträger war bei den letzten Kommunalwahlen zweifelsohne das sprichwörtliche Zugpferd. Wer für die Sozialdemokraten nun antreten werde, darüber wolle er nicht spekulieren. „Ich kenne Köpfe, die sich das vorstellen können. Darüber wird nun zu diskutieren sein. Und jetzt kann der Wettstreit beginnen.“
Dass die Kommunalwahl 2025 nun nicht mit der Bundestagswahl zusammenfallen werde, weil in Berlin aller Voraussicht nach spätestens im Frühjahr gewählt werde, sei ein Vorteil, um sich kommunal besser zu profilieren und sichtbarer zu werden, glaubt OB Mast-Weisz.
Weiter mit voller Kraft
Bis dies soweit ist, werde er mit voller Kraft und unverändertem Einsatz für Remscheid arbeiten. „Ich spüre eine große Verantwortung für meine Stadt“, betonte er. Es gebe noch viel zu tun, für das er Lösungen suchen wolle. Dazu gehöre unter anderem die schwierige finanzielle Lage Remscheids, aber genauso das Thema Bildung mit Schulen und Kitas sowie die personelle Aufstellung im Rathaus. Gleichwohl sei Aufhören in einer politisch herausfordernden Zeit schwierig. Jetzt sei es aber auch darum gegangen, Verantwortung für ihn selbst zu übernehmen. Burkhard Mast-Weisz ist seit 23 Jahren im Dienst der Stadt Remscheid, zunächst als Sozialdezernent, später als Oberbürgermeister. „Meine Familie hat mich während dieser Zeit nicht allzu viel gesehen“, räumte er ein. Die Jahre nach dem Amt wolle er aber noch aktiv gestalten können, mit Zeit und Raum für Reisen, um an seinem Haus ein paar lange vernachlässigte Dinge zu erledigen und vor allem, um sich um seine bald vier Enkelkinder zu kümmern. Alleine die Rolle des Großvaters auszufüllen, liege ihm aber sicherlich nicht. „Ich werde bestimmt politisch und ehrenamtlich aktiv bleiben“, so Mast-Weisz. Dass er kurz nach Bekanntgabe seiner Entscheidung zahlreiche Mails mit ehrlichem Bedauern über seinen Entschluss erhalten habe, hat ihn indes gefreut und auch gerührt.
Bildquellen
- Mast-Weisz, Burkhard_bona_22.24: LLA Foto: bona