Heimatbund ist weiterhin auf Erneuerungskurs
Christiane Karthaus wurde im Amt der Vorsitzenden bestätigt. Vorschlag für Badepärchenbrunnen löst Emotionen aus.
Der Heimatbund Lüttringhausen will sich stetig erneuern. Mit dem Ziel übernahm Christiane Karthaus vor einem Jahr den ersten Vorsitz von Peter Maar. Bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend in der Gaststätte Neuenhof wurde sie einstimmig für drei weitere Jahre im Amt bestätigt. „Mit großem Engagement und Erfolg haben Sie sich im ersten Jahr offen gezeigt für Neuerungen. Das verdient Lob und Anerkennung“, betonte Beiratsvorsitzender Karl-Heinz Meermagen.
Emotionale Diskussion
Neben neuen Veranstaltungen, wie der XMAS-Party oder das Golden Eagle Summerfestival, setzt der Verein nun auch vermehrt auf die Einbindung der Jugend, die ab sofort mit Charly Schulte und Sarah van Zuitphen ebenfalls im Beirat vertreten ist. Die „Jugend im Heimatbund“ stellt eine eigene Gruppierung innerhalb des Heimatbundes dar. Sie stellte die neuen Mitgliederausweise mit einem integrierten Chip vor, die die Mitglieder ab 2019 erhalten sollen. Volker Beckmann, ebenfalls frisches Mitglied im Beirat, wird sich künftig um die Organisation des Kulturkreises kümmern und hofft auf viele Impulse für spannende Veranstaltungen und Locations.
Ein Impuls des Heimatbundes allerdings bewegt die Gemüter. Das zeigte sich, als Künstler Thomas Schulte, der kurz zuvor zum zweiten Vorsitzenden des Heimatbundes gewählt wurde, noch einmal die Idee eines Brunnens für die Skulptur des alten Badepärchens hinter dem Rathaus vorstellte. Um eine besseren Eindruck von dem Vorschlag zu erhalten, wurde die Landschaftsarchitektin Aletta Mortsiefer damit beauftragt, einen Entwurf zur Gestaltung der kleineren Parkanlage auszuarbeiten. Dieser Vorschlag soll eine Alternative zu den von der Stadt ausgearbeiteten Pläne darstellen und einen kreativen Impuls geben, erklärte Schulte. „Wir können nicht bestimmen. Aber wir können uns einbringen“, erklärte Christiane Karthaus.
Die achteckige Form des Rathausturmes gibt in Mortsiefers Plan die Struktur für den Park vor und wird für den Rahmen des in der Mitte möglichen Brunnens aufgegriffen. Dieser Rahmen könnte eine Höhe von bis zu 45 Zentimetern haben und als Sitzfläche dienen. Eine wassergebundene Wegdecke könnte kostensparender sein, merkte die Landschaftsarchitektin an. Ergänzende Natursteinpflaster und pflegeleichte Pflanzen, wie Schilf oder Gras, runden den Entwurf ab. Das Becken des Brunnens könnte in Anlehnung an die Historie beispielsweise mit blauen Mosaiksteinen versehen werden. Das Badepärchen würde dann auf einer Wasserfontäne illusorisch schweben. Über die genauen Kosten für den Brunnen wurde nicht gesprochen. Fest steht aber: Für die Finanzierung und Instandhaltung käme der Heimatbund auf.
Der Wunsch, den hinteren Teil des Rathauses in einen zentralen Treffpunkt – auch durch einen Brunnen – zu inszenieren, wurde bei einigen der Wortführer klar. Der Entwurf kam allerdings nicht bei allen Anwesenden gut an. Dr. Gerhilt Dietrich (SPD) etwa empfindet das Konzept für den Brunnen nicht gelungen. Sie verstehe nicht, wieso man die 500 Kilo schwere Skulptur in der Höhe an eine Eisenstange anbringen solle und kritisierte außerdem das Vorgehen des Vereins. Auch Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU) äußerte sich kritisch. Persönlich sähe er die Figur an einer Steele wie vorgesehen im bereits fertiggestellten Parkteil an der Gertenbachstraße. Zudem sei die Bedeutung des Pärchens nicht so groß, um einen solch „mächtigen“ Brunnen zu installieren. „Die Begeisterung innerhalb der Bevölkerung hält sich in Grenzen“, sagte er. Dennoch wolle er die Diskussion bis zur Entscheidung der Bezirksvertretung offenhalten. „Wir werden uns ernsthaft und gewissenhaft mit dem Thema Brunnen befassen“, versprach Stuhlmüller.
Den Entwurf von Mortsiefer will der Heimatbund an Dirk Buchwald weiterreichen, der für die Stadt derzeit die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten für den zweiten Teil des Rathauses erarbeitet. Er wurde in der Oktobersitzung der Bezirksvertretung Lüttringhausen zudem damit beauftragt, eine weitere Variante mit Brunnen zu entwerfen.