Mit der Verkehrssicherheitsaktion „Siehst du mich?“ machten drei Lüttringhauser Grundschulen auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam.
Es wirkt wie ein einziges großes Warnschild: In Reih und Glied standen die rund 196 Kinder der Ganztagsgrundschule Eisernstein entlang der Kreuzung Lockfinker Straße und Dachsweg. Alle trugen ihre gelben, reflektierenden Westen sowie Taschenlampen, damit sie gerade im Dunkeln von den Autofahrern gut gesehen wurden. Und diese große Kette zeigte Wirkung: Während der Aktion zur „Schulrushhour“ gegen 7.30 Uhr in der Früh fuhren die Autofahrer an dieser Stelle besonders vorsichtig und langsam.
Runter vom Gas
Die Aktion war Teil der großen Verkehrssicherheitsaktion „Siehst du mich?“ der Verkehrsprävention der Polizei im Bergischen Städtedreieck. Regelmäßig führen die Beamten diese Maßnahme gemeinsam mit Kitas und Grundschulen in der dunklen Jahreszeit durch. Und leider ist sie auch immer wieder nötig. Denn im vergangenen Jahr verunglückten rund 194 Kinder im Straßenverkehr von Remscheid, Solingen und Wuppertal, 84 davon als Fußgänger.
Problematisch ist zunehmend nicht nur zu schnelles Fahren in den 30er-Zonen vor den Schulen. Auch die Bereiche, in denen die Schüler morgens von ihren Eltern aus dem Auto gelassen werden, haben ein großes Unfallpotenzial. Denn durch die parkenden Autos entstehen Sichthindernisse. Gerade kleinere Kinder betreten oft plötzlich die Fahrbahn, sodass es zu einem höheren Unfallrisiko kommt. Deshalb sollen durch die Maßnahme auch Eltern zum Nachdenken angeregt werden. Aktuell fokussiert die Stadt Remscheid zudem die Erarbeitung von Konzepten, um die Situation der „Elterntaxis“ vor den Schulen etwa durch die Einrichtung von Eltern-Haltestellen zu entschärfen.
Durch „Siehst du mich?“ sollen aber auch die Kids selbst lernen, worauf sie im Straßenverkehr achten müssen. „Die Kinder lernen, dass sie durch helle, reflektierende Kleidung besser zu sehen sind“, sagt Frank Knoblauch, Schulleiter der GGS Eisernstein.
Am Aktionstag beteiligte sich neben der GGS Eisernstein auch die Adolf Clarenbach Grundschule sowie die Katholische Grundschule Franziskus. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern machten die Schüler der KGS Franziskus an der Kreuzung Kreuzbergstraße und Klausener Straße Autofahrer unter anderem mit Rufen wie „Runter vom Gas“ auf sich aufmerksam.
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- Mit Warnwesten und Taschenlampen machten die Kids auf sich aufmerksam.: Foto: GGS Eisernstein